Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#1
Hallo zusammen,

ich habe seit 2 1/2 Jahren meinen Defi nach Kammerflimmern (hatte mich sehr schnell wieder zurück in den Job gekämpft) , im August 2012 gabs die erste inadequate Schockabgabe (aufgrund Vorhofflimmern), anfangs musste ich dann lange gegen die Angst vor meinem Herzen kämpfen, jetzt ist es die Angst vor meiner eigenen Psyche (also die Angst vor der Angst).

Obwohl ich seit 11 Wochen in Therapie bin (ambulante tiefenpsychologische Tagesklinik und 2 Wochen Psychokardiologie Bad Nauheim) spüre ich keine Verbesserung. Jetzt habe ich die große Angst, dass es nicht mehr besser wird. Medikamente nehme ich im Moment keine für die Psyche.

Habt Ihr Tipps, was ich noch ausprobieren kann (andere Therapie, Medikamente, kluge Gedanken, ...)? Ich bin sehr verzweifelt!

Grüße
Luigi


P.s.: Ich merke, dass bei mir nicht nur die Angst vor der Herzerkrankung der Grund für die Angst ist, sondern auch meine neue Lebenssituation, hat jemand ähnliche ERfahrungen?

Re: Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#2
ich habe diese Angst auch seitdem ich 2011 von meinem Defi geschockt wurde, Depressionen hab ich schon laenger. Ich versuche eine stationaere Therapie zu bekommen aber die wuerde ungefaehr 6-8 Wochen dauern evtl. laenger bei Bedarf, normale Psychotherapie hat bei mir auch nicht funktioniert. Aber du solltest nicht aufgeben, es wird laenger als ein paar Monate dauern bis es besser wird.






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Long Qt Syndrom,
Defi, St. Jude Medical

www.juniesheart.wordpress.com

Re: Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#3
hi, grüß dich.
ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht, mir ging es lange Zeit genau So wie dir.
ich nehme gegen die Angst ein anridepressiva namens sertralin. ein sehr gutes Medikament das ich nur weiter empfehlen kann.

mfg Stefan



Arhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopatie, Einkammer-Defi seit 2008, 2-Kammer-Defi mit Schrittmacherfunktion seit 2011


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ARVCM, Medtronic Cardia DR Zweikammersystem mit Schrittmacher,
2013: 3 epikardiale und endokardiale Ablationen, Hypokaliämie

"Das Lachen nicht vergessen"!

Re: Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#6
Ich hatte als ich im Juni 2012 aus der Klinik kam totale Angstzustände und Panikatacken und musste den ärztlichen Notdienst in Anspruch nehmen. Nach einem beruhigendem ausführlichen Gespräch mit vielen Erklärungen ging es mir dann nach ein paar Tagen und grosser Willenskraft wieder besser. Bei meiner ICD Revision im Januar war das nicht mehr so. Hatte keinerlei Ängste oder Probleme mehr. Ich denke Positives Denken und grosse Willenskraft kann da sehr helfen auch wenn das vielleicht nicht jeder alleine schafft. Hilfe in Anspruch nehmen ist sicher der richtige Weg.



Gruß Oli


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Gruß Oli

Re: Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#7
Hallo zusammen,

an der Stelle habe ich einen wirklich guten Buchtipp (leider nur auf Englisch) für Leute wie mich, die sich über lange Zeit sehr stark in Ihre Ängste reingesteigert haben (und das immer noch zu stark machen):

"Self-Help for your Nerves - Dr. Claire Weekes"

ein geniales Buch; trotzdem muss man für die Umsetzung auch viel Zeit und Geduld einplanen!

Grüße
Lutz

Re: Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#8
Oh, kann ich nur zu gut nachvollziehen.

Verhaltenstherapie-
Naja- Ich weiß nicht wie ich das nach einem halben Jahr 1x in der woche, 1 Stunde, gut oder schlecht finden soll.

(Vorgeschichte: Habe das Romano-Ward Syndrom/Long QT. August Kammerflimmern/2x Auslösung des Defis auf einem Festival. Seitdem Angst, schwindel. Habe das Gerät nun seit 7 Jahren. Hatte schon vorher 2x Erfahrung mit Schocks gehabt.)

Anfangs, das ganze sich bewusst machen, dass er für deine Hilfe da ist- keine Angst zu haben, weil er dich schützt-
JA -das weiß man doch selbst sehr gut!

Aber trotzdem ist da immer eine halb 8 stellung. Man kann das Denken nun mal nicht ausschalten und man hat immer etwas Angst. Bei entspannten Situationen,... der Körper schwankt, obwohl du stehst.



Angst vor der Angst- seltsam, dass es das in einem auslöst. Ich selbst kann zu mir sagen, dass ich sensibel bin aber realistisch genug nicht dauernd mich selbst in Panik zu versetzen "oh,ein stechen in der brust, was nun?"

Aber langsam kann ich nichts von der Verhaltentherapie abgewinnen. Oder habe einen skeptischen Blick darauf. Bin zwischen das "hilft einen" (zu reden, etwas los werden) und einen "wozu brauch ich das noch länger?".

Im Grunde genommen ist eine Besserung nur von dir allein gekommen. Weil man im Leben stehen und sich nicht von der Angst leiten lassen will.


Aber immer ist da eine Vorsicht in dir drinnen. Das mit der Angst bewältigen ist echt eine lange "in sich Seelen mässig" blickende Sache.

Medikamente-
wurden mir nicht verschrieben, sondern nur diese Therapie. Ich schwankte auch zwischen: "Könnten dir die helfen?Stellt das endlich diese unruhe ab? diesen schwummrig sein im kopf?" aber..man beachte die Nebenwirkungen (klar, haben alle medikamente) -da war ich doch etwas erschrocken. das waren ja nicht mal harte medikamente, sondern nur sehr leicht dosiert.



Re: Hilfe, die Angst vor der Angst geht nicht weg!

#9
Wie ist das mit Medikamenten? Würde das wirklich einen unterstützen oder gar helfen? Ärzte sagen : nehmen sie dieses auf sie abgestimmte medikament, sehen wir wie sie darauf reagieren.

aber ich kann nicht einschätzen wie das einen möglicherweise verändert. ob wirklich die angst genommen wird. das stetige herzklopfen, obwohl man selbst ruhig dasitzt und aber weiß, ach da ist nichts.

Zwar ist man auch an die ewige Einnahme von betablockern schon gewöhnt, aber sehe es skeptisch.



cron