Schockabgabe ?

#1
Hallo miteinander, meinen defi hab ich jetzt seit dreieinhalb wochen und bin noch total unsicher. vor zwei tagen hatte ich einen stich in der linken brust mit anschließendem kleinen tja wie sag ich das blubb oder bumms ? war das was ? im anschluß war ich total unsicher, war das noch irgendwas von der wundheilung >alles noch dick geschwollen< oder="" hat="" sich="" mein="" "wächter"="" gemeldet="">
Im allgemeinen bin ich super schreckhaft im moment und höre pausenlos in mich rein. das ist ein fehler, ich weiß..
weil privatpat. kam heute die rechn vom anästhesisten, der schrieb narkose 160 min. ist das nicht lange ? auch von irgendwelchen problemen mit zugang legen und notfallmäßigen calcium gaben war die rede. Mit mir hat ja mal wieder keiner geredet. meine einzige aufklärung bekam ich in form eines heftchens von medtronic "da steht alles drin was sie wissen müßen".
piept der defi eigentlich wenn er mir eine gelangt hat oder nur wenn er defekt ist oder wann denn überhaupt ?
ach ja, für alle mit brugada:möglicherweise gehöre auch ich zu diesem elitären club:"....nach anlage des HIS katheders ein kompl. temporärer rechtsschenkelblock eingetreten war, konnte zur frage des brugada-synd. keine stellung mehr genommen werden". nach ansicht meines kardiolgen ist es das brugada, weil man nie vorher etwas auf dem ekg gesehen hat. anyway, wie die krankheit heißt ist mir egal, ich nehm meinen betablocker und versuche zu meinem defi vertrauen aufzubauen..
liebe grüße an alle und ich wünsche euch eine ruhige, besinnliche adventszeit

Re: Schockabgabe ?

#2
Hallo Daggi,

ob das eine Schockabgabe war, kann ich Dir auch nicht sagen. Habe meinen Defi erste seit Oktober. Tip: Mein Kardiologe riet mit ein Heft anzulegen, in das ich eintragen soll, wann ich was gespürt habe, und was dem Ereignis voraus ging. Bei der Kontrolle soll man dann feststellen können, ob der Defi wann, warum und in welcher Form eingegriffen hat.

Das Geschwollene ist völlig normal. Auch Dir schöne Feiertage.

Re: Schockabgabe ?

#3
Hallo Daggi,

Ich denke mal, wenn der Defi einen Schock ausgelöst hat, spürt man es sehr deutlich!

Natürlich kann ich nur für mich sprechen, wie ich es empfunden habe, als ich in den zweifelhaften Genuß kam!

Zudem kann der Defi, soweit ich weiß, neben einer notwendigen, im Empfinden harmloseren Schrittmacher-Funktion, je nach Erfordernis, wahlweise drei verschieden hohe Schock-Ladungen abgeben!

Daher kenne ich das spezifisch, unterschiedliche Empfinden dieser Schocks nicht!

Ich bekam nach der Auswertung meines Defis (Guidant Vitality) in der Defi-Ambulanz bestätigt, dass es sich bei mir um zwei mittlere Schockladungen, im Abstand von 2 Minuten, gehandelt hat!

Die Schocks waren für mich absolut nicht zu verwechseln bzw. liessen keinerlei Zweifel an deren Tatbestand aufkommen!

Der Schock zog sich durch meinen ganzen Körper und war durch ein enormes Druckgefühl, besonders im Kopf zu spüren, eigentlich am wenigsten da, wo man es vermutet...in der Herzgegend!

Im Anschluss setzte jedoch eine deutlich, spürbare Beruhigung der Herzfrequenz ein!

Das man in sich hineinhört, besonders kurz nach der Implantation, ist vollkommen normal!

Man muss zuerst einmal Vertrauen zu diesem Fremdkörper aufbauen!

Auch ich bin zur Zeit der Implantation ausserordentlich schreckhaft geworden, warscheinlich deshalb umso mehr, weil ich kurz vor der Implantation, im Rahmen einer EPU-Untersuchung, mit dem grossen Defi des Klinikums wiederbelebt werden musste!

Dabei hatte man mir den gesamten Brustbereich, wo die Auflageteller des Defis aufgelegt wurden, verbrannt!

Ich war zwar zunächst ohnmächtig, aber im Stadium des zur Besinnung kommen, habe ich diese Schocks selbst im Unterbewusstsein als extrem empfunden!

Hauptsache, es hat geholfen! Die Brandwunden wurden auf der Intensiv-Station einige Tage mit einem kühlenden Gel behandelt! Und heute habe ich mich mit meiner Implantation abgefunden und komme ganz gut damit klar!

In der Zeit der Implantation litt ich unter, für mich nie gekannter Schreckhaftigkeit, Panikattacken, in sich Hineinhören, immer das Gefühl. jeden Moment in Ohnmacht zu fallen und Todesängste!

Die Verschreibung psychisch, ruhigstellender Medikamente durch einen Psychologen hat mir wahnsinnig gut geholfen über diese Zeit hinwegzukommen!

Nach schon etwa drei Monaten konnte ich diese Medikamente wieder absetzen und seitdem fühle ich mich gut!

Viele Grüsse

Udo B.

Re: Schockabgabe ?

#4
danke für eure antworten! es ist gut zu wissen, das man sich hier mit gleichgesinnten austauschen kann und rat bekommt.
ich werde mich beim psych. anmelden, kenne einige gute durch meinen job (pharmareferenin). manchmal überkommt mich eine solche angst vor dem ersten schock, das ich nicht mehr klar denken kann. auch der spruch des arztes nach der epu: "es ist ein wunder das sie solange überlebt haben, ihr leben hängt am seidenen faden" macht mich total fertig. ok - man sollte jetzt positiv in die zukunft schauen aber das fällt mir im moment noch schwer. und die sprüche von familie und freunden - na, jetzt kann ja nix mehr passieren - gehen mir reichlich auf die nerven... von meinen ängsten kann ich noch nicht mal mit meinem mann sprechen. zum ersten mal erklärt er mich für hysterisch :(
oder versucht er seine eigene panik zu verheimlichen ? er wurde über nacht grau nach der diagnose. möchte mich am liebsten nicht mehr alleine lassen und fragt 100 mal am tag ob es mir gut geht (ist dann auch wieder nervig). poah, ich glaube ich hab da noch einen weiten weg vor mir. WIE GUT DAS ES DIESES FORUM GIBT !!

Re: Schockabgabe ?

#5
Hallo Daggi,
diese Ängste und Gedanken kenne ich nur zu gut. Auch ich hatte anfangs schreckliche Angst vor einer Schockabgabe. Ich hatte auch Angst alleine zu sein, oder ich denke immer, wie es wohl ist, wenn mir unterwegs was passiert. Ich hatte vor 1/2 Jahr 2 Schockabgaben innerhalb von 2 Wochen. Die erste ist im Urlaub passiert, das hab ich garnicht mitbekommen, da ich kurz bewusstlos wurde. Die zweite war dann 2 Wochen später im Krankenhaus, das war auch nur ein leichtes "Flimmern" in der linken Brust. War aber beide Male beim Auslesen ein Kammerflimmern. Die Ärzte meinten auch, naja jetzt wissen sie ja, dass der Defi funktioniert. Das ist ein Trost!!! ich hoffe trotzdem, dass ich nicht so bald in den Genuss eines neuen Schocks kommen muss. Bei mir ließen die Ängste mit der Zeit etwas nach, aber hin und wieder, vor allem wenn ich alleine bin, kommen sie doch wieder zurück.
Grüße
Chris