Antrag bei der Pflegekasse

#1
Hallo zusammen,
mein Ehemann (58) Jahre, hat am 23.12.2019 einen Defi eingesetzt bekommen.
Meine Idee war es einen Antrag bei der Krankenkasse auf Feststellung einer Pflegebedürftigkeit zu stellen. Der MDK hat jedoch in seinem ersten Bescheid abgelehnt. Für mich unglaublich aber leider wahr.
Ich bin voll berufstätig (ca. 60 Stunden-Woche mit 1x Monat Bereitschaftsdienst über Nacht für 7 Tage) und mein Mann sitzt jetzt alleine in der Wohnung. Diese ist ca. 76 qm groß mit einem 1.000 qm großen Garten. Also nicht mehr alleine zu bewerkstelligen. Mein Mann hat zu der Zeit nicht sozialvers.-pflichtig gearbeitet und war immer selbständig und stand immer auf eigenen Beinen. Umso größer sind seine Schwierigkeiten sich damit abzufinden mit dem Defi Einschränkungen zu haben. Er hat wirklich große Schwierigkeiten.
Ein Umzug muss her. Erst einmal wegen der Nähe zu den entsprechenden Kliniken, seinem Kardiologen und Familie etc.. Da spielen die Umzugskosten leider z. Z. eine große Rolle für uns. Diese Kosten, bis zu 4.000,00 Euro, würde die Pflegekasse schon ab der Pflegestufe 1 übernehmen und das wäre einfach nur unheimlich erleichternd für uns. Ich weiß im Moment einfach nicht wie wir das ohne diesen Umzungsservice/-kostenübernahme schaffen sollen.
Hat jemand eventuell vergleichbares erlebt und weiß zu berichten?
Für jede Hilfe wäre ich dankbar. Vielen Dank.

Re: Antrag bei der Pflegekasse

#2
Hallo Mili6,
habe folgendes im Internet gefunden:
Liegt keine Pflegestufe vor und wird der Umzug sonst von keinem anderen Rehabilitationsträger wie etwa der Unfallversicherung bezuschusst, kommt zum Schluss die Umzugsbeihilfe vom überörtlichen Sozialhilfeträger in Frage. Dies wäre etwa das Grundsicherungs- beziehungsweise das Sozialamt oder die ARGE. Beantragen Sie die Umzugsbeihilfe beim Grundsicherungs- oder Sozialamt, müssen Sie Nachweise über sämtliche Einkünfte, Vermögen und alle regelmäßig anfallenden Kosten vorlegen.

Je nachdem, unter welchem Rahmen die Umzugsbeihilfe gewährt wird, erhält der behinderte Antragssteller diese als Darlehen oder als finanziellen Zuschuss. Die "Hilfe zum Lebensunterhalt" wird nur als Darlehen gewährt, die "Eingliederungshilfe für behinderte Menschen" kann sowohl als Darlehen als auch als Beihilfe bewilligt werden. Erkundigen Sie sich bezüglich den Anspruchsvoraussetzungen, welcher Rahmen für Sie in Frage kommt.
https://www.myhandicap.de/barrierefrei- ... sbeihilfe/

Evtl. hilft es Dir weiter
Liebe Grüße
Tschegger

Re: Antrag bei der Pflegekasse

#4
Hallo,

Ich bin aufgrund meiner kardiologischen Lage auch schon lange nicht mehr dazu fähig, dass ich meinen Haushalt allein versorgen kann.
Ich bin jetzt 50 und habe zwei autistische Pubertisten hier.
Lt Pflegekasse bin ich aber nicht pflegebedürftig genug, um eine Haushaltshilfe zu bekommen.
Mehr wollte ich gar nicht.
Nachdem ich zum Jahreswechsel 2018/19 mehrere adäquate Schockabgaben hatte, wurde ich anschließend in einer psychosomatischen Klinik (für Traumapatienten) behandelt und habe mich danach in ambulante Psychotherapie begeben.
Jede Tachykardie weckte in mir Ängste vor dem nächsten Schock.
Schließlich bekam ich deswegen eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert.
Aufgrund dieser bekam ich dann Pflegestufe 1 und habe jetzt 2x monatlich für 2 Std eine Haushaltshilfe bewilligt bekommen 💪🏼
Auch wenn mir meine Herzerkrankungen allein die Versorgung des Haushalts nicht erlaubt... für die Kriterien der Pflegekasse habe ich meinen Kopf nicht genug unter dem Arm getragen 🙄

Tip: lasst euch psychologische Schwierigkeiten nach einem Schock ärztlich bescheinigen!
Mit PTBS bekommt man Hilfe. CPVT mit allen Episoden ist offensichtlich nicht ausreichend

Re: Antrag bei der Pflegekasse

#6
Die Hinweise mit den Pflegestufen sind veraltet. Das muß von vor 2017 sein. 2017 wurden aus den vier Pflegestufen fünf Pflegegrade gemacht und alles entsprechend neu aufgeteilt. Eventuell kommen jetzt auch Unterstützungen infrage, die es vorher nicht gab oder (blöderweise wahrscheinlicher) dass es keine mehr gibt, wo es vorher welche gab.