Re: Autofahrverbot nach Schock?

#11
    Zitat:
    diese *Sauerei* ist zu deiner und der Sicherheit der anderen Teilnehmer im Straßenverkehr. Wenn dein Defi dich schockt und du bewusslos wirst bzw eingetrübt wirst, is den Auto ein Geisterfahrzeug und richtet viel Schaden an.

    Mal daran gedacht ??????



Hallo Birgitt,


ja das meinte ich ja mit der 2 seitigen Medalie und ganz besonders die mögliche Gefahr im Straßenverkehr.

Trotzdem finde ich das überzogen, ist halt meine Meinung.

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#12
Erst mal willkommen im Forum....und dann erst mal ankommen in der Wirklichkeit nach dem Herztod, in der Realität und vielleicht auch bald wieder im Alltag.
Am Anfang hat man viele Ängste, Sorgen, Wut über manches, aber es ist nun mal wie es ist, da gibts kein Vertun.
Diesen Prozess haben wir alle hinter uns.
Manches ist schmerzlich....bei manchem fragt man sich was man vor kurzem da noch so problematisch gefunden hat und an manchem muss man echt kabbern....
Lass das mit dem Autofahren erst mal auf dich zukommen, Stress ist nämlich ganz schlecht für dich.
Notfalls wird sich auch beruflich für dich eine andere Lösung finden.

Ich als absolut überzeugte Autofahrerin und Öffi- Hasserin bin nun doch im Besitz dieser "Dauerkarte" mit der man den Nahverkehr umsonst( bzw für den Jahresbeitrag von ich meine 72 Euro) nutzen kann.

Da meine Tochter nun auch den Führerschein hat bin ich mein Auto öftes los als mir lieb ist und habe den Ernstfall schon öfters geprobt. Ergebnis: ich komme überall hin, muss nur umdenken. Gutes Gefühl.

Meine geliebte Ducati hab ich vekauft....einmal dem Tod von der Schippe springen reicht, und meine Reflexe sind einfach nicht mehr so perfekt wie früher.....etwas von der Kohle habe ich in ein gutes Pedelec+ gute Kleidung investiert....damit war ich mit Ausnahme der Monate Dez, Jan und Feb fleissig unterwegs, ein Radius bis zu 50 km ist kein Problem.

Also sortiere erst mal in Ruhe....umdenken,uns umstellen und neu einfinden mussten wir alle, und du wirst auch viele gute Ideen haben, wie es doch irgendwie gehen könnte....

Viel Erfolg dabei!



HOCM

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#13
Wobei ich mir aber kaum Defiträger vorstellen kann, die auf den Führerschein angewiesen sind. Also klar, zum Hin- und Zurückfahren zur Arbeitsstelle schon aber das eigentliche »berufliche Autofahren« ist doch dann meist ohnehin vorbei. Dass LKW und Personenbeförderungen dann nicht mehr erlaubt sind, sind ja meist die klassischen Beispiele in den Erläuterungen für Defiträger und wenn das Bewegen von Kundenfahrzeugen vielleicht nicht aus ärztlicher Sicht direkt als Verbot definiert ist, so gibts doch sicherlich versicherungstechnische Einwände.
Ansonsten ist das ja so, wie hier in diversen Beiträgen im Forum schon erwähnt, dass für alles, was man darf und nicht darf, die Grunderkrankung nicht unerheblich ist.

Also wie gesagt, mit »auf den Führerschein angewiesen« meine ich das berufliche Bewegen von Kraftfahrzeugen und nicht die Bequemlichkeit des Herumfahrens bei schlechtem Ausbau des ÖPNV.

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#14
Bequemlichkeit???
Auch in Deutschland gibt es noch Ecken OHNE ÖFPN,kaum zu glauben...!
Die nächste Bushaltestelle ist über 3km weit weg,zum Bahnhof sind es gute 5,da
geht es nicht nur um Bequemlichkeit.Fahrradfahren ist nicht wegen defektem
Knie,zum joggen fehlt mir etwas die Puste,da bringt mich mein SB-Ausweis auch
nicht weiter!Glaub mir als wir vor 15 Jahren aufs Land gezogen sind hätte ich
nicht im Traum daran gedacht,das ich mal in diese Situation kommen würde-vor
Einem Jahr sah meine Welt auch noch anders aus...Umziehen kommt mal eben
auch nicht in Frage(kann meine Pferde in der Stadt schlecht auf einen Balkon stellen),
also bleibt nur das Auto-auch,um zur Arbeit zu kommen,auch ein Defiträger lebt ja
nicht nur von frischer Luft und Liebe...Sabine


____________________
ST-Hebungsinfarkt 9.8.13,2 Gefäss KHK mit 2 Stents,AV-Block 3,
ICD Implantation 14.8.13(Medtronic Cardia),Herzinsuffienz NYHA 3
CRT Aufrüstung 25.8.15(St.Jude Quadra Assura MP)
EF 15-20~

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#15
@diesela

Ich bin selbst vom Dorf, wo (übertrieben gesagt) nur einmal in der Woche der Bus kommt und ich deswegen auch den Führerschein brauche, um überhaupt zur Arbeit hinzukommen. Weil sich aber meine Aussage auf das berufliche Bedienen von Kraftfahrzeugen beschränkt, habe ich das doch extra dazugeschrieben, damit man das nicht verwechselt. In der zugrundeliegenden Aussage geht es doch augenscheinlich um das Führen von Fahrzeugen von Berufswegen und ich wollte hinterfragen, ob man beispielsweise in einer Werkstatt überhaupt Probefahrten machen darf bzw. generell Kundenfahrzeuge bewegen. Die Notwendigkeit des Führerscheins, um zur Arbeit hinzukommen, wollte ich nur in der Diskussion ausschließen und nicht etwa erklären, dass die Notwendigkeit nicht grundsätzlich da wäre.

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#16
Bis zu den Haltestellen der Öffis muß man erstmal kommen...


____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#17
War letzte woche beim Kardilogen zwecks weitere Abklärung um die Ursache des Kammerflimmerns zu finden.

Nun ich hatte ihm schon vorab meine Ärztlichen Berichte zugesendet zur Durchsicht.

Also beim Termin das übliche blabla. dann sagte er noch ich sollte im Krankenhaus das Fahrverbot ansprechen da er das nicht verstehen kann.

Ich war voll perplex und wusste erst gar nicht was er damit meinte.

Ich fragte ob er das Fahrverbot nach der Defi Einpflanzung meinte oder das Fahrverbot nach Schock ect. darauf sagte ihm halt das ungewöhnlichen Aufzeichnung des Defis oder evt. Schocks ein Fahrverbot von 6 Monaten drohen könnte.

ja, das meinte er und seiner Ansicht nach haltet er diese möglichen zusätzliche Fahrverbote als unverhältnismäßig.

ok, ich bin dann gegangen und war noch nicht viel schlauer als vorher und vor allem warum mein Kardiologe das jetzt sagt, ich hatte mich gar nicht bei Ihm beschwert?!

Also Hausarzt angerufen das ich sowieso meine 24h Blutdruckwerte abfragen musste.

Der Hausarzt sagte das der Kardiologe bei Ihm angerufen hat u.a. auch zwecks des Fahrverbotes und ich sollte das in der Klinik ansprechen da er das auch für überzogen hält. Da war mir un alles klar.

Nun habe ich schon 2 Ärzte die diese Meinung teilen und ich hatte nur den Hausarzt über meine Bedenken berichtet.

Mein HA sagte auch das er sich für mich einsetzen wird falls es zu so einem Fall kommen sollte.

Beispiel aus dem Beitrag: TV Beiträge:

eine ältere Dame muss einmal im Jahr zur Untersuchung des Defis.

Nun wurde ausgelesen das der Defi einmal einen Schock abgegeben hat während Sie tief schlief und das vor Monaten und sie spürte nichts davon.

Ist da nun ein Fahrverbot von 6 Monaten gerecht und angemessen?

Versteht mich da jetzt nicht falsch, manche Fahrverbote sind angemessen und auch sinnvoll, es kommt auch auf die körperliche geistige und derzeitigen Erkrankungen an und da kann man nicht einfach sage da hast 6 Monate Sperre.



05/2014 Kammerflimmern/Herzstillstand, Ursache unbekannt
06/2014 Medtronic Defi Evera MRI S eingebaut
bis dato alles I.O.

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#18
unangemessen oder nicht ?!?!

kommt ein schock - dann stellt sich weder der kardiologe noch dein HA an deine seite, da sie gesagt haben, klären sie das mit der klinik und ob sie sich nun einsetzen oder nicht, voraussehen kann niemand einen schock, denn der kommt immer unangemessen und dann wenn man es nicht erwartet !! den schaden will dann aber auch niemand haben, ob es nun dein persönlicher schaden oder schaden bei anderen personen oder sachen sind.

das du kein fahrverbot willst, is klar und verständlich, aber auch bei profylaxe angeraten, nicht umsonst, da sich dein HERZ erstmal an die neue situation gewöhnen muss und nachgewiesener maßen (durch studien) nach der implantation ereignisse dadurch auftreten, die sich dann mit der zeit relativieren.

das wird nicht umsonst von den führenden Herzstiftungen und auch dem Ärzteblatt empfholen und ist nicht umsonst in der FeV geregelt, die im Zusammenhang mit der StVO, StGB und dem BGB gilt.


____________________
Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Autofahrverbot nach Schock?

#19
Hallo zusammen

So nun hatte ich vor 4 Wochen meinen ersten spürbaren Schock in vollem Bewusstsein. Herzrhythmusstörungen kurz vor Ablation, da man die Medis absetzte. Seitdem Fahrverbot bis zur nächsten Defi-Auslese. Ca. 3 -4 Wochen, da aber Ferien = 6 Wochen ;-(

Einige Wochen vorher wurden meinen akuten Rhythmusstörungen durch den Defi beendet. Also der Defi hat geschockt, ich wurde aber schnell in eine Vollnarkose versetzt und habe nichts gespürt. Kein Fahrverbot!

Nun darf ich nicht Autofahren, da der Defi seine Arbeit geleistet hat, ohne das dies irgendjemand wollte.
Eigentlich geht es mit ÖV ganz gut, aber wenn die Leistung des Herzens nicht mehr da ist, ist dies eine zusätzliche grosse Anstrengung die mich an meine Grenzen bringt!

Herzlichst
Denise



Re: Autofahrverbot nach Schock?

#20
    Zitat: Iron
    ...
    ja, das meinte er und seiner Ansicht nach haltet er diese möglichen zusätzliche Fahrverbote als unverhältnismäßig.
    ...
    Der Hausarzt sagte das der Kardiologe bei Ihm angerufen hat u.a. auch zwecks des Fahrverbotes und ich sollte das in der Klinik ansprechen da er das auch für überzogen hält. Da war mir un alles klar.

    Nun habe ich schon 2 Ärzte die diese Meinung teilen und ich hatte nur den Hausarzt über meine Bedenken berichtet.

    Mein HA sagte auch das er sich für mich einsetzen wird falls es zu so einem Fall kommen sollte.

    ...
Moin Iron,
auch wenn es sicher verlockend ist, die eigene Verantwortung für sich und sein Tun abgeben zu können - wie Du selbst schreibst: Die Ärzte äußern Ihre Meinungen

Meinungen sind aber unintressant, da nicht rechtlich bindend. Wenn etwas passieren sollte werden sie Dich (insbesondere Dein Hausarzt) ganz schnell im Regen stehen lassen und sich auf ihren Rat "rufen sie mal im Krankenhaus an" zurückziehen, da sie sonst eine Mithaftung tragen und zahlen dürfen.

Es ist so wie es ist und, obwohl ich es schon mehrfach geschrieben habe, nochmal: Dein bzw. unser Herz ist krank - deswegen darf niemand von uns mehr Auto fahren. Erst durch die Überwachung und das regelmäßige Auslesen des Defi' ist uns das Fahren bei Nichtvorkommen eines Vorfalls für ein halbes Jahr wieder erlaubt - bis zum nächsten Auslesen usw..

Und ob Dein Herz nun Nachts, am Tag, bei Bewusstsein oder mit Bewusstlosigkeit aussetzt spielt alles keine Rolle - man weiß es nunmal vorher nicht wann es aussetzt!

Beste Grüße

Thorsten



cron