Unterschied DCM/ischämische Kardiomyopathie?

#1
Hallo alle miteinander,

ich hätte mal eine Frage an Euch, mein Kardiologe hat sich da leider nicht so geäußert, daß ich damit was anfangen kann:

Meine Diagnose lautet:
  • ischämische Kardiomyopathie
  • Z. n. nach Vorderwandinfarkt 1994, thromboembolisches Ereignis
  • Linksventrikuläres Aneurysma der Vorderwand
  • Systolische linksventrikuläre Funktionsstörung EF 19 %
  • Z. n. Implantation eines Defis bei ventrikulären Tachykardien (10.2005)
  • Ausschluß relevanter Koronarstenosen 10.2005
  • Herzinsuffizienz NYHA-Stadium II bis III.

Meine Frage geht dahin: gibt es zwischen meiner Diagnose und DCM einen Unterschied? Habe ich nun infolge des langen Krankheitsverlaufes eine DCM? Mein Arzt äußerte sich vage, daß das zwei eigenständige Krankheitsbilder wären. Stimmt das? In keinem Arztbericht tauchte bisher DCM auf.
Klar im Prinzip ist egal, wie die Krankheit heißt, es ist beides gleich schlimm. Trotzdem würde mich das interessieren.

Hat jemand auch so eine Diagnose?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Bis dahin liebe Grüße von Carmen.

Re: Unterschied DCM/ischämische Kardiomyopathie?

#2
Hallo Carmen,

die Kardiomyopathie ist ischämisch, weil es zu einem Herzinfarkt gekommen war, obgleich eine KHK ausgeschlossen wurde.

Die EF mit 19 % beschreibt die Auswurfleistung Deines Herzens, also wieviel Blut in den großes Blutkreislauf gepumpt wird. Bei einem Herzgesunden liegt der Wert bei ca 60-70%.
Die Kardiomyopathie ist höchstwahrscheinlich eine DCM weil der Herzmuskel, vorallem die linke Herzkammer sich verändert hat.

Man weiß, dass bei Herzkranken mit einer DCM und eingeschränkten Pumpfunktion im NYHA- Stadium II- III Rhythmusstörungen auftreten können, die lebensbedrohlich sind. Deshalb hast Du den Defi bekommen.

Ich hoffe Dir einwenig geholfen zu haben.
Du kannst ja mal die folgenden Seiten durchlesen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kardiomyopathie

http://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%B6tzlicher_Herztod

Re: Unterschied DCM/ischämische Kardiomyopathie?

#3
Lieber Martin,

vielen Dank für Deine sehr prägnante Erklärung.
Wie ich schon sagte, mein Kardiologe hat sich bezüglich meiner Frage nicht so konkret geäußert, Du hast aber meine Überlegung bestätigt. Mein Herz ist hochgradig dilatiert, also dürfte es - der Name sagt's ja schon - eine DCM sein.

Was man sich doch alles schönes "erwerben" kann!? In meiner bodenlosen Naivität dachte ich lange Zeit, so, Herzinfarkt überlebt, jetzt kann's ja wieder aufwärts gehen. Bis ich dann vor zwei Jahren das zweifelhafte Vergnügen hatte, mein Herz nach einer MRT-Untersuchung (vor Defi) zu betrachten. Und da war ich total geschockt!! Bis dato bin ich immer davon ausgegangen, daß mein Zustand stabil ist. Ich hatte nicht damit gerechnet, einen bewegungslosen großen Schwamm vor mir zu sehen, der meines Erachtens nur noch an einer kleinen Stelle konvulsivisch zuckte!
Um dem Einwand vorzugreifen, daß ich die Verschlechterung doch selbst hätte merken müssen:
ich bin Zwilling - Zwillinge sind Optimisten. Dadurch, daß ich keine Ahnung hatte, wie schlecht mein Herz allmählich wurde, fühlte ich mich auch nicht sehr krank.

Na ja, schon vorbei.
Danke sehr für Deine Mühe.
Schönes Wochenende.
Carmen