Welchen GdB

#1
Hallo,

ich hab vor jetzt einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen, nun wollte ich von euch wissen wie hoch der GdB ungefähr wird.

Diagnosen:

Verdacht auf rechtsventrikuläre Dysplasie
Verdacht auf idiopathische rechtsventrikuläre Ausflussbahn-Tachykardien
Zustand nach Präsynkope (8/2010) und Synkope am 12.11.2010
Herzkatheter am 18.11.2010:
Evaluation der Hämodynamik und Biopsien aus dem rechten Ventrikel
Geringgradige Endokardifibroelastose
Operation im Dezember 2010:
ICD-Implatation (SJM Fortify VR, SN 753501
Ventrikel: massiv vergrößert und deutlich funktionseingeschränkt.

MFG

Re: Welchen GdB

#2
Hallo,

50% gibt es bereits wegen dem Defi (und den bekommt man ja wegen der Herzerkrankung).
Und dann kommt es darauf an wie schwer die Herzerkrankung ist,und ob man noch weitere Krankheiten hat.

Aber einfach die Grade von allen Sachen zusammen zählen geht auch nicht.
Hier gibt eine Liste:
http://landingpages.wolterskluwer.de/media/landingpages/schwerbehindertenver/gdb_mde_tabelle.pdf

Ich hab mit Herzerkrankung,Defi,und PAVK nach Schlaganfall 60% bekommen.Und Rente.

Gruß Reiner

Re: Welchen GdB

#3
Hi,
dies ist unterschiedlich -ich habe 70% mit dem Nachteilsausgleichsmerkmal "G". Kommt auf die Schwere der Herzerkrankung an.
Alle ärztlichen Unterlagen sammeln, dem Arzt des Vertrauens deutlich machen, dass du den SB-an trag stellen willst, genau u.a. den o.a. Link "studieren", alle wirklich alle Leiden aufführen (wenn möglich mit Attest belegen) und dann abwarte.
Aber sofort beantragen -nicht warten.
Und immer fragen - hier findest du Antworten.
Willkommen.
Dirk



Dirk

Re: Welchen GdB

#4
Ich habe bisher 70 %, (aber ohne Defi, ohne RLS, ohne Beatmungsgerät wegen Schlafapnoe,) seit Jahren schiebe ich das vor mir her wegen Verschlimmerungsantrag, zwei neue Kniegelenke - eines davon schon ausgetauscht - habe ich auch, möchte schon mindestens 80 % haben.
Was ist denn der Vorteil bei G?
Dass ich nicht aG bekomme, ist klar, aber ich kann z.B. eine leichte Schräge - 20 m - rauf nur mit mindestens 1 x Stehenbleiben raufkommen. Wenn ich aus dem Dorf hier hoch gehe, etwa 5 Minuten für "normale" Leute, brauche ich 20 Minuten mit 5 x stehenbleiben.....
P.S. bin hier schon mehrmals angemeckert worden, dann solle ich doch endlich den Antrag stellen, aber lasst das dann bitte weg, weiss ich selber...


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Jutta43

Re: Welchen GdB

#5
es kommt nicht auf die Diagnosen an die du aufgezählt hast, sondern auf die damit verbundenen Einschränkungen, die fachärztlich dokumentiert sein müssen und das nicht erst seit gestern !!

für den Defi allein bekommt man mindestens 50% und je nach Grunderkrankung des Herzens auch mehr, jedoch nicht weniger als 50%.

Andere Erkrankungen sollten ebenfalls mit angegeben werden (sofern vorhanden) und auch da, die Einschränkungen sind wichtig.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Welchen GdB

#7
@Jutta

das war nicht für DICH sondern für den Traedschreiber . . . . . nicht immer alles gleich auf SICH beziehen !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Welchen GdB

#8
Der Gesamt-GdB wird nicht durch zusammenrechnen der Einzel-Grade der Behinderung gebildet.

Liegen mehrere Funktionsbeeinträchtigungen vor, so sind zwar Einzel-GdB/MdE-Grade anzugeben; bei der Ermittlung des Gesamt-GdB/MdE-Grades durch alle Funktionsbeeinträchtigungen dürfen jedoch die einzelnen Werte nicht addiert werden. Auch andere Rechenmethoden sind für die Bildung eines Gesamt-GdB/MdE-Grades ungeeignet. Maßgebend sind die Auswirkungen der einzelnen Funktionsbeeinträchtigungen in ihrer Gesamtheit unter Berücksichtigung ihrer wechselseitigen Beziehungen zueinander.

Bei der Gesamtwürdigung der verschiedenen Funktionsbeeinträchtigungen sind unter Berücksichtigung aller sozialmedizinischen Erfahrungen Vergleiche mit Gesundheitsschäden anzustellen, zu denen in der Tabelle feste GdB Werte angegeben sind.

Ein Gesamt-GdB von 50 kann beispielsweise nur angenommen werden, wenn die Gesamtauswirkung der verschiedenen Funktionsbeeinträchtigungen so erheblich ist wie etwa beim Verlust einer Hand oder eines Beines im Unterschenkel, bei einer vollständigen Versteifung großer Abschnitte der Wirbelsäule, bei Herz-Kreislaufschäden oder Einschränkungen der Lungenfunktion mit nachgewiesener Leistungsbeeinträchtigung bereits bei leichter Belastung , bei Hirnschäden mit mittelschwerer Leistungsbeeinträchtigung usw.

Bei der Beurteilung des Gesamt-GdB-Grades ist in der Regel von der Funktionsbeeinträchtigung auszugehen, die den höchsten Einzel-GdB/MdE-Grad bedingt, und dann im Hinblick auf alle weiteren Funktionsbeeinträchtigungen zu prüfen, ob und inwieweit hierdurch das Ausmaß der Behinderung größer wird, ob also wegen der weiteren Funktionsbeeinträchtigungen dem ersten GdB-Grad 10 oder 20 oder mehr Punkte hinzuzufügen sind, um der Behinderung insgesamt gerecht zu werden.


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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999
cron