Re: Heute den Bescheid bekommen

#11
    Zitat: heiko58
    Wenn alles im grünen bereich ist mit meinem Job dann werdfe ich wohl meinen Antrag stellen,
ich würde Dir unbedingt dazu raten einen Antrag zu stellen, Du bist ja nicht gezwungen Deinen Ausweis dem jeweiligen Arbeitgeber vorzulegen.
Oft aber begrüßen die AG so einen Inhaber eines Schwerbehindertenausweises, denn jede Firma muss eine Anzahl Schwerbehinderter einstellen oder eine Abgabe an den Staat zahlen.
Der Vorteil für Dich ist, dass Du ab 50% fünf Tage Mehrurlaub bekommst, ein Kündigungsschutz vorliegt und sich Deine Lohnsteuer reduziert, geringfüg zwar aber immerhin. Es gäge noch mehr Vorteile, aber die will ich hier mal nicht alle aufzählen.


    Zitat: heiko58
    wenn auch meine Implation schon 1 3/4 Jahr zurück liegt.Spielt es keine Rolle wann ich meinen Antrag stelle?Oder muß ich begründen warum ich diesen erst nach geraumer Zeit beantrage?
Nein, das spielt keine Rolle. Du kannst den Antrag auch online stellen, das geht ganz easy und bequem. Allerdings rate ich Dir, alle Deine gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufzuzählen und den jeweiligen behandelten Facharzt dazu angeben.Z.B. bei Rückenleiden den Orthopäden, bei Diabetis den Diabethologen usw. anzugeben. Vorher allerdings mit den Ärzten darüber sprechen. Die sind in der Regel hilfreich bei so einer angelegenheit.
    Zitat: heiko58
    Wieviel Prozente stehen mir denn zu mit einem defi und einer mechanischen Herzklappe?
das wird unterschiedlich beurteilt und es kann sein, dass Du gegen den Bescheid Einspruch erheben musst, in der Regel bekommt man 50 - bis 60 Prozent zugesprochen. Ich habe 60% erhalten. allerdings mit meinen zusätzlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen habe ich einen Gesamt GdB von 100 %.

Ich rate zum baldigenAntrag, denn " was man hat, das hat man"

Gruß
brigitte



Re: Heute den Bescheid bekommen

#12
Zu: "Was man hat, das hat man..."...

Hier kommt´s aber darauf an, WAS man WANN hat, liebe Brigitte...

Wenn Du als Schwerbehinderte/r auf dem Arbeitsmarkt auf der Suche bist und Du HAST bereits den Ausweis/Status und Du wirst nach einer Schwerbehinderung gefragt, WAS machst Du DANN? Bist Du ehrlich und sagst die Wahrheit, bist Du die / der Dumme, denn viele Arbeitgeber scheuen sich davor, einen Schwerbehinderten einzustellen ( in Erwartung vieler Ausfallzeiten aufgrund der gesundheitl. Einschränkung/der Behinderung ). Die meisten Betriebe ( im übrigen: Ausgleichsabgabepflichtig sind Betriebe mit mindestens 20 Arbeitnehmern, soviel ich weiß ) zahlen inzw. lieber die monatliche Abgabe von zur Zeit bis zu ca. 250,- €, als ein "ungewisses Arbeitsverhältnis" in Bezug auf die Arbeitsleistung/Arbeitskraft mit einem Schwerbehinderten einzugehen, dem dann ja sogar auch noch 5 zusätzl. Urlaubstage zustehen, als nicht behinderten Arbeitnehmern. Bist Du nicht ehrlich, bist Du später auch die/der Dumme, jenachdem wie dieses schwammige arbeitsrechtliche Thema von (guten) Arbeitgeber-Anwälten ausgelegt wird....Es gibt leider keine genaue Rechtsprechung...Alles Auslegungssache...
Selbst Mitarbeiter der ARGE sind geteilter/unsicherer Auffassung, was das Thema "MUSS ich sagen, dass ich schwerbehindert bin?" betrifft...weil´s eben keine eindeutige Rechtsprechung gibt.

Daher meine Meinung: Erst nen sicheren Arbeitsplatz ( d.h. Überstehen der Probezeit, denn während der Probezeit sind die Gründe einer Kündigung ja meist "wurscht" ) - und dann den Ausweis besorgen
( in Unwissenheit eines schwerbeh. Arbeitnehmers darüber z.B., dass er einen Anspruch auf den Ausweis überhaupt früher schon gehabt hätte. Aufgeklärt darüber wurden ja die Wenigstens von uns darüber unmittelbar nach der OP, soviel ich weiß)! (Die Begründung muss jedenfalls stimmen/nachvollziehbar sein).

Ich spreche hier natürlich nur MEINE Meinung aus betreffend ArbeitSUCHENDE....
Stell Dir nur vor, Du beginnst ein Arbeitsverhältnis und noch während der Probezeit muss z.B. das Aggregat gewechselt werden...So schnell kannste nicht gucken, wie Du "weg vom Fenster" bist....

In einer sicheren Position als Arbeitnehmer würde ich persönlich sofort den Antrag stellen (was ich selbst auch getan habe, nachdem ich hier im Forum mir bewusst wurde, dass mir eine Behinderung als Defiträger "zugesprochen" wird), da seh ich keine Probleme ( da greifen dann natürlich die Vorteile....Kündigungsschutz/Anzahl der Urlaubstage ).....
LG Bibbi


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: Heute den Bescheid bekommen

#13
Hi Bibbi
Da muß ich dir recht geben. Es ist verdammt schwer als Schwerbehinderten eine Arbeit zu finden.
Ich hoffe, dass ich es schaffen kann. Muß nur hart an mich arbeiten und vorallem muss mein Herz weiter arbeiten. Dann kann ich frohes Mutes nächstes Jahr meine Arbeit erledigen. Ich muss nur meinen Chef überzeugen, dass ich es schaffen kann.
Aber wie es zur Zeit aussieht, muß ich bis Freitag warten.
LG Andy


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Gehörlos durch Gehirnhautentzündung mit 11 Jahren. Defi-Träger seit 2.2008. wegen Ventrikuläre Tachykardien.
Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) letzte Stufe am 2.2013! KHK! Arteriosklerose!

Re: Heute den Bescheid bekommen

#14
Lieber andy,
ich drück Dir von Herzen die Daumen für den Wiedereinstieg auf der
Arbeit und wünsche Dir ebenfalls von Herzen " toi, toi, toi "....auch für Freitag!

denk p o s i t i v - Du weißt doch: Der Glaube (und dazu gehören auch positive Gedanken ) versetzt Berge!! DAS WIRD SCHON!!!


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Re: Heute den Bescheid bekommen

#15
Noch mehr auf meine arme Schultern??
Trage schon so schwer dass Kreuzschmerzen habe.
Bei soviel nette Wörter glaube ich bald daran dass berge versetzten kann.:-))
Vielen Dank für dein Vertrauen.
LG Andy


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Re: Heute den Bescheid bekommen

#16
    Zitat: Bibbi
    Bist Du nicht ehrlich, bist Du später auch die/der Dumme, jenachdem wie dieses schwammige arbeitsrechtliche Thema von (guten) Arbeitgeber-Anwälten ausgelegt wird....Es gibt leider keine genaue Rechtsprechung...Alles Auslegungssache...
hallo Bibbi,

sicher ist es hier auch wichtig die Contras anzuführen.

Ich kann jetzt auch nur als Arbeitnehmer urteilen, die ihren Ausweis als Festangestellte beantragt hat.
Ich hätte aber doch meine Bedenken, wenn man als Defiträger seine Erkrankung verschweigt. Ist es denn nicht so, dass wir auf sehr vieles Rücksicht nehmen müssen?
Ich habe nachdem ich meine Arbeit wieder aufnahm, meine Kollegen über die Möglichkeit eines Schocks informiert. Darüber und was in so einem Fall zu tun wäre.
Ich muss ehrlich sein und zugeben, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin wie vor meiner Erkrankung. Ich kann auch nicht mehr an Seminaren teilnehmen, die an anderen Orten stattfinden. Diese SEminare sind auch für fitte, gesunde Leute stressig und anstrengend.

Ich denke früher oder später wird man über die Erkrankung reden müssen und dann wäre eben der Kündigungschutz von großen Vorteil.

Ach ja, wir haben in unseren Stellenausschreibungen den Hinweis, dass Schwerbehinderte bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden.



Re: Heute den Bescheid bekommen

#17
    Zitat: brigitte
    Ach ja, wir haben in unseren Stellenausschreibungen den Hinweis, dass Schwerbehinderte bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden.



Tja, Brigitte, das gehört zu einem guten, nach außen gerichteten "Profil" einer größeren Firma /oder -ich vermute einmal in Deinem Fall- des öffentlichen Dienstes(?) - nun einmal dazu....Und wieviele Schwerbehinderte beschäftigt denn nun DEINE Firma TATSÄCHLICH?
(Lass mich raten: Du bist die Einzige?? Würde mich wirklich einmal interessieren, wieviel "neues" schwerbehindertes Personal eingestellt wurde,d.h. Bekanntsein der Behinderung BEI/VOR EINSTELLUNG)
Kleinere Firmen jedoch schreckt eine Schwerbehinderung ab.... - wegen krankheitsbedingter Arbeitsausfälle, höherer Urlaubsansprüche ( mehr Urlaub = weniger Arbeitskraft bei wenig bis SEHR wenig Personal ), schwierigerer "Entsorgungs"-Möglichkeit des Personals (=bes. Kündigungsschutz - in wirtschaftl. schwierigen Zeiten, wie den unseren ) und dazu noch befürchteter Auflagen ( seien es baulicher Art für Rollstuhlfahrer, Arbeitsschutz, etc. pp... - ich spreche von Schwerbehinderungen ALLER Art....
Nach 17 Jahren Tätigkeit (in meinem Fall) in ein und derselben Firma hätte ich persönlich natürlich auch sofort meinen Ausweis vorgelegt ( schon allein auch wegen des Urlaubsanspruches, nicht zuletzt aber, um meine Position zu "festigen" (obwohl das natürlich in Wirklichkeit auch alles Quatsch ist, denn wo ein Wille...Du ahnst es...ist auch ein Weg ) - hätte ich doch nur früher schon GEAHNT, dass ich SCHWERBEHINDERT bin!!! Bis zu dieser Zeit ( als ich davon HIER im Forum las ) wäre ich niemals auch nur auf die Idee gekommen, ich sei schwerbehindert ( wie die Allgemeinheit eben so denkt: Behindert ist, wer nicht laufen, sehen, hören, sprechen.....kann), obwohl ich arg eingeschränkt war nach meiner OP damals und mir sogar nicht einmal sicher war, ob ich jemals wieder eine "normale" Armbewegung würde machen können....


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(Immanuel Kant)

Re: Heute den Bescheid bekommen

#18
[quote:brigitte]Ach ja, wir haben in unseren Stellenausschreibungen den Hinweis, dass Schwerbehinderte bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden.


Hallo Brigitte
Das finde ich echt super von deine Frima. Schade nur dass sowas nicht überall gibt.

LG andy


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Re: Heute den Bescheid bekommen

#19
    Zitat:
    Tja, Brigitte, das gehört zu einem guten, nach außen gerichteten "Profil" einer größeren Firma /oder -ich vermute einmal in Deinem Fall- des öffentlichen Dienstes(?) - nun einmal dazu...

    .Und wieviele Schwerbehinderte beschäftigt denn nun DEINE Firma TATSÄCHLICH?
    (Lass mich raten: Du bist die Einzige??
wir sind über fünfhundert Mitarbeiter allein nur vor Ort. Da gibt es natürlich den dem Betriebsrat zugeordneten Behindertenbeirat. Aber Du hast Recht, gemessen an der Mitarbeiterzahl ist die Beschäftigung von Behinderten beschämend gering.

    Zitat:
    Würde mich wirklich einmal interessieren, wieviel "neues" schwerbehindertes Personal eingestellt wurde,d.h. Bekanntsein der Behinderung BEI/VOR EINSTELLUNG)
auch da bin ich überfragt, ich könnte mich erkundigen. Das Problem ist, dieser Kreis Behinderter besteht hauptsächlich aus langjährigen Mitarbeitern, mir sind nur zwei Kollegen bekannt , die als Behinderte jüngst eingestellt wurden.

    Zitat:
    Kleinere Firmen jedoch schreckt eine Schwerbehinderung ab.... - wegen krankheitsbedingter Arbeitsausfälle, höherer Urlaubsansprüche ( mehr Urlaub = weniger Arbeitskraft bei wenig bis SEHR wenig Personal ), schwierigerer "Entsorgungs"-Möglichkeit des Personals (=bes. Kündigungsschutz - in wirtschaftl. schwierigen Zeiten, wie den unseren ) und dazu noch befürchteter Auflagen ( seien es baulicher Art für Rollstuhlfahrer, Arbeitsschutz, etc. pp... - ich spreche von Schwerbehinderungen ALLER Art....
auch diese Probleme sind mir bekannt, aber ich glaube, viele Firmen (hier die kleineren) wissen nicht, wieviele finanziellen Beihilfen das Integrationsamt leisten kann. Behindertengerechte Arbeitsplätze finanziert und Überbrückungshilfen leistet. Einer contergangeschädigten Mitarbeiterin wurde eine EDV-Ausstattung mit für mich unglaublich hoher technischer Leistung genehmigt und finanziert.
Intensiv habe ich mich noch nicht damit beschäftigt, weil es auf mich auch nicht anzuwenden ist, aber es lohnt sich schon, sich bei der Arbeitssuche mit dem Integrationamt in Verbindung zu setzen.

    Zitat:
    Nach 17 Jahren Tätigkeit (in meinem Fall) in ein und derselben Firma hätte ich persönlich natürlich auch sofort meinen Ausweis vorgelegt ( schon allein auch wegen des Urlaubsanspruches, nicht zuletzt aber, um meine Position zu "festigen" (obwohl das natürlich in Wirklichkeit auch alles Quatsch ist, denn wo ein Wille...Du ahnst es...ist auch ein Weg ) - hätte ich doch nur früher schon GEAHNT, dass ich SCHWERBEHINDERT bin!!! Bis zu dieser Zeit ( als ich davon HIER im Forum las ) wäre ich niemals auch nur auf die Idee gekommen, ich sei schwerbehindert ( wie die Allgemeinheit eben so denkt: Behindert ist, wer nicht laufen, sehen, hören, sprechen.....kann), obwohl ich arg eingeschränkt war nach meiner OP damals und mir sogar nicht einmal sicher war, ob ich jemals wieder eine "normale" Armbewegung würde machen können....
ja, ja das kenne ich. Ich hatte ja schon vor der Implantation des Defis einen Behindertenausweis. Allerdings musste man bei mir da jahrelang unglaublich viel Überzeugungsarbeit leisten.
Das liegt auch an der Stigmatisierung des Wortes „behindert“ oder gar „schwerbehindert.
Ich will lieber nicht daran denken, wieviele Urlaubstage und letztendlich ja auch Geld mich dieser Dünkel gekostet hat.

Schönen Wochenanfang
brigitte



Re: Heute den Bescheid bekommen

#20
    Zitat: heiko58
    Wieviel Prozente stehen mir denn zu mit einem defi und einer mechanischen Herzklappe?
Hallo Heiko,

das läßt sich im Einzelfall nicht genau sagen - jedefalls kann man nicht die unterschiedlichen Krankheitsbilder zu einem "Gesamt-GdB" addieren; entscheidend ist das Krankheitsbild als Ganzes und da können unterschiedliche Sachbearbeiter durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Sicher spielt es auch eine Rolle, wie das Ganze medizinisch begründet wird (vom Haus- oder Facharzt).Im Zweifelsfall würde ich immer Einspruch einlegen.

Gruß

Volker



Life should NOT be a journey to the grave with the intention of arriving safely in an attractive and well preserved body,
but rather to skid in sideways - champagne in one hand – strawberries in the other – body thoroughly used up, totally worn out, and screaming - WOO HOO! What a Ride!


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