Re: Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

#11
Hallo Jörg,

soviel ich weiß, muß man beim VDK Mitglied werden, wenn die in Aktion treten. Ich glaube, eine einfache Beratung kostet nichts. Oder man muß eine einmalige Beratungsgebühr bezahlen. Ich war auch schon mal dort, das ist aber schon 14 Jahre her, da kann sich durchaus was verändert haben. Deine "Verbraucherzentrale für Behinderte" - kostet die was?

Ich würde aber trotzdem immer zum VDK tendieren - das ist mittlerweile eine etablierte Institution.

Geh' jetzt endlich in's Bett - Du bist herzkrank *grins*

Pfiadi
Carmen

Re: Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

#14
Hallo Jörg,

ich habe da auch etwas Erfahrung in der Geschichte.

Ich bin Industriemeister und könnte auch mit Defi natürlich noch als Industriemeister arbeiten, ABER in unserem Betrieb herscht eine hohe elektromagnetische Strahlung, da wir mit Lichtbogentechnik Stahl schmelzen, somit war ich an diesem speziellen Arbeitsplatz nicht mehr einsetzbar.

Das hat auch die Rentenversicherung sofort kapiert und hat die Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben sofort bewilligt (nach Ausfüllen von Bergen von Fragebogen natürlich). Es kam dann eine Reha Beraterin in sich auch den Betrieb anschaute und die ich als Ansprechpartnerin behalten habe. Bin dann innerbetrieblich umgesetzt worden und alle notwendigen Schulungsmaßnahmen und Hilfsmittel wurden anstandslos übernommen. Bin jetzt reiner Schreibtischtäter und nicht mehr in der Produktion.

Das Du Widerspruch eingelegt hast war auf jeden Fall schon mal richtig, damit ist die Angelegenheit ja erst mal wieder offen. Hast Du schon mal das direkte Gespräch mit Deinem Sachbearbeiter bei der Rentenversicherung gesucht, man kann ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass die wissen, wie es in Eurem speziellen Betrieb aussieht. Falls ihr eine Schwerbehindertenvertretung in Eurem Betrieb habt, sprich die mal an, dafür sind sie schließlich da. Betriebsrat und Gewerkschaft können auch manchmal weiterhelfen. Ansonsten ab zum Anwalt für Sozialrecht, die Angelegenheit ist zu wichtig und Du hast ja auch noch einige Jahre bis zur Rente.

Viele Grüße
Eckhard



Re: Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

#15
Hallo Eckardt , wir sind ein Betrieb mit 40 Beschäftigten , reines Familienunternehmen ohne Betriebsrat und keiner ist in irgendeiner Gewerkschaft. Mein Chef hat mir angeboten als Außendienstmitarbeiter zu arbeiten , er will aber Unterstützung von der DRV , sei es bezahlen verschiedener Lehrgänge oder Übernahme eines bestimmten Teils meines zukünftigen Gehalt`s für 3 - 12 Monate.
Im Moment bin ich arbeitslos , bei der Agentur sagten sie mir ich soll sie informieren wenn die DRV eine Entscheidung getroffen hat , wenn negativ treten sie in Erscheinung, die machen ja auch so was.
Na mal sehen, ich werde die 21 Jahre schon noch rumkriegen ( grins)
Gruß Jörg E.



Re: Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

#16
Hallo Jörg,

ja, dass kann man von der Betriebsgröße kaum vergleichen. Wir sind allein hier an unserem Standort 1200 Mitarbeiter und mit den anderen Niederlassungen glaube ich über 5000. Da findet sich innerbetrieblich immer irgendeine Möglichkeit der Umsetzung. Im Notfall könnte ich hier sich auch den Rasen mähen. *grins*

Aber ich denke Deine Chancen, dass die Teilhabe am Arbeitsleben bewilligt wird ist im Endeffekt recht gut. Weder die Rentenversicherung, noch die Agentur haben Interesse an neuer "Kundschaft" und werden wohl alles geben um das zu verhindern.

Ich habe in der ersten Zeit auch kein Gehalt sondern Übergangsgeld von der Rentenversicherung bekommen, obwohl ich gearbeitet habe, allein das wäre doch für jeden Chef recht attraktiv. Danach haben Sie mir noch den Cardioman (Warngerät, weil ich auch schon mal durch den Betrieb gehe) und jetzt einen neuen Bürostuhl (hatte mal eine Beinvenenthrombose) bewilligt. Ob die Firma noch weitergehende Zuschüsse bekommen hat weiss ich nicht.

Wie schon gesagt ich würde erst mal Widerspruch einlegen und dann eventuell mal den damaligen Reha-Berater kontaktieren, der kennt Dich und Deinen Fall schließlich schon, vielleicht kann er Dir weiterhelfen.

Ich war damals ein paar Wochen zu einer Reha mit Arbeitsbelastungserprobung in Bad Godesberg, die hatten sich zur Aufgabe gemacht auszuloten, was mir noch zuzumuten wäre.

Bis jetzt, arbeite jetzt wieder seit April 07, klappt es gut.

Gruß Eckhard



Re: Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

#17
Also heute habe ich Post von der DRV erhalten , sie haben sich über meinen Widerspruch sehr gefreut ( grins) und bewilligen nun doch Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Wahrscheinlich haben sie sich nun doch mal tiefgründiger mit mir beschäftigt.
Das lustige auf dem Brief ist , ich könnte gegen diesen Bescheid Widerspruch erheben, jaja , die deutsche Bürokratie.

So , nun hoffen wir das Beste , Gruß Jörg



Re: Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

#20
Hi Jörg,
das "Lustige" hat schon seinen Sinn. Ich habe vorletztes Jahr gegen meinen Reha-Bewilligungsbescheid tatsächlich Widerspruch eingelegt. Die wollten mich nämlich sofort auf Kur schicken, was ich mit meinem Job aber nicht vereinbaren kann (das hatte ich denen aber beim Antrag schon gesschrieben)

Es hat geklappt, sogar zweimal. Die haben nämlich auch bei der 2ten Bewilligung danach gemeint, mich sofort wegzuschicken. Da musste ich denen erstmal erklären, das ich durch eine Reha meinen Job behalten möchte und nicht umgekehrt. Das hat zwar gewirkt, ich schätze aber begriffen haben die das trotzdem nicht.

:-)

Gruß
Thorsten