Ist die Höhe ok?

#1
Hallo,

ich habe vor 2 Wochen meinen Schwerbehindertenausweis bekommen. Unbefristet mit einem GdB von 80 und Merkzeichen G.

Als anrechnungsfähige Erkrankungen wurde Folgendes notiert:
  1. Muskelschwund, Spitzfußstellung
  2. Zuckerkrankheit
  3. Herzrhythmusstörungen mit Schrittmacher
  4. Drehseitverbiegung der Wirbelsäule.

Wurden bei Euch die Erkrankungen auch so allgemein beschrieben oder wurde spezifiziert? Z.B. Diabetes Typ I, Defibrillator statt Schrittmacher.

Ich bin mir momentan nicht sicher, ob ich Widerspruch einlegen sollte. Allein für die Muskeldystrophie sollte ich nach Meinung der Ärzte deutlich mehr bekommen als für die anderen Erkrankungen.

Ich stelle mir auch die Frage, ob es beim GdB einen großen Unterschied macht, ob man jetzt 80 oder 100 hat.
Kennt ihr die Unterschiede?

Gruß




Re: Ist die Höhe ok?

#2
Für den Defi sind in Deutschland 50GdB vorgesehen, für den Schrittmacher 10. Es ist also schon ein Unterschied.



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Ist die Höhe ok?

#3
"Als anrechnungsfähige Erkrankungen wurde Folgendes notiert:

1. Muskelschwund, Spitzfußstellung
2. Zuckerkrankheit
3. Herzrhythmusstörungen mit Schrittmacher
4. Drehseitverbiegung der Wirbelsäule.

Wurden bei Euch die Erkrankungen auch so allgemein beschrieben oder wurde spezifiziert? Z.B. Diabetes Typ I, Defibrillator statt Schrittmacher."

Also wenn ich das lese, dann ahne ich, dass da was nicht stimmt!!!!
Die "Diagnosen" sind laienhaft und lassen erahnen, dass dsa mehr drin ist!
LG
Michael


____________________
Biotronik, Lumax340 VR-T XL; ARVCM, 59 J., www.arvcm.cabanova.de
Das beste Deutsch ist, das vom Herzen kommt. (Sprichwort)

Re: Ist die Höhe ok?

#4
Hallo Jennifer,

Bei mir steht auf dem Bescheid: Herzerkrankung und Implantation eines Defibrillators. Dafür bekam ich 100 % mit den Merkzeichen: "G", "B" und "aG". (unbefristet) Damit hatte ich selbst nicht gerechnet. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass ich 64 Jahre alt und Rentnerin bin.

Gruß Doris



Trenn dich nie von deinen Illusionen
und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind,
wirst du weiter existieren,
aber aufgehört haben,
zu Leben.

Re: Ist die Höhe ok?

#5
ich finde die höhe angemessen.
man muss schon genau abgrenzen. jeder schreit nach mehr.
wo soll die grenze liegen?? wenn jeder 100% will.
man sollte auch mal mit dem zufrieden sein, was man bekommt.
wieviel % soll dann jemand bekommen der keine arme hat und blind ist?




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Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von Morgen, der tut mir leid, mein Name ist Hase, ich weiß bescheid!
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Re: Ist die Höhe ok?

#7
Hallo,

erst einmal Dank für Eure Antworten.

@MichaelT: Ich habe beim Amt angerufen. Dort erhielt ich die Antwort, dass sie statt Diabetes immer Zuckerkrankheit schreiben würden. Ich werde eine Antrag stellen müssen, um dies zu klären.

@Brigitte: Ich habe natürlich viel gegoogelt, aber mein Mann und ich waren anscheinend zu blöd, um das zu finden, was wir suchten.
Dein Link ist auf jeden Fall eine super Hilfe. Danke.

Gruß

Jennifer



Re: Ist die Höhe ok?

#8
    Zitat: Yotsuba
    Hallo,

    ich habe vor 2 Wochen meinen Schwerbehindertenausweis bekommen. Unbefristet mit einem GdB von 80 und Merkzeichen G.

    Als anrechnungsfähige Erkrankungen wurde Folgendes notiert:
    1. Muskelschwund, Spitzfußstellung
    2. Zuckerkrankheit
    3. Herzrhythmusstörungen mit Schrittmacher
    4. Drehseitverbiegung der Wirbelsäule.

    Wurden bei Euch die Erkrankungen auch so allgemein beschrieben oder wurde spezifiziert? Z.B. Diabetes Typ I, Defibrillator statt Schrittmacher.

    Ich bin mir momentan nicht sicher, ob ich Widerspruch einlegen sollte. Allein für die Muskeldystrophie sollte ich nach Meinung der Ärzte deutlich mehr bekommen als für die anderen Erkrankungen.

    Ich stelle mir auch die Frage, ob es beim GdB einen großen Unterschied macht, ob man jetzt 80 oder 100 hat.
    Kennt ihr die Unterschiede?

    Gruß



Hallo!

Hier ist nochmal der Unterschied beim GdB von 80 und von 100:

GdB 80
• Steuerfreibetrag 1.060 €
• Abzugsbetrag für Privatfahrten: bis zu 3.000 km x 0,30 € = 900 €
• Freibetrag beim Wohngeld bei Pflegebedürftigkeit i. S. d. § 14 SGB XI: 1.500 €
• Abzug eines Freibetrages bei der Einkommensermittlung im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung bei Pflegebedürftigkeit i. S. d. § 14 SGB XI: 4.500 €

GdB 100
• Steuerfreibetrag 1.420 €
• Freibetrag beim Wohngeld: 1.500 €
• Abzug eines Freibetrages bei der Einkommensermittlung im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung : 4.500 €
• Freibetrag bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer in bestimmten Fällen
• Vorzeitige Verfügung über Bausparkassen- bzw. Sparbeträge nach dem Wohnungsbauprämiengesetz bzw. Vermögensbildungsgesetz

Das hatte Dir die Brigitte in ihrem Link aber auch schon aufgezeigt.

Mehr Unterschiede gibt's nicht und bei 100 ist auch finito mit dem GdB.

Grüsse Michael




Re: Ist die Höhe ok?

#9
Kann aber auch gut sein, dass sich die Auswirkungen deiner Erkrankungen gegenseitig aufheben... die Muskeldystrophie und deine Fußerkrankung hindert dich vielleicht schon an der normalen Bewegung, das Wirbelsäulenproblem tut sein Übriges dazu, also schlägt der Defi schon nicht mehr so doll zu Buche in Punkto Beeinflussung der Lebensaktivität. Die rechnen beim Amt da ganz eigenartig.

Außerdem wird bei Aufstockungen des GdB immer nur die Hälfte des GdB draufgeschlagen, der eigentlich laut Gesetz für die Einzelerkrankung vergeben wird.

Irgendwo (ich glaube in der Reha...) hatte ich mal einen Fall gehört, wo jemand 80 % hatte, durch eine neue Erkrankung mehr beantragt hat und im Endeffekt, nachdem das Versorgungsamt mit Auswerten und Rechnen fertig war, nachvollziehbar sogar weniger beim GdB rausbekam.

Trotzdem würde ich auf Korrektur des Bescheids bestehen - die "Zuckerkrankheit" würd ich so nicht auf mir sitzen lassen. Ein Diabetes Typ I ist kein Typ II, das kann in den Auswirkungen auf das Leben auch schon einen Unterschied machen, gerade in Hinsicht auf die Therapie mit Diät, Tabletten oder Insulin und die Unterzuckerungsgefahr. Vom Schrittmacher, den du ja faktisch ja nicht hast, ganz zu schweigen. Ein Defi ist schon einen Zacken härter.

Wer arbeitet bei solchen Bescheide eigentlich mit? Es ist doch kaum vorstellbar, dass Ärzte so einen Quatsch verzapfen! *kopfschüttel*

Liebe Grüße!
Sternchen

* ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ *
Auf Rechtschreibung und Grammatik wird geachtet.
Dennoch: Wer Fehler findet, darf sie behalten...
ich habe noch genug davon!
* ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ *

Re: Ist die Höhe ok?

#10
    Zitat: Sternchen
    Kann aber auch gut sein, dass sich die Auswirkungen deiner Erkrankungen gegenseitig aufheben... die Muskeldystrophie und deine Fußerkrankung hindert dich vielleicht schon an der normalen Bewegung, das Wirbelsäulenproblem tut sein Übriges dazu, also schlägt der Defi schon nicht mehr so doll zu Buche in Punkto Beeinflussung der Lebensaktivität. Die rechnen beim Amt da ganz eigenartig.
so ganz kann das nicht stimmen. Zumindest bei meinem Bescheid wurde jede einzelne Erkrankung mit einem GdB bewertet. Den Defi hab ich ja auch, weil ich eine Herzerkrankung habe und mich ursächlich die Herzerkrankung beeinträchtigt.

    Zitat: Sternchen
    Außerdem wird bei Aufstockungen des GdB immer nur die Hälfte des GdB draufgeschlagen, der eigentlich laut Gesetz für die Einzelerkrankung vergeben wird.
nein, es wird eine Gesamtbeeinträchtigung bewertet. Da werden nicht die einzelnen GdB zusammengerechnet und auch nicht je die Hälfte, denn dann hätte ich weit über 100GdB

    Zitat: Sternchen
    Irgendwo (ich glaube in der Reha...) hatte ich mal einen Fall gehört, wo jemand 80 % hatte, durch eine neue Erkrankung mehr beantragt hat und im Endeffekt, nachdem das Versorgungsamt mit Auswerten und Rechnen fertig war, nachvollziehbar sogar weniger beim GdB rausbekam.
das ist schon möglich z.B. bei Krebserkrankungen. Viele Krebserkrankungen sind ja heilbar. Deshalb gibt es ja auch Behindertenausweise mit Befristungen und ohne Befristungen.

    Zitat: Sternchen
    Trotzdem würde ich auf Korrektur des Bescheids bestehen - die "Zuckerkrankheit" würd ich so nicht auf mir sitzen lassen. Ein Diabetes Typ I ist kein Typ II, das kann in den Auswirkungen auf das Leben auch schon einen Unterschied machen, gerade in Hinsicht auf die Therapie mit Diät, Tabletten oder Insulin und die Unterzuckerungsgefahr.
Den Begriff "Zuckerkrankheit" halte ich auch für antiquiert, bei mir wurde eine Diabetes II bewertet und bekam auch jeweils eine ausführliche Begründung für alle GdB.
Diese Bewertung erfolgt ja auf Grund des Gutachtens des jeweiligen behandelten Arztes.
Ich habe meine Diabetes durch Ernährung in den Griff bekommen. Ich muss keinerlei Medikamente mehr nehmen und spritze natürlich nicht. Das war nicht immer so und bei so einer Krankheit muss man auch mit einer Verschlechterung rechnen.
Vorerst allerdings wird diese Erkrankung nicht so hoch bewertet.