Re: Schwerbehindertenausweis

#11
"Warum will man hier immer einen Sozialverband den neuen einreden?"
Zitat von Tim.

Das will ja niemand. Es ist nur eine Empfehlung aufgrund gemachter Erfahrungen mit diesen Behörden, Krankenhäusern, Ärzten, usw.

Heute nenne ich sie "Gesundheitsmafia".

Sicherlich liegt bei manchem der Fall so schwerwiegend, daß ein hoher Grad der Behinderung sofort (das heißt , nach den in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlichen Wartezeiten) problemlos anerkannt wird.

Dann gibts noch den Typen des "Einzelkämpers". Im letzten Jahr haben wir das hier desöfteren streithaft "durchgekaut". Muss nun nicht schon wieder sein.

Ich zähle mich selber auch zu der Sorte und manche Dinge fielen mir erst im Nachhinein auf, weil ich in meinem Leben vorher mit Herzgeschichten und Defis nichts zu tun hatte. Wußte nicht mal, was das ist, ein Defi ...

Ich erinnere mich gut an das kurze Abschlußgespräch mit dem leitenden Kardiologen der Reha, in der ich 3 Wochen war. Darauf angesprochen, warum mir denn in diesen 3 Wochen kein Wörtchen von einer Behinderung gesagt wurde, meinte er nur: "Sie fallen ja nicht jeden Tag um, oder?"
Kurz: Da wurden gesetzliche Regelungen schlicht nicht weitergegeben. Man wollte und will wohl auch weiterhin die Leute unwissend lassen und verkauft sie schlicht für dumm.

Ich denke mal, dass ich einigermaßen verständlich formulieren kann und hatte den Antrag auf einen GdB später selbst ausgefüllt und Kommentare zur Krankheit hinzugefügt.

Ich wurde dann schriftlich belehrt, dass man erst mal 6 Monate zu warten hätte, weil sich ja noch alles ändern könne... (vielleicht hätte sich der Defi in der Zeit ja von selbst verdünnisiert!)

Nach 9 Monaten bekam ich dann den Bescheid mit Anerkennung von 60.

Die Behörde hatte grosse Teile meiner Unterlagen garnicht berücksichtigt.

Die sprechen (schreiben) mit einem nicht auf Augenhöhe! Das ist der Punkt!

Erst mit Hilfe eines Sozialverbandes wurde der Bescheid durch Widerspruch verbessert. Da ging es plötzlich! Und ich hatte keinen Stress.

Aus diesem Grund EMPFEHLE ich, die Hilfe von Sozialverbänden zu nutzen.

Müssen muss niemand. Grüsse Michael



Re: Schwerbehindertenausweis

#12
    Zitat: michael-berlin
    Nach 9 Monaten bekam ich dann den Bescheid mit Anerkennung von 60.
Hoffentlich ab Antragstellung.


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Schlaganfall am 19.06.08
Minimalinvasive MKR in Leipzig am 08.10.2008.
Aus meiner sicht 22 Tage auf der Intensiv der reinste Horror.
Pumpleistung weniger als 35%.
Defi seit 28.10.09. Einkammersystem.1.Schock am 15.01.2014

Re: Schwerbehindertenausweis

#13
ich finde hier die Empfehlung VdK auch gut, obwohl ich von denen, als ich um Hilfe zum Erlangen des Merkzeichen "aG" in meinem Behindertenausweis bat, äußerst unwirsch abgefertigt wurde.

Das, so denke ich, war wohl eine Ausnahme, denn Bekannte von mir machten sehr positive Erfahrungen.

Zudem ist die Antragstellung für einen Behindertenausweis relativ einfach, Ich musste nicht einmal ärztliche Unterlagen mitschicken, nur die Namen und Adressen der behandelten Ärzte und das Krankenhaus angeben.
Das Versorgungsamt fordert dann die neuesten Unterlagen bei denen an.
Den Erstantrag und den Verschlimmerungsantrag konnte ich hier in Bayern online stellen und die Bearbeitungszeit war angemessen.

Im Gegensatz zu Michael aus Berlin kam bei meiner Reha eine Mitarbeiterin zuständig für soziale Belange auf mich zu und bot mir u.a. an bei dem Ausstellen für einen Behindertenausweis behilflich zu sein.
Diese Hilfe galt auch für Probleme mit Krankenkassen und Rentenanträge.
Ich allerdings wars damals noch viel zu durcheinander um diese Hilfe annehmen zu können. Was ich hinterher bedauerte.



Re: Schwerbehindertenausweis

#15
Ich habe auch nicht die besten Erfahrungen mit dem VDK gemacht.
In meinem Fall wenig kompetent.
Schwerbehinderung?
Ich hab den Antrag abgegeben und an meinen Hausarzt verwiesen.
Alles mit Hausarzt besprochen, respektive Hausärztin.
Dauert sicherlich länger als online Antrag.
Aber war problemlos

Gruß Mike




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Langfristig gesehen-sind wir alle tot

Re: Schwerbehindertenausweis

#16
Naja. Ich selbst hab "nur" ein Long-QT-Syndrom. Bin aber ansonsten völlig gesund und habe höchstens aller paar Jahre mal eine schwerwiegende Rytmusstörung. Ich denke nicht dass ich GDB von 50 anerkannt bekomme. Schön wärs.

    Zitat: enigmo
    Alleine für den Defi bekommst Du einen GDB von 50. Erwartungsgemäß auf Grund Deiner Erkrankung etwas mehr.

    Das bringt Dir auf jeden Fall 5 Tage mehr Urlaub im Jahr.

    VDK ist sicher eine Gute Wahl - die beraten Dich und helfen Dir bei allen Fragen in Richtung Behinderung und/oder Rente.

Eigentlich herzgesund, aber Long-QT-Syndrom, deshalb DEFI.

Re: Schwerbehindertenausweis

#17
Hallo tzman,

nicht denken, glauben , hoffen, sondern machen!

falls Du einen Defi implantiert bebommen hast, steht dir gesetzlich ein GdB von mindestens 50 zu.

Neben den schon aufgeführten zusätzlichen Urlaubstagen gibt's bei dem Gdb von mindestens 50 noch weitere Nachteilsausgleiche, ebenfalls keine Ermessensfrage eines Sachbearbeiters, sondern Gesetz.

Hier steht's. klick drauf:

http://www.sozialblog.com/blog/2008/08/schwerbehindertenausweis-uberb.html



Re: Schwerbehindertenausweis

#18
Hallo Leute

Ich habe hier mal etwas gestöbert und kann mit einigen bezeichnungen nicht viel anfangen. Was sagt mir dieses GDB 50 oder andere zahlen?

Mein Arzt hat mir zum Thema Behinderung auch noch garkeine Antworten geben könnne. Ich hab meinen Defi jetzt seit ca. 6 Wochen. Ich arbeite als Tischler also Handwerklich im Betrieb. Probleme wird es sicher mit einigen Maschinen geben. Noch bin ich aber Krank geschrieben.
Ich hab eine Herzmuskelvernarbung (keiner weiß woher) die angeblich zu Rythmusstörungen führen kann (is noch nie vorgekommen) und deshalb den Defi bekommen.

Kann ich in dem leichten Fall denn schon eine Behinderung geltend machen?

Grus Markus

Re: Schwerbehindertenausweis

#19
Auch bei mir nimmt man an, daß die Rhythmusstörungen durch Narben am Herzen entstehen könnten, kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Ich habe aber einen Herzfehler und wurde daher am Herzen operiert - man weiß also, woher die Narben stammen. Die Narben hatte ich immer schon, aber die Rhythmusstörungen haben sich erst nach und nach entwickelt, bis hin zur lebensgefährlichen.
Die 50GdB stehen Dir wohl nach deutschem Gesetz unabhängig von der Grunderkrankung und den Beschwerden zu, wenn Du einen Defi benötigst.


Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Schwerbehindertenausweis

#20
    Zitat: MarkusF
    Hallo Leute

    Ich habe hier mal etwas gestöbert und kann mit einigen bezeichnungen nicht viel anfangen. Was sagt mir dieses GDB 50 oder andere zahlen?

    Mein Arzt hat mir zum Thema Behinderung auch noch garkeine Antworten geben könnne. Ich hab meinen Defi jetzt seit ca. 6 Wochen. Ich arbeite als Tischler also Handwerklich im Betrieb. Probleme wird es sicher mit einigen Maschinen geben. Noch bin ich aber Krank geschrieben.
    Ich hab eine Herzmuskelvernarbung (keiner weiß woher) die angeblich zu Rythmusstörungen führen kann (is noch nie vorgekommen) und deshalb den Defi bekommen.

    Kann ich in dem leichten Fall denn schon eine Behinderung geltend machen?

    Grus Markus
Hallo Markus,

GdB ist die Abkürzung von Grad der Behinderung.

Die Behinderung wird eingeteilt in Zehner-Stufen. Viele sagen Prozente, aber das stimmt nicht.

Es gibt Grade der Behinderung von 10, 20, 30 bis 100. Zusätzlich gibt es Merkmale wie "G" (gehbehindert) aG (außergewöhnlich gehbehindert) und noch einige mehr.

Der Grad der Behinderung wird amtlich von einer Behörde festgestellt. Hier in Berlin nennt sich die Behörde Landesversorgungsamt.

Man schickt seine Krankenunterlagen in Kopie an diese Behörde oder nennt der Behörde das Krankenhaus, in dem man behandelt wurde sowie die anderen behandelnden Ärzte, die die Unterlagen dann von sich aus zur Verfügung stellen.

Für eine Grippe gibt es keinen Grad der Behinderung.
Für einen Defi schon! Und zwar alleine für diesen einen Grad der Behinderung (GdB) von 50.

Und erst ab 50 greifen dann Maßnahmen, die gesetzlich vorgesehen sind und die den gesellschaftlichen Nachteil, den du durch die Behinderung hast (auch wenn man es dir nicht ansieht) ausgleichen sollen.

Wie diese sogenannten Nachteilsausgleiche aussehen, darauf hatte ich weiter oben in einem Link verwiesen.

Und hier ist ein Link, der die verschiedenen Stufen, Grade der Behinderung, zeigt:

http://landingpages.wolterskluwer.de/media/landingpages/schwerbehindertenver/gdb_mde_tabelle.pdf

Da mußt du links in der pdf-Übersicht unter "Herz und Kreislauf " nachsehen.
Dann findest du auch die Stelle, in der steht, daß dir für den Defi ein GdB von 50 zusteht.

"Ich hab eine Herzmuskelvernarbung (keiner weiß woher) die angeblich zu Rythmusstörungen führen kann (is noch nie vorgekommen) und deshalb den Defi bekommen."

Dazu sage ich mal: Unverhofft kommt oft!

Dein Arzt kann dir nichts zum GdB sagen? Sehr merkwürdig!

Ich stelle mir vor, daß du als Tischler auch große Sägen bedienst.

Sicherlich willst du da nicht reinfallen (Finger ab, usw.) und die Krankschreibung dauert ja nicht ewig.

Ich an Deiner Stelle würde einen Schwerbehindertenausweis beantragen und es vor allem auch deinem Chef sagen, damit er dich entsprechend in der Firma einsetzt.

Grüße Michael