Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#1
Hallo, ich 55 Jahre habe im Dez. 2004 einen Defi + Schrittmacher bekommen und bin seither krank geschrieben. Ich bin im öffentlichen Dienst - Tätigkeit mit Publikumsverkehr und ziemlichem Stress (sozialer Brennpunkt). Nunmehr soll Mitte Mai geprüft werden, ob ich noch dienstfähig bin oder es werde....
Da ich niemanden in ähnlicher Lage kenne frage ich euch, ob jemand aufgrund der Eigenschaft "Defiträger" verrentet/pensioniert wurde und wie das so vor sich ging. Bin dankbar für alle Erfahrungsberichte!

Ergänzung: habe anstandslos 60% Schwerbehinderung zuerkannt bekommen.

Danke und Gruß, Jochen

Re: Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#2
Hallo Jochen,
ich habe im Okt 04 meinen Defi mit Schrittmacher bekommen, bin 49 J. und arbeite ebenfalls im öffentlichen Dienst. Habe im psychiatrischen Krankenhaus in der Akutaufnahme gearbeitet. Nach dem Defi wurde ich auf Antrag (Personalrat, Betriebsarzt) innerbetrieblich umgesetzt und arbeite jetzt in der Pat-Aufnahme. Stressärmer und mit geregelteren Arbeitszeiten. Habe, wie du auch, 60 % MdE. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dir einen angemessenen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Rente kommt bei mir nicht in Frage, da mir dann zuviel Geld fehlen würde. Muß noch mein Haus abzahlen :-).
Gruß
Wolfgang



Re: Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#3
Hallo Jochen,

Ich bin jetzt 44 Jahre alt und war seit 1981 im öffentlichen Dienst / Grünflächenamt als Landschaftsgärtner beschäftigt!

Im Dez. 98 wurde bei einer Betriebsärzlichen Routine-Untersuchung ein Fehler im EKG entdeckt und man hat mir empfohlen, sofort den Hausarzt aufzusuchen!

Ich ging noch am gleichen Tag dorthin und die Sache nahm ihren Lauf. Überweisung zum Kardiologen - Überweisung ins Klinikum zur Herz-Sonde - Diagnose - mittelgradige DCM mit LSB.
Darauf bekam ich auf Antrag beim Versorgungsamt dann spontan 30 % GdB und eine Gleichstellung beim Arbeitsamt.

Ich bekam schriftlich, dass ich meinen körperlich, anstrengenden Beruf als Landschaftsgärtner nicht mehr ausüben dürfe, sondern von nun an Ruhe, keine Aufregungen und körperlich, leichte Tätigkeiten angesagt wären!

Zu dem Zeitpunkt war ich schon ca. 18 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt!

Der Betriebsarzt erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine für mich angemessene Arbeitsstelle als Parkwächter/Ordnungsaufsicht in öffentlichen Grünanlagen!

Diese Arbeit gestaltete sich zwar körperlich einfach, doch infolge von ständigen Konfliktsituationen mit auffällig, gewordenen Bürgern, war mein Blutdruck ständig am obersten Limit!

Nach einigen Monaten begann man seitens der Abteilungsleitung mit kleineren Mobbing-Massnahmen, die sich ständig weiter steigerten!
Natürlich liess ich mir das nicht bieten und als es gar nicht mehr anders ging, schaltete ich einen Anwalt ein, um mich zu schützen!

Nun begann man über Monate gesehen, seitens der Abteilungsleitung, mich als Simulanten darzustellen! Der Betriebsarzt wurde inzwischen unauffindbar entlassen, so dass er mir keine Hilfe mehr war! Der in die Sache eingeweihte und über alles informierte Betriebsrat hatte urplötzlich sein Gedächtnis verloren!

Ein neuer Betriebsarzt wurde eingestellt und er untersuchte mich vom Schreibtisch aus. Fazit - Er meinte, es wäre ja alles noch im Grenzbereich und gar nicht so schlimm! Hintertüren liess er sich aber zu seiner Absicherung offen!

Meine Hausärzte, der Kardiologe und das Klinikum betätigten mir jedoch das Gegenteil!

Also schickte mich die Personal-Abteilung irgendwann zu einem unabhängigen, vom öffentlichen Dienst finanzierten Gegengutachter, einem kardiologischen Dozenten!

Er bescheinigte meiner Betriebsleitung, wie nicht anders zu erwarten, dass ich ja noch weitgehend einsatzfähig wäre, aber... einige Hintertürchen für den Ernstfall, liess er sich dann ebenso offen!

Langsam kamen mir Zweifel an der Glaubwürdigkeit der gesamten Medizin!

Ich wollte in Anbetracht meiner Gesundheit diesem Psycho-Terror irgendwann ein Ende setzen und arbeitete mit meinem Anwalt und dem Personalamt auf einen Auflösungsvertrag hin!

Man hätte mich zwar nicht entlassen können, aber man stellte klar, dass es für mich keine geeignete, leichte Arbeit innerhalb der Stadtverwaltung gäbe!

Im Jahr 2004 schied ich dann endgültig unter Berücksichtigung der Kündigungsfristen aus dem öffentlichen Dienst aus! Ohne juristische Unterstützung hätte man mich jedoch mehrfach über den Tisch gezogen!

Es folgten ca. 9 Monate Arbeitslosigkeit, ständige Arztbesuche, weil sich mein Zustand weiter etwas verschlechterte, so auch die Untersuchungsergebnisse!
Irgendwann kippte ich einfach vom Stuhl und wurde kurzzeitig ohnmächtig! Also landete ich wieder im Klinikum!

Dort stellte man mich gründlich auf den Kopf - neue Herz-Sonde - EKG - EEG - Herz-Ultraschall - elektrophysiologische Untersuchung!

Dabei passierte es dann - man hatte den Fehler bei der dritten Stimulierung gefunden - ich wurde ohnmächtig und man musste mich mit Herzmassage und grossem Defi wieder ins Reich der Lebenden zurückholen!

Fortan wurde ich auf die Intensiv verlegt und durfte den Wirkungsbereich der Gerätschaften nicht mehr verlassen!

Nach einer Woche wurde mir dann in der Uni Düsseldorf ein Defi implantiert!

Einige Tage später wurde er dann unter kurzer Vollnarkose getestet!

Wieder zuhause angekommen, litt ich in den folgenden Wochen unter häufigen Panik-Attacken / Todesängsten und bin, für mich sehr ungewohnt, übermässig schreckhaft geworden.
Das hatte einen weiteren Klinik-Aufenthalt von einer Woche zur Folge.

Später erlebte ich dann bei einem Spaziergang, wie der Defi funktioniert!
Ich bekam zwei Schläge, die mich in die Knie zwangen - bin wohl etwas zu schnell bergauf gegangen!
Heute kann ich es einschätzen und verhalte mich dementsprechend!

Mittlerweile habe ich, nachdem mich das Arbeitsamt in die Garten-Abteilung eines Baumarktes zum Torfsäcke schleppen vermitteln wollte, ganz bescheiden, die eigentlich schon abgeschaffte, BU-Rente beantragt!

Nach eingehender Untersuchung des Rententrägers bekam ich dann ziemlich schnell sogar die volle Rente für zunächst 3 Jahre zugeteilt.

Der Grad der Behinderung wurde auf Antrag fast zeitgleich von 30 auf 60 % angehoben!

Der Defi ist eine Lebensversicherung, die es noch vor einigen Jahren nicht gab, aber die Angst vor dem nächsten Schock oder Fehlfunktionen, wie man immer wieder liest und hört, wird bleiben!

Sollte jemand Fragen haben, so stehe ich mit meinen gemachten Erfahrungen jederzeit gerne zur Verfügung!

Gruss
Udo B.

Re: Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#4
Hallo zusammen,

ich habe dieses Forum leider erst jetzt entdeckt und bin sehr froh darüber.
Ich bin 35 Jahre alt, Defi-Träger seit 1,5 Jahren und hatte schon mehrere Schocks. Ich bin/war Pilot. Die Lizenz wurde mir entzogen und der Arbeitgeber hat mich entlassen. Leider stellen sich auch bei mir Angst und Panikzustände ein, und wegen den Betablocker habe ich große Kreilaufprobleme.
Ich beantrage jetzt Erwerbsminderungsrente.
Mit großem Interesse habe ich die bisherigen Beiträge gelesen. Wenn noch jemand Erfahrungen gemacht hat, wäre ich für Tips und Infos sehr dankbar.

Danke und macht es gut!

Bis dann, Klaus

Re: Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#8
Hallo Udo,

in deinem Beitrag erwähnst du, dass du die nicht mehr existente BU-Rente
beantragt hast. Hast du diese auch bekommen?
Ich habe meinen Defi seit knapp 2 Jahren und habe auch schon ein paar Schocks hinter mir.
Ich war Pilot und bin nun fluguntauglich und arbeitslos, da in meinem Arbeitsvertrag stand:"Mit Eintritt der Fluguntauglichkeit endet das Arbeitsverhältnis...."
Somit wollte mir der Arbeitgeber (Deutsche Lufthansa) keine andere Arbeitsstelle anbieten.
Ich habe nun Erwerbsminderungsrente beantragt, aber wenn die BU auch noch geht, dann wäre diese wohl besser.
Danke für deine Infos....

Mach´s gut, Klaus






























    Zitat: Udo B.
    Hallo Jochen,

    Ich bin jetzt 44 Jahre alt und war seit 1981 im öffentlichen Dienst / Grünflächenamt als Landschaftsgärtner beschäftigt!

    Im Dez. 98 wurde bei einer Betriebsärzlichen Routine-Untersuchung ein Fehler im EKG entdeckt und man hat mir empfohlen, sofort den Hausarzt aufzusuchen!

    Ich ging noch am gleichen Tag dorthin und die Sache nahm ihren Lauf. Überweisung zum Kardiologen - Überweisung ins Klinikum zur Herz-Sonde - Diagnose - mittelgradige DCM mit LSB.
    Darauf bekam ich auf Antrag beim Versorgungsamt dann spontan 30 % GdB und eine Gleichstellung beim Arbeitsamt.

    Ich bekam schriftlich, dass ich meinen körperlich, anstrengenden Beruf als Landschaftsgärtner nicht mehr ausüben dürfe, sondern von nun an Ruhe, keine Aufregungen und körperlich, leichte Tätigkeiten angesagt wären!

    Zu dem Zeitpunkt war ich schon ca. 18 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt!

    Der Betriebsarzt erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine für mich angemessene Arbeitsstelle als Parkwächter/Ordnungsaufsicht in öffentlichen Grünanlagen!

    Diese Arbeit gestaltete sich zwar körperlich einfach, doch infolge von ständigen Konfliktsituationen mit auffällig, gewordenen Bürgern, war mein Blutdruck ständig am obersten Limit!

    Nach einigen Monaten begann man seitens der Abteilungsleitung mit kleineren Mobbing-Massnahmen, die sich ständig weiter steigerten!
    Natürlich liess ich mir das nicht bieten und als es gar nicht mehr anders ging, schaltete ich einen Anwalt ein, um mich zu schützen!

    Nun begann man über Monate gesehen, seitens der Abteilungsleitung, mich als Simulanten darzustellen! Der Betriebsarzt wurde inzwischen unauffindbar entlassen, so dass er mir keine Hilfe mehr war! Der in die Sache eingeweihte und über alles informierte Betriebsrat hatte urplötzlich sein Gedächtnis verloren!

    Ein neuer Betriebsarzt wurde eingestellt und er untersuchte mich vom Schreibtisch aus. Fazit - Er meinte, es wäre ja alles noch im Grenzbereich und gar nicht so schlimm! Hintertüren liess er sich aber zu seiner Absicherung offen!

    Meine Hausärzte, der Kardiologe und das Klinikum betätigten mir jedoch das Gegenteil!

    Also schickte mich die Personal-Abteilung irgendwann zu einem unabhängigen, vom öffentlichen Dienst finanzierten Gegengutachter, einem kardiologischen Dozenten!

    Er bescheinigte meiner Betriebsleitung, wie nicht anders zu erwarten, dass ich ja noch weitgehend einsatzfähig wäre, aber... einige Hintertürchen für den Ernstfall, liess er sich dann ebenso offen!

    Langsam kamen mir Zweifel an der Glaubwürdigkeit der gesamten Medizin!

    Ich wollte in Anbetracht meiner Gesundheit diesem Psycho-Terror irgendwann ein Ende setzen und arbeitete mit meinem Anwalt und dem Personalamt auf einen Auflösungsvertrag hin!

    Man hätte mich zwar nicht entlassen können, aber man stellte klar, dass es für mich keine geeignete, leichte Arbeit innerhalb der Stadtverwaltung gäbe!

    Im Jahr 2004 schied ich dann endgültig unter Berücksichtigung der Kündigungsfristen aus dem öffentlichen Dienst aus! Ohne juristische Unterstützung hätte man mich jedoch mehrfach über den Tisch gezogen!

    Es folgten ca. 9 Monate Arbeitslosigkeit, ständige Arztbesuche, weil sich mein Zustand weiter etwas verschlechterte, so auch die Untersuchungsergebnisse!
    Irgendwann kippte ich einfach vom Stuhl und wurde kurzzeitig ohnmächtig! Also landete ich wieder im Klinikum!

    Dort stellte man mich gründlich auf den Kopf - neue Herz-Sonde - EKG - EEG - Herz-Ultraschall - elektrophysiologische Untersuchung!

    Dabei passierte es dann - man hatte den Fehler bei der dritten Stimulierung gefunden - ich wurde ohnmächtig und man musste mich mit Herzmassage und grossem Defi wieder ins Reich der Lebenden zurückholen!

    Fortan wurde ich auf die Intensiv verlegt und durfte den Wirkungsbereich der Gerätschaften nicht mehr verlassen!

    Nach einer Woche wurde mir dann in der Uni Düsseldorf ein Defi implantiert!

    Einige Tage später wurde er dann unter kurzer Vollnarkose getestet!

    Wieder zuhause angekommen, litt ich in den folgenden Wochen unter häufigen Panik-Attacken / Todesängsten und bin, für mich sehr ungewohnt, übermässig schreckhaft geworden.
    Das hatte einen weiteren Klinik-Aufenthalt von einer Woche zur Folge.

    Später erlebte ich dann bei einem Spaziergang, wie der Defi funktioniert!
    Ich bekam zwei Schläge, die mich in die Knie zwangen - bin wohl etwas zu schnell bergauf gegangen!
    Heute kann ich es einschätzen und verhalte mich dementsprechend!

    Mittlerweile habe ich, nachdem mich das Arbeitsamt in die Garten-Abteilung eines Baumarktes zum Torfsäcke schleppen vermitteln wollte, ganz bescheiden, die eigentlich schon abgeschaffte, BU-Rente beantragt!

    Nach eingehender Untersuchung des Rententrägers bekam ich dann ziemlich schnell sogar die volle Rente für zunächst 3 Jahre zugeteilt.

    Der Grad der Behinderung wurde auf Antrag fast zeitgleich von 30 auf 60 % angehoben!

    Der Defi ist eine Lebensversicherung, die es noch vor einigen Jahren nicht gab, aber die Angst vor dem nächsten Schock oder Fehlfunktionen, wie man immer wieder liest und hört, wird bleiben!

    Sollte jemand Fragen haben, so stehe ich mit meinen gemachten Erfahrungen jederzeit gerne zur Verfügung!

    Gruss
    Udo B.

Re: Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#9
Hallo Klaus H.,

Wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb, habe ich durch die Herz-Grunderkrankung ( DCM ) meine langjährige Stellung im öffentlichen Dienst verloren!
Während der folgenden Arbeitslosigkeit verschlechterte sich mein Krankheitsverlauf bis zur Implantation des Defi`s.

Im Anschluss daran wurde ich vom Arbeitsamt zu einem Reha-Berater der Krankenkasse / Rententräger geschickt, um den weiteren Verlauf meiner noch möglichen Arbeitsvermittlung festzulegen!

Paradoxer Weise bekam ich bei diesem Termin genau die Tätigkeiten angeboten, weshalb ich meine Arbeit zuvor verloren hatte! Und zudem wusste man dort noch nicht, was ein Defi ist! Ich musste es während dieses Gesprächs dem Sachbearbeiter erklären!

Er bot mir die Umschulung zum Gabelstapler-Fahrer in einer Giesserei an, bzw. als zweite Möglichkeit, die Mitarbeit in einem Baumarkt-Gartencenter bei Lagerarbeiten! Nichts gegen diese ehrenwerten Arbeiten!

Aber da man mir nach dem aktuellen Defi-Implantat ein ärztliches Autofahrverbot erteilt und mir jegliche, körperliche Anstrengung untersagt hatte, glaubte ich im falschen Film zu sein!

Ich erinnerte mich in dieser verfahrenen Situation dann an die eigentlich schon abgeschaffte BU-Rente und sprach den Sachbearbeiter auf dieses Thema an!
Er wurde ganz kleinlaut und meinte, die wäre schon lange abgeschafft worden und ausserdem hätte in Ihrer Filiale noch niemand diese Rente bewilligt bekommen.

Aber nach sofortiger Prüfung bestätigte er mir zumindest, dass mir die BU-Rente ( bis zu einem bestimmten Stichtag / Lebensalter kann man Sie noch beantragen ) rein rechnerisch eigentlich noch zustehen müsste! Sollte ich Sie genehmigt bekommen, würde Sie aber in die heute aktuelle, halbe Erwerbsminderungsrente umgewandelt! Mit anderen Worten, die BU-Rente wäre nicht sehr hoch!

Also liess ich mir die entsprechenden Formulare zum Rentenantrag aushändigen und durfte sie dann zu einem festgelegten Termin offiziell bestätigt, einreichen!

Nach weiteren drei Monaten wurde ich von den Vertrauensärzten des Rententrägers vorgeladen und gründlich untersucht!

Vier Wochen danach bekam ich von dort freiwillig die Bewilligung zur vollen Erwerbsminderungsrente, die ich allerdings alle drei Jahre neu beantragen muss!

Soviel zu meiner Rentengeschichte!

Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Frage damit beantworten!

Mit besten Grüssen
Udo B.

Re: Erwerbsunfähigkeit/Dienstunfähigkeit

#10
Hallo zusammen,

ich habe jetzt auf meinen Antrag auf Erwerbsminderungsrente einen ablehnenden Bescheid bekommen, mit der Begründung, daß ich ja kardial noch voll belastbar wäre.
Diese Begründung ist für mich echt ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte schon einig Schocks und bin berufsunfähig.
Natürlich habe ich Einspruch eingelegt, aber ich frage mich,wer denn bloß über diese Anträge entscheidet.

Liebe Grüße,

Klaus







    Zitat: Udo B.
    Hallo Klaus H.,

    Wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb, habe ich durch die Herz-Grunderkrankung ( DCM ) meine langjährige Stellung im öffentlichen Dienst verloren!
    Während der folgenden Arbeitslosigkeit verschlechterte sich mein Krankheitsverlauf bis zur Implantation des Defi`s.

    Im Anschluss daran wurde ich vom Arbeitsamt zu einem Reha-Berater der Krankenkasse / Rententräger geschickt, um den weiteren Verlauf meiner noch möglichen Arbeitsvermittlung festzulegen!

    Paradoxer Weise bekam ich bei diesem Termin genau die Tätigkeiten angeboten, weshalb ich meine Arbeit zuvor verloren hatte! Und zudem wusste man dort noch nicht, was ein Defi ist! Ich musste es während dieses Gesprächs dem Sachbearbeiter erklären!

    Er bot mir die Umschulung zum Gabelstapler-Fahrer in einer Giesserei an, bzw. als zweite Möglichkeit, die Mitarbeit in einem Baumarkt-Gartencenter bei Lagerarbeiten! Nichts gegen diese ehrenwerten Arbeiten!

    Aber da man mir nach dem aktuellen Defi-Implantat ein ärztliches Autofahrverbot erteilt und mir jegliche, körperliche Anstrengung untersagt hatte, glaubte ich im falschen Film zu sein!

    Ich erinnerte mich in dieser verfahrenen Situation dann an die eigentlich schon abgeschaffte BU-Rente und sprach den Sachbearbeiter auf dieses Thema an!
    Er wurde ganz kleinlaut und meinte, die wäre schon lange abgeschafft worden und ausserdem hätte in Ihrer Filiale noch niemand diese Rente bewilligt bekommen.

    Aber nach sofortiger Prüfung bestätigte er mir zumindest, dass mir die BU-Rente ( bis zu einem bestimmten Stichtag / Lebensalter kann man Sie noch beantragen ) rein rechnerisch eigentlich noch zustehen müsste! Sollte ich Sie genehmigt bekommen, würde Sie aber in die heute aktuelle, halbe Erwerbsminderungsrente umgewandelt! Mit anderen Worten, die BU-Rente wäre nicht sehr hoch!

    Also liess ich mir die entsprechenden Formulare zum Rentenantrag aushändigen und durfte sie dann zu einem festgelegten Termin offiziell bestätigt, einreichen!

    Nach weiteren drei Monaten wurde ich von den Vertrauensärzten des Rententrägers vorgeladen und gründlich untersucht!

    Vier Wochen danach bekam ich von dort freiwillig die Bewilligung zur vollen Erwerbsminderungsrente, die ich allerdings alle drei Jahre neu beantragen muss!

    Soviel zu meiner Rentengeschichte!

    Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Frage damit beantworten!

    Mit besten Grüssen
    Udo B.

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