ich bekomme in drei Tagen einen Defi und deshalb hab ich mich hier mal angemeldet.
bin fast 30 Jahre jung
2007 1. Herzkatheter wegen Schwindel und EKG, Myokarditis, LV-EF 50%
2010 Mein Onkel stirbt an Herzversagen mit 50 Jahren (nie geraucht/getrunken)
2011 im April: Ich komme in meine Wohnung (5te Etage) und stehe am Fenster. Plötzlich habe ich das Gefühl als würde mir jemand mit einer Vakuumpumpe die Luft aus dem Brustkorb ziehen, mein Puls fängt an zu rasen, mein Gehör ist wie mit Watte verstopft total dumpf und meine Knie wurden weich wie Schokolade. Ich weiß nur noch das ich nach der Stuhllehne gegriffen hab und mich in Fötalstellung auf den Fussboden gekauert habe und nach Luft schnappte. Dann wurde alles "leichter" und ich hatte das Gefühl schlafen zu müssen. Das alles geschah in ca. 1er Minute und der Gedanke den Arzt zu rufen kam mir gar nicht in den Sinn. Ich bin ca. 3 Stunden später erwacht, mit Sabber aus dem Mund und das ist mir peinlich..Stuhlgang in der Hose. Das ist mir noch nie passiert und mir war klar das wenn selbst der Schließmuskel nich mehr reagiert irgendwas knapp an der Grenze war, aber noch kein Arzt gerufen. Aber Dummheit muss erst richtig weh tun bis die Erkenntnis kommt... Am nächsten Tag wollt ich früh einkaufen gehen und glücklicherweise geht dieser Weg durch ein Krankenhausgelände denn dort hab ich mich mit letzter Mühe auf eine Bank geschleppt da meine Batterie wieder leer war, es ging nix mehr. Dann ging es schnell, Herzkatheter und ich lag auf Station und am Monitor.
Ich dachte jetzt wird alles gut doch nach einer Woche Ruhe und tolle Verpflegung im Krankenhaus ging das wieder los. Nach dem Abendbrot im Bett wieder Vakuum, Herzrasen.. Schwesternklingel gedrückt. Die wussten garnicht so richtig was sie machen sollten und sind "beratend" rausgegangen und haben vorsorglich ein Defi vors Zimmer gelegt. Dann ging es wieder schnell, ich war wieder weggetreten. Ich habe irgendwas komisches Geträumt und bin aufgewacht-geschrocken als hätte ich einen Apfel in der Luftröhre gehabt und mir hat jemand auf den Rücken gehauen mit ich nicht ersticke. Ich weis nicht wie lange ich weg war jedenfalls wieder Nottaste gedrückt und dann haben die Schwestern die Profis bestellt und ich hing zwei Minuten später am Tropf mit der wohligen Wärme einer Magnesiuminfusion in meiner Blutbahn unterwegs auf die Intensivstation. Dort lag ich dann drei Tage und es wurde festgestellt das ich totalen Kaliummangel hatte.
Es folgten Langzeit EKG, Ultraschall, Herz-MRT, Darmspiegelung und mit Hubschrauber zur Myokardbiopsie in der Charité.
Ergebnisse: Dresden: progrediente Herzinsuffizienz NYHA III-IV, hochgradig eingeschenkte LV-Funktion EF 30%, HNCM
Ergebnisse: Berlin: LV EF 36%, HOCM, positive mRNA B19V Erythrovirus Reaktivierung wohl aber nicht Entzündungsursache.. Folgebiopsie in 6 Monaten angedacht.
Dann ging es ab zur Reha mit einer tollen Defiweste für drei Wochen, plus 2x Verlängerung wegen Leistungseinbruch auf dem Ergometer=6 Wochen Reha.
Ich hatte mich mit 30 Watt Training nach 3 Wochen auf 70 Watt hochgearbeitet, so wie es der Oberarzt wollte und soweit ohne Beschwerden. Nach dem 3ten mal mit 70 Watt hat es mich ohne Vorwarnung vom Ergometer gerissen, wieder Herzrasen, Vakuum, Alarm vom tragbaren Defi... Die Trainerin war schnell zur Stelle und ca. 30 Sekunden nach den ersten Anzeichen hat sie noch ein 180ger Puls gemessen. Nach 1 Minute war ich wieder auf 130. Das ganze hat mich aber so mitgenommen das ich nicht in den Essensaal wollte und ich habe alle Training am nächsten Tag abgesagt. Entlassen wurde ich bei einer Leistung von jämmerlichen, mit biegen und brechen 35 Watt (LV EF 40%) und dem Status: "Arbeitsfähig" vom Oberarzt.
Jetzt bin ich soweit erst einmal stabil, hab so ca. aller 3 Tage mal nervige Extrasystolen, Essen strengt total an obwohl ich nicht zuviel Esse, Treppensteigen in 5te Etage geht mit Pausen und 30min Ruhe aufm Sessel danach. Wohnung gekündigt, Ausbildung unklar, aber Defi in drei Tagen und ich hoffe alles geht gut.
Medikamente: Belok Zok 47,5 1x, BiPreterax 5/1,25mg 1/2x
Ich rauche und trinke seit diesem besagten April nicht mehr, was ich vorher ausgiebig tat. Wenn ich den schnellen Tod suchen müsste würde ich wieder anfangen ... deshalb "die Rache des Körpers..." lässt mich fast täglich daran erinnern...
Ein paar Fragen an euch:
Stimmt das der Defi während der OP getestet wird (Schock)? Vollnarkose?
Mir hat bis jetzt kein Arzt erklären können was das für Aussetzer waren die ich hatte. War es Kammerflimmern mit Ohnmacht? Hätte man einen Herzstillstand nachweisen können?
Achtet ihr darauf das ihr nicht zu viel trinkt, ich habe das Gefühl das geht sehr schnell aufs Herz.
Gibt es Defis die man selbst auslesen kann?
so, das war es erst einmal, ab in die Heija
grüße aus Dresden
____________________
<=mensch ohne="" windows®="" |="" hncm/dcm="" -="" biotronik="" icd="" №2="" -="" ablation="" -="" htx-listung="">=mensch>