Der harte lange Weg

#1
Hallo ihr Lieben,
ich wollte Euch nunmal berichten, wie es mir nach fast 6 Monaten mit dem Defibrillator geht. Die erste Zeit war richtig schlimm, besonders die ersten Wochen. Die Narbe juckte, Tat weh, war geschwollen und und und..
Nun ist es so, dass die Narbe immer noch sehr empfindlich ist, sie sticht ab und zu und Jucken tut sie auch und ich habe immer ein Spannungsgefühl drauf.
Mittlerweile hoffe ich, dass der Defi gut eingewachsen ist und auch die Sonden.
Letzte Woche war ich bei der Auslese, die Sonden hatten noch dieselben Reizschwellen und der Defi musste bis jetzt nichts tun und wird eher vom Auslesen leer (Kommentar der Schwester), geröntgt wurde auch, alles gut..
In der letzten Zeit tut mir vermehrt die Linke Schulter weh, ich beanspruche diese auch nicht mehr so, aus Angst vor einem Bruch oder sonst was, außerdem kann ich nicht auf dem Rücken schlafen, da habe ich immer ein Spannungsgefühl bei der Narbe, wirklich gut schlafe ich nur auf der rechten Seite, kann das die Position des Defis beeinflussen? Oder ist das egal, welche Position man beim schlafen hat?
Die Angst vor Fehlschocks wird leider immer schlimmer, selbst wenn wirklich gar nichts ist, also alles gut ist, begleitet diese mich Sekunde für Sekunde, so sehr, dass ich mir nicht mehr traue alleine zu Hause zu sein, was unumgänglich ist, denn ich wohne alleine..meine Narbe ist auch sehr wulstig, gibt es einen Tipp, damit sie vielleicht etwas verblasst, Narbendsalbe?
Jetzt am Sonntag geht's in den Europa-Park, auf der einen Seite freue ich mich, aber auf der anderen Seite nicht so...wir wollen meinen 21.Geburtstag feiern und ich mag auch einfach mal abschalten können und meine Krankheit nicht den Alltag bestimmen lassen :-(
Freue mich auf eure Antworten
Lg



Mors certa, Hora incerta- der Tod ist gewiss, die Zeit ist ungewiss..
HOCM mit einer Noch Septumdicke von 2,1cm, Ruhegradient 70 und unter Valsalva 80, Präprophylaktische Defi-Implantation, Tash-Verödung, 2 Stents in Höhe des ersten Septumastes

Re: Der harte lange Weg

#2
Hallo Zahnfee

zu deiner Frage "Narbenbehandlung" kannst du sicher über die Suchfunktion etliche Beiträge finden, die dieses Thema behandeln. Du kannst auch über "Ringelblume" suchen, die Salbe dieser Blume ist sehr beliebt hier im Forum.
Das mit den Schmerzen in der linken Schulter kenne ich auch, kam bei mir von einer Schonhaltung. Mein Orthopäde hat mich mal vor einen Spiegel gestellt, meine Kontur mit einem Tape dort markiert und dann gezeigt, wie die Kontur eigentlich aussehen sollte. Wegen eines Sondenproblems musste ich die verordnete Manuelle Therapie unterbrechen, werde sie aber in der nächsten Zeit wieder aufnehmen. Der Erfolg war gut.

Viel Vergnügen am Sonntag im Europapark

die Alte Fregatte



Re: Der harte lange Weg

#3
Hallo Zahnfee,

wir kennen das alle hier - ist auch nicht schlimm. Der Kopf arbeitet immer und malt sich semtliche Szenarien aus.
Ich habe meine Defi jetzt fast genau sech Jahre und am Anfag hatte ich auch Angst, etwas kaputt zu machen. Leider bin ich nicht so schnell auf dieses Forum gestoßen - wo mir andere, die auch einen Defi haben weiter helfen konnten und Tipps gegeben haben.

Meine Narbe war anfangs auch sehr wulstig und unschön. Nach ca 1 Jahr bin ich zum Haupartz gegangen, hab die Narbe unterspritzen und vereisen lassen. Was viel von den Wülsten weggenommen hat - die Cousine meines Freundes (Krankenschwester) meinte, mich sei wohl von einem Assistenzarzt zusammengenäht worden- Erst dannach habe ich von der Ringelblumensalbe und Ihrer tollen Wirkung erfahren und creme auch heute noch ab un an damit über die Narbe - schaden kann es ja nichts.

Fehlschocks hatte ich zum Glück bisher noch nie - wenn mein Defi gearbeitet hat, dann immer wenn ich Ihn brauchte - also keine Angst - sehr oft arbeiten die Defis einwandfrei und du mist nicht zwangsläufig einer der Patienten sein, welcher mit Fehlschocks leben muß.

Ich war Anfangs auch sehr vorsichtig - was Bewegungen und Belastungen des Brustbereichs anging. Aber auch neugierig - und zum Glück sehr vergesslich. Ich habe mit der Zeit begonnen, eine normales Leben zu führen, war Schwimmen, habe Sport gemacht und auch geschaut, wie weit ich meinen Arm und das Narbengewebe dehnen kann - und passiert ist nichts. Also habe ich dann auch nicht weiter darauf aufgepasst oder darauf geachtet. Ich war in mehreren Freizeitparks, habe gerauft und bin Achterbahn gefahren - meine Grenze war nur, was ich nicht machen wollte - da fallen die heftigeren Achterbahnen bei mir eh raus *lol*

Mein Motto ist und war - ich habe mein Leben neu geschenkt bekommen - also sollte ich es so Lebenswert und mit so viel Spass wie möglich füllen und es mir einfach gutgehen lassen.

Genieße deinen Geburtstag und lass dich feiern.
Ich wünsche Dir alles Gute und tolles Wetter für den Europapark

Thomas


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Laminopathie [LMNA], Arrhythmien,
ich genieße mein Leben