Re: HNOCM-Was ist das?

#2
Hallo Reimund!
HNOCM ist eine -Hypertrophe nicht obstruktive Cardiomyopathie- eine Verdickung des Herzmuskels aufgrund Mutation bestimmter Gene, leider erblich (bei mir zumindest). Es bewirkt, daß das Herz innen zu klein ist (wegen der vielen Muskelmasse) und dementsprechend die Sauerverstoffversorgung des Muskels leiden kann. Bei der obstruktiven Form wäre zusätzlich noch der Ausfluss des Bluts behindert.
Aufgrund der Muskelverdickung haben bei mir bereits Bindegewebsumwandlungen stattgefunden, die gefährliche Rhthmusstörungen (ventr. Tachykardien) bewirken können. Da dies nun aufgetreten ist, soll ich demnächst einen Defi bekommen (am besten gestern aber ich sträube mich noch).
Ich hoffe, meine laienhafte Erklärung ist einigermaßen fachlich richtig. Würde gern mehr schreiben, habe aber leider nur am Wochenende Internetzugang und hier von der Arbeit ist sehr riskant ;), also daher bis die Tage,
Simone

Re: HNOCM-Was ist das?

#3
Hallo Simone,

da war ich ja ganz schön auf dem Holzweg mit meiner Erklärungstheorie.
Danke für die Erklärung! Jetzt kann ich mir deine Erkrankung vorstellen.

Ob Du Dir einen Defi einbauen lässt oder nicht mußt Du entscheiden. Kann Dir nur meine Krankheitsgeschichte kurz erzählen:.
Ich bekam im Nov.1987 das erstemal Kammerfimmern aus heiterem Himmel. Erkrankung wurde Medikamentös in der Uniklinik GÖ behandelt und für die weitere Zukunft eingestellt.
1999 bekam ich aus heiterem Himmel mitten in der Nacht wieder Kammerflimmern. Als ich im KH an dem EKG hing waren Sie weg. Ich wurde stimmuliert man konnte Sie nicht wieder herbei rufen. Ich wurde aus dem KH mit den Worten entlassen:, dass ich mich auf dem Rücken der schaffenden Bevökerung doch für ein paar Tage ausruhen wollte.
2004 bekam ich nach dem Nachtdienst wieder plötzlich auftretend Kammerflimmern. Mein damaliger Kardiologe stellte fest das ich eine Anomalie an der Herzspitze und ein Vorhoffimmern habe. Könnte von einer Herzmuskelentzündung herrühren. Ich wurde Medikamentös mit Marcumar und einem neuen Betablocker eingestellt. Außerdem wurde ich vom Nachtdienst befreit. Trotzdem könne ich mich weiterhin körperlich belasten und sogar mal für kurze Zeit an meine Grenzen gehen.
2005 bekam ich bei einer Bergwanderung plötzlich einen Schlag. Nach einiger Zeit ging es wieder . Ich bat aber trotzdem meine Lebensgefährtin darum das wir gemeinsam absteigen. Mir war plötzlich so übel und verspürte ständigen Harndrang. Als wir in unserer Unterkunft waren kam noch Unruhe hinzu. Ich merkte wie ich plötzlich Ryhthmusstörungen bekam und das Herz zu rasen anfing. Ich ließ mich ins Kreiskrankenhaus nach Berchtesgaden fahren. Dort wurde sofort mittels externen Defibrillators ein normaler Herzryhthmus hergestellt. Ich wurde in der Nacht noch ins Klinkum Traunstein verlegt. Dort stellte man fest das ich nur noch 25% (EF) Herzleistungskraft habe. Es deutlich in ihrer Funktion eingeschränkt ist . Ich eigentlich diese Wanderung hätte lieber lassen sollen. Einige Ärzte meinten das mein damaliger Kardiologe mir davon hätte abraten bzw. nicht solche Aussagen machen sollen. Andere widerum hielten sich bedeckt! Hier bekam ich mein Defi.
Was für mich als Resultat dabei blöd gelaufen ist, dass ich jetzt so eingeschränkt bin und nun auf meinen vorläufigen Zeitrentenbescheid warte.

Nun urteile selbst, viele Jahre symtomfrei zwischen den einzelen Episoden und nun trifft es einen doch. Ich hatte so zusagen aber noch Glück im Unglück, ich hätte schließlich tot sein können! Ich bin erst 46 und würde meinen Status gern für mehr Gesundheit eintauschen.

Ich weiß das eine Inplantierung eines Defi´s natürlich risiken in sich birgt. Du kannst aber i.d.R. trotzdem damit ein ganz normales Leben führen. Was Ohne passieren kann sieht man am obigen Beispiel.

Ich hoffe ich habe Deine Entscheidung Dir nicht noch schwer gemacht!

Laß von Dir hören!

Es grüßt aus dem mittlerweile heutigen warmen Nordhessen,

Reimund

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