Hallo alle zusammen!!

#1
Hallo liebe Leute,

ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser in diesem Forum aber wollte mich jetzt auch gerne mal hier vorstellen und einige Zeilen schreiben. Mein Name ist Lucas und bin 29 Jahre jung. Im Dezember 2013 hatte ich meine ICD-Implantation aufgrund einer festgestellten hypertrophen Kardiomyopathie. Vor der OP hatte ich einige Synkopen, von denen ich zum Glück immer wieder wach geworden bin. Ich war ziemlich sportlich und habe meine überwiegende Freizeit auf dem Fussballplatz verbracht.

Als ich dann eines Tages nach dem Treppen steigen in der Uni bewusstlos wurde, stellte man im Krankenhaus durch einen Ultraschall die Diagnose fest. Einen Tag später brachte man mich in das Universitäts-Klinikum Münster, wo ich dann auch operiert wurde.
3 Tage nach der OP wurde ich entlassen und versuche mich seitdem wieder an ein "normales" Leben zu gewöhnen. An Fussball ist seither nicht mehr zu denken. Würde ich einen Sprint von 20m oder weniger wagen, wüsste ich mich tötlicher Sicherheit, dass ich das Ziel nicht erreiche und vorher bewusstlos werden würde.
Fahrrad fahren ist somit meine einzige sportliche Aktivität zur Zeit. Ich merke einfach wie mir das Fussball spielen fehlt und ich würde nur zu gerne wieder hinter den Ball treten. Im Alltag macht sich meine Krankheit leider sehr schnell bemerkbar. Bei jeder kleinen körperlichen Anstrengung bleibt mir die Luft weg und ich bekomme leichte Knie gepaart mit einem Druck auf den Ohren und verschwommenen Sehen. Am schlimmsten sind die Treppenstufen... Auch wenn ich es seitdem langsam angehe, so ist Treppensteigen mein größtes Handicap.

Mir wurde nach der OP Verapamil verordnet. Die Dosis hat sich bis zum heutigen Tag auf 3x täglich 120mg erhöht. Einen besondere Verbesserung des Allgemeinzustandes kann ich aber dennoch nicht feststellen.

Mittlerweile denke ich oft über eine weitere mögliche OP nach. Die Ärzte im UKM sagten mir, man könne mit Hilfe einer Alkohol-Injektion die Septumdicke (33mm) verringern und somit Abhilfe beim Durchfluss des Blutes durch das Herz schaffen. Dies wäre wohl aber eine OP am offenen Herzen mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Könnte ich nach solch einer OP sportlich wieder aktiver werden? Wäre dadurch vielleicht sogar möglich wieder Fussball zu spielen?

Bei meinem nächsten Untersuchungstermin wollte ich dieses Thema mal ansprechen, allerdings ist das erst in 3 Monaten. Vielleicht kennt sich hier ja jemand mit dieser Grunderkrankung aus und könnte mir da eine schnellere Antwort drauf geben.

Jedenfalls bin ich stolz noch am leben zu sein und durch meinen Schutzengel eine zweite Chance bekommen zu haben.
Ebenfalls bin froh den Weg in dieses Forum gefunden zu haben und freue mich mit euch über spannende Themen zu schreiben.

Liebe Grüße,
Lucas

Re: Hallo alle zusammen!!

#2
Hallo Lucas

Herzlich willkommen;)

Ich hab auch eine sehr ausgeprägte Form der HOCM und hab die Ablation vor 8 Jahren machen lassen.
Seitdem komm ich gut klar.
Es wundert mich, das man es Dir nicht früher angeraten haben bei der Septum Dicke .
Solltest du Fragen haben, kannst mich gern per PN befragen

Liebe Grüsse Maja

Re: Hallo alle zusammen!!

#3
Wie auch immer man sich in Bezug auf deine Behandlung entscheidet, bezüglich Fußball ist zu bedenken, daß der Defi keine Bälle abkriegen sollte... Es wurde im Forum zwar mal über Schutzpanzer diskutiert, jedoch ist auch mehrfach das erhöhte Risiko von Sondenbrüchen zur Sprache gekommen. Und möglicherweise wäre auch das Aggregat gefährdet...


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Hallo alle zusammen!!

#5
Hallo zusammen

es gibt aber einen Profi-Fußballer namens Daniel Engelbrecht ( Alemannia Aachen, davor Kickers Stuttgart), der seit ca. anderthalb Jahren mit einem Defi immerhin in der Regionalliga spielt. Für den wurde ein spezieller Brustschutz gebaut, der die Stöße durch den Ball und direkten Körperkontakt mit dem Gegenspieler abfedert. Meines Wissens hat es da auch bis heute keine Komplikationen gegeben.

lieben Gruß

Frank-Detlev


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Wer kämpft, kann verlieren!
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Nur wer an Wunder glaubt kann das Unmögliche möglich machen.