Re: Angststörung nach Jahren

#11
Hallo,

wollt nur mal sagen, dass es seit Oktober wieder aufwärts geht.
Traue mich wieder längere Autofahrten und Besuche zu machen. Kann wieder in große Supermärkte, mach mir nur beim Zahnarzt noch immer in die Hose.
Manchmal erwische ich mich wie eine Panik klammheimlich hochsteigen will, aber bis jetzt konnte ich sie immer austricksen.

Hoffe dass der gute Zustand eine Weile anhält.

Eins muss ich aber sagen, meinen Humor habe ich die ganze Zeit behalten. Das war wichtig, denn so konnte ich ohne Psychopharmaka drüber wegkommen. Und der Psychiater/Psychologe meinte, dass ich mich trauen sollte Sachen anzupacken und auszuprobieren, er glaubte, dass ich es selbst schaffe. Und er hatte recht. Und mein Mann an meiner Seite war Gold wert.

LG



Re: Angststörung nach Jahren

#13
Ich bin durch das Schildern eines . . . wie sagt man dazu . . Ereignisses auch zu einem Psychologen gekommen.

Bei mir ist es so das ich in einem Raum mit mehreren Personen,eventuell noch Kinder dabei,durch das Gerede und allem dann anfange das sich bei mir ein Druck im Kopf entwickelt,ich Anfange zu Schwitzen und leicht zittere.

Das halte ich ein bischen aus und muss dann aber aus dem Raum raus.

Das habe ich dem Mitarbeiter des Integrations Fachdienstes geschildert der meinte das da was sein kann.

Vorweg nehmen möchte ich das ich vor meiner Erkranung nie ein Problem mit Stress bzw Stresssituationen hatte.

Als Maler und Lackierer kam es oft genug vor das man Terminlich fertig werden musste,Mit mehrere anderen Arbeitern auf einer Baustelle war bzw zusammen gearbeitet hat und diverse andere Sachen.Zu dieser Zeit gab es solche Symptome bei mir nicht.

Das erste mal war noch im gleichen Jahr als meine Erkrankung bekannt geworden ist und ich den Defi bekommen hatte.

Allerdings dachte ich mir dabei nichts.Es war halt eine Situation die ich so nicht jeden Tag hatte sondern eher selten.

Doch das sehe heute anders.Es gibt Situationen in denen ich etwas mache und nach einer art Reihenfolge vorgehe.Möchte meine Frau etwas oder soll ich gerade etwas machen wo ich gerade wo anders mit beschäftigt bin entsteht die Situation wo meine Reihenfolge aus dem Konzept kommt und es baut sich Stress auf.

Ich war gute 20 Jahre lang Handwerker und habe mit der Zeit eine Alternative dazu gefunden wie ich mich Handwerklich beschäftigen kann,und das ist in PC Spielen.

Ablenkung von dem ganzen habe ich durch das schauen von Filmen und Serien und da habe ich einige wo ich schaue.Trotzdem kann es vorkommen das es zu so einer Situation kommt wie ich sie Beschrieben habe.

Mein Erstgespräch beim Psychologen hat statt gefunden und seiner vorläufigen Meinugn nach ist es eine Panikstörung.

Es folgen jetzt 5 Sitzungen wo man mich mehr kennen lernen möchte und dann wird geschaut wie man da vorgehen kann damit mir geholfen wird.

Aber es ist nun mal so bzw scheint so das man uns alle nicht Pauschalisieren kann und sagt es ist bei jedem das selbe.Dafür sind wir als Menschen doch zu Unterschiedlich und anfällig usw.

Ich konnte mir sowas auch nicht vorstellen.Durch einen Freund der das macht wurde mir gesagt das es nicht so ist wie man sich das vorstellt bzw wie man es vieleicht mal in einem Film gesehen hat.

Re: Angststörung nach Jahren

#15
    Zitat: jutta43
    Rick,
    wie soll ich das verstehen, bei PC-Spielen arbeitet man doch nicht handwerklich? Kenne mich aber auch nicht aus damit.
Nein das nicht.

Ich habe als Maler gearbeitet und kann dies aber nicht mehr machen beruflich.

In einem PC spiel ist es aber möglich durch das Sammeln von Gegenständen und den Abbau von Rohstoffen mit erstellten Werkzeugen auch eine artArbeit nach zu gehen,allerdings Virtuel eben im Spiel.Ich kann in diesem Spiel mit Benton etwas bauen und sogar mit Pinsel und Farbe das ganze farblich gestalten.Ok,nebenbei muss ich gegen Zombie kämpfen,aber das ist eben das gesamtbild dieses Spiel.Hauptsächlich aber sammelt man sachen damit man damit andere Sachen herstellen kann um Erfahrung zu bekommen und dadurch weitere sachen zu bekommen.Selbst Essen kann man anbauen oder Kochen.
Wass muss gekocht werden damit man daraus Kaffee oder Tees macht und sogar Bier kann man herstellen.

Das ganze lenkt einen recht gut ab.

Es ist in etwa so als wenn jemand sich ein Hobby sucht und z.b. Modelbau betreibt oder man sich eine Eisenbahn anschafft.

Re: Angststörung nach Jahren

#17
Liebe knäckes,


beim lesen deines Beitrages habe ich das Gefühl gehabt, dass ich diesen geschrieben hätte .
Ich kann 1 zu 1 nachfühlen, wie es dir geht und wie sich die Panik bei dir anfühlt .
Leider kämpfe ich seit dem Tod meines Vaters 2010 mit Panikattacken, allerdings sind diese erst mit ausbrechen meiner HOCM Ende 2012 zum Vorschein gekommen .
Mir geht es genauso . Mein Tag kann super sein und oft gibt es nur einen kleinen Auslöser und alles ist schrecklich . Das kann zb Extrasystolen sein, oder manchmal überkommt mich einfach ein beklemmendes Gefühl und dann bildet sich mein Kopf sofort etwas ein. Manchmal ist es zu umgehen, aber nicht immer und dann geht mein Puls vom normalen Zustand auf 130 und dann kommt man in diesen Angstkreislauf.
Ich habe einen Psychologen gesucht und war auch 3 Monate in einer Psychosomatischen Klinik, die mir geholfen hat. Nur manchmal bricht es aus und soweit geht es. Also aus meiner Sicht sind Psychologen , zumindest wenn man einen guten erwischt hat, Gold wert .

Ich habe einfach Angst zu sterben . Ich habe meinen Vater sterben sehen und will leben. Deswegen bin ich in Therapie und ich drücke die die Daumen , dass es weiter bergauf geht .
Tiefschläge gehören dazu, aber sie sollten nicht überwiegen .


Liebe Grüße



Mors certa, Hora incerta- der Tod ist gewiss, die Zeit ist ungewiss..
HOCM
2013 Defibrillator und Tash, 2 Stents
2014 2x Torsade de pointes wegen Stentthrombose, durch Defi 3x erfolgreich therapiert
Narbe an Herzspitze
Herzaneurysma wegen Infarkt
Extrasystolen
EF 61%