Defi Schocks Unterwegs

#1
Meine Frage an euch .
Wie seit ihr damit umgegangen wenn euer Defi auserhalb von Zuhause geschockt hat . Ich habe davor sehr viel Angst und Panik das mich alle nur anstarrenund denken ich bin Betrunken, denn so ähnlich ist es mir schon mal gegangen aber ohne Defi ,man hat mir nicht geholfen . Ich bin bis jetzt bei einem Schock nie Bewustlos und bin auch nicht gefallen ,die Schocks waren BISHER IMMER DRINNEN .
Schocks in folge 9 Stück bekam ich im Haus am Fahrstuhl ,einfach so , wurde aber von den Mitbewohnern ganz prima bis zum eintrefen des Krankenwagens versorg .Sagte jamanden das ich wohl Kalium brauche und jemand ging in unsere Wohnung und holte es ,.Hier im Haus sind 70 Parteien es ist ein privates Wohnhaus und ich noch ziemlich neu hier und seit dem fühle ich mich hier im Haus auch sicher. Im Haus sind wir 2Defi
-Träger und der Mann nimmt es mit Humor er ist schon 86 Jahre alt .
So Schreibt mir bitte eure erfahrungen ,denn bisher hat mir das Forum gut geholfen .
Grüsse an euch von Heike

Re: Defi Schocks Unterwegs

#2
    Zitat: heike2008
    das mich alle nur anstarrenund denken ich bin Betrunken,
Genau das habe ich auch gehabt! Wie kann man nur morgens so besoffen sein und rumschreien (oder sind das doch Schmerzschreie?)

Meine Freunde, Bekannte und zu Leuten wo ich oft bin sind informiert. Die denken anders! Klar man will nicht jedem alles auf die Nase binden aber es sind halt Leute bei dennen ich oft bin da hab ich halt vom Defi erzählt. Die erschrecken sich ja selber wenn ich (wir) auf einmal zu zappeln anfangen.

Letztendlich ist mir eigentlich egal was der Rest denkt!

Re: Defi Schocks Unterwegs

#3
Leider sehe ich es auch als Gefahr, das Du bei einem Vorfall in der Öffentlichkeit in unserer Gesellschaft verraten und verkauft bist, weil du für einen Alkoholiker gehalten wirst, die Leute Angst haben etwas zu tun oder nach dem Motto leben "Lass mich in Ruhe, was geht mich das an, irgendjemand wird dem armen Schwein schon helfen" und Du Mangels Zivilcourage wirklich kurz vorm verrecken bist - trotz Defi.

Macht einen schon ängstlich ...

Gruß
Thorsten



Re: Defi Schocks Unterwegs

#4
ICh habe lücklicher Weise bis jetzt immer Glück ehabt und bei den Vorfällen immer Leute ehabt die geholfen haben. Bei den letzten Vorfällen war ich allerdings immer erstmal Ohnmächtig. Einmal als mir komisch wurde war ich gerade am Hauptbahnhof an der Bushalte Stelle und da muß ich sagen das sich fast niemand darum geschärt hat das da gerade jemand am Boden liegt. Zwei Frauen haben nachgefragt ob sie den Krankenwagen rufen sollen. Als esmir wieder besser ging und ich langsam aufgestanden bin meinte so ein Typ blos ich sollte mich besser auf die Bank setzten weil der Boden zu kalt wäre. Blos hätte ich es vorher gar nicht bis dahin geschafft :-)

Also in den allermeisten Fällen hatte ich wirklich Glück. Ich wünsche euch allen das wenn es denn dann passiert ihr auch einen Schutzengel bei euch habt der euch liebe Menschen an die Seite gibt.

Liebe Grüße Laura



Re: Defi Schocks Unterwegs

#5
Hallo Tom ,Thorsten und auch Laura .
Danke für eure Antworten ,finde es ganz Interessant zu hören das ihr auch dieser Meinung seit ,werde das irgendwann auch in den Griff bekommen diese Angst oder Unsicherheit zu übergehen.
Ich habe die meisten Freunde verloren ,weil ich jetzt nicht mehr so mit Rumflipen kann,man Läd mich einfach nicht mehr ein mit der Ausrede es ist einfach zu Stressig für mich. Selbst meine Freundin ,bin ich 32 Jahre mit befreundet hat sich wegen dem defi zurückgezogen. Mir hat man das Autofahren komplett untersagt also kann ich auch nirgens mehr mit hin
Es könnte ja etwas Passieren und man müste sich um mich Kümmern ,dan wäre ich der Spielverderber . Also nichts für ungut ,gibt auch noch andere Leute und ich habe eine sehr zuvorkommende Famely .

So das war mal wieder ein Schwank aus meinem Defi -Leben

Mfg Heike

Re: Defi Schocks Unterwegs

#6
Ist es nicht zum Kotzen, das man wegen einer Erkrankung geächtet wird ?? In meinem Freundeskreis heißt es, wenn ich mich mal nicht gut fühle: Was is los, Dir kann doch nix passieren !! Stell Dich nicht so an..." Aber wenigstens hat man mich nicht ausgegrenzt !
Habe es gerade mal wieder erlebt. Meine Schwester erkrankte vor drei Monaten an Krebs. Ihre Freunde rufen noch nicht mal an, um zu fragen wie es ihr geht. Menschen sind wohl gefangen in ihrer Angst, wie man mit jemandem umgeht der was anderes hat, als ne Grippe....



idiophatisches kammerflimmern vielleicht auch brugada. implantiert nov.´05.
wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

Re: Defi Schocks Unterwegs

#7
Auch ich habe mich zurückgezogen als eine Freundin an Krebs erkrankte. Ich habe mich distanziert und ihre Krankheit einfach ignoriert. Beschämend ist es, dass mich diese starke Frau bis zu ihrem Ende als ihre Freundin bezeichnet hat. Ich werde mir das nie verzeihen können. Heute sehe ich vieles anders, aber mein Versagen in diesem Fall kann ich nie wieder gutmachen. Nie wieder werde ich wegschauen.

Gaby



Re: Defi Schocks Unterwegs

#8
Liebe Daggi,
mal eine Gegenfrage: wie verhältst Du Dich wenn Du hörst jemand hat Krebs? Fragen" Wie geht es denn?" Sagen "Das wird schon wieder?"
Oder: "Du schaffst das?" Oder womöglich von dem Bekannten des Bekannten erzählen der doch tatsächlich mit der richtigen Chemo wieder gesund geworden ist. (Oder es mit Himbeeren und Milchverzicht geschafft hat den Krebs zu besiegen...)(Ironie!!!!)
Ich glaube, egal was man sagt, man ist befangen und froh, daß es einen selbst nicht erwischt hat. Es ist ganz schwer die richtigen Worte zu treffen weil die "Betroffenen" auch sehr empfindsam sind.
Und da trennt sich die Spreu vom Weizen, das eigene Leben wird neu definiert und nicht mehr alle Menschen von einst nehmen daran teil.
Und? Ich fand das sehr befreiend, konnte echte Freunde erkennen und hatte auch keinen Groll gegen die anderen. Wie oft bin ich selbst sprach- und hilflos!? Wie schwer war es für die Menschen die mich lieben mich leiden zu sehen, loszulassen, da zu sein, das belastete mich oft mehr als mein eigenes Schicksal,- wobei es mir ja wieder gut geht!
Ich habe jetzt ein anders Leben, genieße es so wie es eben jetzt ist und bin froh, daß ich nicht mehr zu jeder Fete muß :-))
Ich wollte hiermit einfach um Verständnis werben, Krankheiten sind immer ein Einschnitt an dem beide Seiten wachsen oder sterben können.
So isses.
Liebe philosphische Grüße
Christine

Re: Defi Schocks Unterwegs

#9
Christine, ich schließe mich da nicht aus ! Auch ich bin befangen und verwirrt, wenn jemand den ich kenne schwer krank wird !
Meine Mutter starb an Krebs, mein Bruder hat es, meine Schwester und einige im Bekanntenkreis.
In meiner letzten Kur bin ich in eine onkologische Klinik geraten. Da hatte ich Gelegenheit in mich zu gehen und zu hinterfragen, warum habe ich denn diese Berührungsängste ? Viele Krebspatienten gehen bewundernswert mit ihrer Krankheit um. Da konnte ich mir damals auch in meinem Selbstmitleid, nun Defi - Trägerin zu sein, eine große Scheibe von abschneiden. Heute kann ich besser mit solchen Situationen umgehen.
Ein schönes Erlebniss in der Kur war, als sich eine Krebspatientin mit Perücke beim abendlichen Rotwein die Perücke vom Kopf riß, weil sie zum ersten mal Vertrauen hatte und sich nicht mehr verstecken wollte. Wir sind alle Menschen mit einem mehr oder weniger großen Handycup (mist, wie wird das denn geschrieben?!). Wir wollen alle kein Mitleid, nur einfach so angenommen werden wir wir gerade sind. Manchmal müssen wir aufgefangen werden. Na und ??
Daggi



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Re: Defi Schocks Unterwegs

#10
Hallo Ihr Lieben,

was ihr da so schreibt - da ist bei jedem was dran!
Ich hatte noch keinen Schock an der "Öffentlichkeit", habe mir deswegen aber auch schon einige Gedanken gemacht. Ich habe einen Horror davor, daß "es "mir unterwegs passiert und ich weiß, daß das auch reell ist, allerdings assoziiere ich den Schock immer mit Bett, weil ich damals eben den Schock im Bett hatte. Wenn ich morgens aufstehe, hab ich irgendwie im Kopf daß die Gefahr jetzt gebannt ist, weil die Nacht um ist und am Tag passiert ja eh nichts. Ich weiß: totaaal bescheuert!!!

Voriges Jahr war ich beim Betriebsausflug dabei, wir fuhren nach Ulm und da kann ich ja locker mitmachen. Seile mit bei "Städetereisen" mit meiner fußkranken Kollegin immer ab. Bin gerne mitgefahren, habe aber festgestellt, daß ich mich - außer bei meinen engsten Exkollegen nicht mehr wohl fühle. Ich komme mir so beobachtet und bemitleidet vor. Die Ärmste, so schwer krank, aber schau, die trinkt ja ein Pils zu ihrer fetten cholesterinhaltigen Pizza! Oh Gott, Alkohol! Und jetzt bestellt sie sich auch noch Kaffee und Apfelstrudel!! Wie kann man nur so unvernünftig sein wenn man so krank ist.
Ich will weder bemitleidet noch kritisiert werden, ich will machen was ich will und für richtig halte, ohne dabei darauf zu achten, wie das auf andere wirkt.

Bei Kranken, welche Krebs haben, fühle ich mich auch anfangs sehr befangen, dies löst sich dann aber immer mehr auf, weil mein Gegenüber aufgrund der Tatsache, daß ich ja auch krank bin, wahrscheinlich unbefangener mit mir reden kann und mir meine Erkrankung wahrscheinlich auch nicht neidet genauso wenig wie ich.
Wir sind auf einer Ebene mit unseren Ängsten, Gefühlen und Gedanken. Aber zu meiner Schande muß ich gestehen: ich bin lieber herzkrank.

So jetzt mach ich Schluß und schau mir den Rest vom Finale an.
Herzliche Grüße
Carmen