Re: Angst. Aber alles wird gut.

#55
    Zitat: ML69
    Meine Krankheit hatte ja auch etwas Reinigendes, eine Sollbruchstelle, ein Attractor. Ich konnte bis dahin ja kaum Glauben jemals krank zu werden, und zwar so krank das man sein Leben tatsächlich überdenken muss.
    Die Faktenlage war damals eindeutig. Ich war krank und nichts wird so sein wie vorher, ergo ging in meiner kleinen Welt etwas vor sich, was ich bisher für unmöglich gehalten habe, die Rahmenbedingungen haben sich geändert und zwar erheblich.
    Nachdem ich mich damit abgefunden hatte krank (ARVD) zu sein, meine Hauptintention. Erregungsniveau runterschrauben, damit man wenigstens mal wieder schlafen kann. Idee war auch damals: Sofort aus der Wohnung ausziehen. Mir einen Consultant suchen, der mich berät wie ich mit diesem völlig undenkbaren, mit meiner bisherigen Lebenswirklichkeit nicht zu vereinbarendem Ereignis umgehen soll. Ich konnte ja nicht wirklich mit niemanden darüber reden. Ich war komplett allein, musste aber mein Leben irgendwie weiter leben.
    Aber ich wusste z.B auch immer die ganze Zeit, ich schaff auch das. Ich krieg das hin. Ich muss halt irgendwie alles aufgeben an was ich geglaubt habe, mein ganzes Leben ändern, ok, so sei es. Viele Stimmen. Eine, gar nicht leise, die dem Thrill durchaus was abgewinnen konnte. Endlich passiert mal was, endlich muss ich mich nicht mehr selbst um Inhalt bemühen sondern das Leben treibt mich. Wie im Film, ich habe eine Mission mich dem Unbekannten zu stellen. Eine andere Stimme war trotzig an die Heilergemeinde gerichtet, ich werde mich NICHT in eure Reihen begeben, ich stehe wieder auf, ziehe mich gut an, verdiene weiter Geld, ich werde fertig mit dieser... Challenge.

    Am Ende wird alles gut. nach 2,5 Jahren Krieg führe ich ein für mich nun aktzeptiertes Leben, auch mit einem DEFI.



Aufwärts.
Es wird immer besser. Ich bin ausgezogen (also wieder zu haben :-))) )mit meinem Hund, also auch im Alltag auf mich alleine gestellt, habe trotz Betablocker 5 Kilo abgenommen (dachte schon das geht nicht mehr), arbeite, laufe, radele, bin mit dem Hund draussen. Ich führe fast ein normales Leben.

Was bleib sind ab und an Panikattacken beim Autofahren. kreig die auch noch weg. Konfrontationstherapie!

Ansonsten kann man ein gutes Leben MIT Defi führen. Natürlich gibt es Tage, wo man denkt, WARUM ich? Aber dann erinnere ich mich wieder daran: Challenge!



Re: Angst. Aber alles wird gut.

#58
ML69, Glückwunsch zu den Fortschritten! Super!


    Zitat: ML69
      Zitat: ML69

    Was bleib sind ab und an Panikattacken beim Autofahren. kreig die auch noch weg. Konfrontationstherapie!

Hatte ich auch. Konfrontationstherapie und üben - funktioniert.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern