Re: Defi und Hustenanfälle

#2
Zu deiner Frage nach den Empfindungen bei und nach einem Schock:
Dazu haben schon viele Forumsteilnehmer ihre Erfahrungen mitgeteilt.
Schau einfach mal auf den verschiedenen Seiten nach.

Im übrigen empfindet das jeder ganz individuell, die Palette reicht von "hatte ich mir schlimmer vorgestellt" bis zu "unerträglich".
Am besten ist, du machst dir im vorhinein nicht so viele Sorgen, wenn es passiert, dann passiert es.Dann hat der Defi seine Arbeit getan und dir voraussichtlich das Leben gerettet, wenn der Schock adäquat war.



Re: Defi und Hustenanfälle

#4
Husten dürfte meines Erachtens keinen Einfluss auf die Funktion des Defis haben.
Sonst würde das bedeuten, dass jeder Defiträger mit einer Bronchitis und starken Hustenanfällen in Gefahr ist, Schocks zu erleiden.
Der Defi ist so programmiert, dass er bei potentiell lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen, das sind in der Regel Ventrikuläre Tachykardien, einen Schock abgibt, wenn diese eine gewisse Länge haben und nicht durch Antitachykardes Pacing beendet werden konnten.Ein Husten wird wohl sicher keine Kammertachykardie verursachen.

Eine Schockabgabe beendet eine derartige Kammertachykardie oder Kammerflimmern.
Bei mir löste dieser Schock dann Vorhofflimmern aus, dieses wurde dann durch eine weitere Schockabgabe beendet.Oftmals gerät das Herz dann in einen bradykarden, also sehr langsamen Rhythmus.Dieser wird vom integrierten Schrittmacher normalisiert.Danach müsste das Herz wieder im richtigen Takt laufen.
Das sind Vorgänge, die im Normalfall innerhalb weniger Sekunden ablaufen.Ich glaube nicht, dass man das differenziert wahrnimmt.



Re: Defi und Hustenanfälle

#6
In der Literatur zum subkutanen ICD ist nachzulesen, dass der S-ICD durch seine fehlende antibradykarde und antitachykarde Stimulationsmöglichkeit limitiert ist.Demzufolge ist er auch nur für bestimmte Patientengruppen geeignet.
Ob er dieselbe hohe Erfolgsrate bei der Therapie erreicht, weiß ich nicht.
Wenn du dir diesbezüglich Sorgen machst, würde ich vor der Implantation nachfragen.
Sicher ist, dass diese Geräte noch nicht so lange auf dem Markt sind und damit auch noch nicht so erprobt wie herkömmliche ICD.
Da wird sicher auch noch viel geforscht und "experimentiert".

Es ist ein Unterschied, ob du aufgrund von Hustenanfällen außer Puste gerätst und Symptome wie Luftnot etc. bekommst oder die gleichen Symptome ausgelöst durch sportliche Belastung, die als schwerwiegendes Symptom Rhythmusstörungen nach sich zieht.Das ist ein ganz anderer Mechanismus.In dem einen Fall muss der Defi eingreifen, in anderem Fall nicht.



Re: Defi und Hustenanfälle

#7
Zitat:

Oh, und kann mir eventuell jemand beschreiben, wie sich so ein Schock anfühlt? Also.. ich meine jetzt nicht den Schock selbst.. hier rechne ich einfach mal damit, dass der schmerzhaft sein wird und Verbrennungen unter der Haut verursachen wird. Ich meine wie sich das ganze vom Herz her anfühlt.

Schlägt das Herz nach so einem Schock einfach langsamer? Setzt es kurz aus? Geht einem die Luft bei einem Schock weg? Oder ist es tatsächlich nur ein kurzer Schmerz und der Kreislauf normalisiert sich direkt wieder, ohne das man groß etwas anderes als den Schock wahrnimmt?

Würde mich zumindest stark interessieren, wie das Gefühl nach dem Schock ist.
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Der Defi erkennt, ob es ein Herzproblem ist oder nicht. Der HUSTEN spielt hier keine Rolle. Lass das mal von einem Lungenfacharzt untersuchen.

Wie sich Schocks anfühlen, vom Herzen her,wurde schon oft genug beschrieben. Da verbrennt nix unter der Haut ?! Der Schock wird direkt am Herzen abgegeben, über die Sonden. Meistens geht es einem danach etwas schlecht (Abgeschlagenheit, Tritt vor die Brust, Schmerzen), aber man erholt sich davon.

BITTE stelle diese Fragen deinen Ärzten, die das Implantieren wollen, auch bezüglich der Wahl des ICD. Wenn diese keine oder unzureichende Auskunft geben, dann nachhacken.

DU malst dir das grad richtig schön negativ aus !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Defi und Hustenanfälle

#8
    Zitat: Birgitt
    BITTE stelle diese Fragen deinen Ärzten, die das Implantieren wollen, auch bezüglich der Wahl des ICD. Wenn diese keine oder unzureichende Auskunft geben, dann nachhacken.

    DU malst dir das grad richtig schön negativ aus !!
Würden meine Ärzte mich richtig aufklären, würde ich solche Fragen gar nicht stellen. Aber schon gut, habe verstanden.. ich halte dann mal die Klappe.

Re: Defi und Hustenanfälle

#9
Aedean

so war das nicht gemeint.

Man muss hartnäckig bleiben und sich nicht abwimmeln lassen.
Sonst OP ablehnen, dann beantworten sie dir sehr schnell deine Fragen !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

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Re: Defi und Hustenanfälle

#10
Aber genau das ist ja mein Problem. Die Operation würde ich gerne in der Uniklinik durchführen lassen weil ich meine, dass ich dort sicherer aufgehoben wäre als im örtlichen Krankenhaus.

In der Uniklinik ist der Leiter der Herzelektriker (Fachbegriff vergessen) allerdings der Ansicht, dass mein Brugada relativ harmlos ist. Ich dachte er hätte seine Einschätzung nun auch geändert, aber heute erklärte er mir, dass man den Defi dort aus "Beruhigungszwecken" implantieren würde. Als medizinisch notwendig erachtet man diesen nicht.

Von sich aus hatte er mir auch nichts über den genauen Prozess o.ä. erklärt. Die Informationen die ich bekam waren nur, dass im Zusammenhang mit Defi's sehr oft Komplikationen auftreten können, Fehlschocks porentiell tödlich seien und "es ja 33 Jahre ohne den Defi gut ging" (ja, aber 32 Jahre davon war mein EKG auch normal, nun ist es das wohl nicht mehr).

Ich habe einfach keinen Arzt, den ich großartig ausfragen kann. Der in der Uniklinik ist gegen die Implantation des Defi's, und er redet mir das Gerät nur schlecht.. wodurch ich mich nach Verlassen der Sprechstunde so fühlte, als wolle er andeuten, dass ich zwischen einer von zwei potentiellen Todesursachen wählen solle. Und als ich merkte, dass er auf jede Frage eine Negativ-Antwort zum Thema Defi gab, wollte ich irgendwann auch keine weiteren Fragen mehr stellen, aus Sorge nur noch mehr verunsichert zu werden.

Ich weiß einfach nicht wem ich solche Fragen stellen kann. Es ist ja nicht so, dass ich einfach ins Krankenhaus gehen und einen Arzt ausfragen kann. Ich muss einen Termin machen, und damit lande ich dann wieder bei ihm.. und er erklärt mir dann wieder, dass ich lieber ein Leben a´la russisches Roulette mit dem Brugada führen solle, weil das "sicherer" seie..

Mir kommt es so vor als würde ich nun mit der Implantation ins kalte Wasser springen. Ob und wie ich wieder rauskomme, das weiß ich nicht.. in der Uniklinik malte man es mir allerdings schwarz.. :(

cron