Panik vor dem Termin

#1
Hallo, habe nächste Woche meinen 2. Termin zur Impl. und werde
nun das weitere mal diesen Termin absagen!
Begründung: Ich wurde nicht vorher von den Krankenhausärzten
über Risiken aufgeklärt, nur hier im Forum habe ich mich schlau gemacht.
Einfach auf Station erscheinen und nächsten Tag operiert zu werden finde
ich ohne vorherige Aufklärung mehr als fraglich.
Da es nun das zweite mal ist, glaube ich nicht, dass ich nochmal einen
Termin bekomme. Also muss ich mir ein neues Haus suchen.
Gibt es jetzt Unstimmigkeiten mit meiner Krankenkasse wegen der 2.
Terminabsage?

Re: Panik vor dem Termin

#2
Hallo Malte,

den Grund für die Terminabsage kann ich nicht nachvollziehen.

Es ist doch üblich, dass man vor der OP im Krankenhaus aufgeklärt wird.
Dazu erscheint man zum Termin im KH, spricht mit Arzt bzw.Anästhesist
und bekommt dann das Einwilligungsformular.
Entweder Du unterschreibst und wirst operiert, oder Du unterschreibst
nicht und gehst wieder Heim.
Vorher sollte aber Dein Kardiologe schon mit Dir gesprochen haben.

Nur Mut, alles wird gut!

LG
Kerstin



Long QT-Syndrom Typ 3
Long QT Typ 3

Re: Panik vor dem Termin

#3
Die Aufklärung erfolgt erst nach Aufnahme auf der Station. Dauert halt manchmal etwas aber ohne Deine schriftliche Einwilligung, die nach dem Aufklärungsgespräch erforderlich wird, wird Dich niemand operieren. Und es liegt auch ein bißchen am Patienten wie das Aufklärungsgespräch verläuft!
Und irgendwie muß Dir auch klar sein, daß Du den Defi brauchst, nicht die Ärzte....

Re: Panik vor dem Termin

#4
Danke, aber brauchen weiß ich nicht so....
Habe eine DCM seit 07 und nie Probleme gehabt.
Glaube, die Ärzte wollen sich nur absichern(jeder Kardiologe sagt: "machen Sie das mal lieber"....) und das Krankenhaus
will natürlich wirtschaftlich profitieren.
Bin 48 und körperlich fit, warum sollte ich mich damit belasten?
Zudem was man so hört bzgl. Fehlauslöser, Sondenbrüche, Fahreinschränkungen und Psychische Belastungen etc.
frage ich mich, tue ich mir das an??

Re: Panik vor dem Termin

#5
Na, wenn "jeder" Kardiologe sagt "machen Sie mal lieber", dann würde mir das zu denken geben. Irgendwann brauchst Du den Defi doch vielleicht denn bei Deinem Krankheitsbild ist ja eventuell eine Verschlechterung ganz schnell in Sicht. Die Entscheidung liegt aber natürlich nur bei Dir!
Und das mit den Komplikationen solltest Du nicht so auf die Waagschale werfen, man ist geneigt wenn man hier liest zu glauben, die meisten Defiträger hätten mit solchen zu kämpfen.
Ist aber nicht so, die Mehrheit der Defiträger hat wenig bis null Probleme und schreibt hier deswegen auch nicht.

Re: Panik vor dem Termin

#6
kriss

was is dir wichtig, dein Leben oder der plötzliche Herztod, weswegen du den Defi eigentlich bekommst ?

Die DCM verschlechtert sich mit der Zeit und die Zeit ist bei dir schon lang und oft bemerkt man die Einschränkungen nicht, weil man so lange damit lebt, aber diese trotzdem da sind und und den Tod bedeuten, wenn nicht richtig behandelt !!

Und das was du *gehört* hast (mit Sondenbrüchen etc.) sind Risiken, die es auch bei anderen Operationen gibt.

Aufklärung erfolgt immer erst beim Aufklärungsgespräch und wenn der Patient nicht fragt, kriegt er auch keine Antworten.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Panik vor dem Termin

#7
Ein Aufklärungsgespräch dürfte nach meiner Meinung doch nicht erst auf Station erfolgen, sondern vorher.
Was ist mit den psychischen Belastungen? Werden diese angesprochen?
Ist der Kardiologe ein Psychologe??
Nein, also kann er meine Ängste nicht verstehen und "sieht" nur seine Arbeit.
bzw. Bereich.

Re: Panik vor dem Termin

#8
du wirst aufgenommen - Untersuchungen gemacht (Blut, Röntgen, etc.)- das Aufnahmegespräch, Gespräch mit der Anähstesie incl. Aufklärungsgespräch und am nächsten oder selben Tag ist die OP.

Das ist so Standard und wo soll vor der Aufnahme das Aufklärungsgespräch sonst stattfinden ? Auf der Station in deinem Zimmer oder im Arztzimmer auf Station !

Wenn DU psychologische Hilfe benötigst, musst DU dich selbst darum kümmern, das sind da nur Kardiologen, Anästhesisten, Chirurgen und Pflegekräfte.


Deine Panik ist Angst vor der ungewissen Situation. Eigentlich bräuchtest du jetzt schon Hilfe und nicht erst im oder nach dem Krankenhaus.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Panik vor dem Termin

#9
Du kannst und solltest dir deine Fragen mitnehmen. Du könntest dich immer erstmal aufnehmen lassen, das Aufnahmegespräch abwarten, dir alles erklären lassen - und im allergrößten Notfall immer noch absagen. Der Defi schützt uns vor dem plötzlichen Herztod. Wenn es passiert, ist es sonst sehr schnell zu spät...


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Panik vor dem Termin

#10
Hallo,
ich hatte Donnerstag Besuch von Malte's Freundin. Sie bat mich seinen Zustand im Forum zu veröffentlichen - nicht direkt als Mahnung, auf jeden Fall aber zum Nachdenken und vielleicht als Entscheidungshilfe.

Malte hatte Anfang letzter Woche Kammerflimmern und konnte durch sein Umfeld nicht wiederbelebt werden - man hat sich nicht getraut. Der gerufene Notarzt kam sehr spät. Malte liegt derzeit auf der Intensivstation und es ist nur noch eine kurze Frage der Zeit, wann die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden ...

Ich wünsche seiner Freundin und seinen Verwandten viel Kraft.

Thorsten