Fragen zum ablauf der OP und danach..

#1
Hallo leute, ich hab am 16.03. eine op und bekomm ein defi! hab echt angst und kann nicht schlafen.. hab paar fragen..

wie läuft die op ab? kann ich eine vollnarkose bekommen?
wie ist es nach der op tut es arg weh?
kann ich mein arm bewegen?
wie sind die ersten tage, wochen?

hatte kammerflimmern und musste wieder belebt werden
sollte ich ein defi rein machen?

bitte hilft mir!

Re: Fragen zum ablauf der OP und danach..

#2
Hallo Meric

Die Angst ist verständlich. Bitte lass dir am Abend vorher ein Schlafmittel geben, damit Du vorher zur Ruhe kommst.

Am OP-Tag selber lässt Du dir dann eine Leck-mich-Pille geben und eine Vollnarkose, dann bekommst Du nichts mit.

Hinterher die Schmerzen sind durchaus ertragbar - ggf. mit Schmerzmitteln; solltest Du mit den Ärzten besprechen.

Achte darauf, in den ersten 6 Monaten die Arme nicht dauerhaft über Schulterhöhe zu heben, damit die Elektroden gut einwachsen können, das gleiche gilt für das Schwere heben (max. 5Kg). das Liegen auf der Seite des Defibrillators ergibt sich mit der zeit.

Lass Dir vom Sozialdienst des Krankenhauses eine Reha verpassen und denk an den Schwerbehindertenausweis - allein für das Vorhandensein eines ICD`s gibt es einen GdB von 50.

Ansonsten lies dich hier durch alles durch und wenn dann noch fragen sind - immer her damit.

Gutes Gelingen

Frank-Detlev


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Wer kämpft, kann verlieren!
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Nur wer an Wunder glaubt kann das Unmögliche möglich machen.

Re: Fragen zum ablauf der OP und danach..

#3
Hallo Meric - bist Du ein er oder eine sie? Das nur nebenbei...wahrscheinlich ein er?

Mach Dir nicht so viele Gedanken, Frank - Detlev hat alles sehr gut beschrieben, ich kann nur zustimmen.
Ich habe alles gut überstanden - hatte aber damals keine Reha, weil mir das auch niemand gesagt hat, dass ich eine bekommen könnte.


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Jutta43

Re: Fragen zum ablauf der OP und danach..

#5
Guten Morgen!
Die "Vorarbeiten" sind dir ja schon gut beschrieben worden, die OP unter Vollnarkose ist gut verkraftbar, der Erfolg durch das "Teilchen" wiegt umso mehr.
Bezüglich des Sichtbaren:
Kommt auf deinen Körper an - schmale Personen haben eher eine sichtbare "Beule" - kräftige Körper eher nicht.
Aber kommt es auf den "kosmetischen" Aspekt an?
Das Teil hilft dir dein Leben zu verbessern!
Also rein damit!
viel Erfolg.
Liebe Grüße aus Gelsenkirchen.
Dirk



Dirk

Re: Fragen zum ablauf der OP und danach..

#6
Hallo Meric,

mir ging es vor 5 Jahren wie dir. Eine unendliche Angst und tausend Fragen.... Das ist völlig normal und das Forum hier ideal dafür sich mit Infos zu versorgen. Das gute an diesem Forum, keine Frage wird als peinich empfunden.

1.) Kammerflimmer ?? Da solltest du nciht zweimal überlegen, ob ein Defi Sinn macht. Er wird hoffentlich nie arbeiten müssen, Aber wenn, dann hast du deinen Lebensretter immer bei dir.

2.) Vorbereitung zur OP. Da gibt es nicht viel... Medikamente beachten (zB Metformin oder Marcumar rechtzeitig in Absprache mit dem Arzt absetzen).
Gegen die Angst habe ich mir schon am Vorabend eine "LMAA" Tablette geben lassen und morgens vor der OP noch eine. Dann hat man den Egal und bekommt schon das Geben der Vollnarkose nicht mehr richtig mit

3.) OP. Dauert ca. ne Stunde. Du wirst im Aufwachraum wieder aufgweckt. Es kann sein, dass du ein leichtes "Muskelkatergefühl" in der Brust hast, denn der Defi wird unter Narkose mal "ausprobiert".

4.) nach der OP. Es bleibt eine Narbe im Schulterbereich, wo der Defi in eine Hauttasche gesetzt wurde. Es gibt port operative Schmerzen. Die sind aber auszuhalten und ggf. mit Schmerzmittel linderbar.
Manche (so auch ich) haben hinterher Schmerzen im Oberarm. Das kommt auch von der Implantation, geht aber nach 1-2 Wochen vorbei.

5.) Leben mit Defi. Völlig normal. Kaum Einschränkungen. Wichtig finde ich, dass man wirklich aufpasst die ersten Wochen den Arm der Implantationsseite nicht zu überstrecken (also Sachen wie Haarwashen im Stehen, recken beim Wachwerden usw vermeiden). Keine schweren Sachen heben.
Es gibt dann noch das Thema elektromagnetische oder magnetische Felder, die man meiden sollte. Da hatte ich eine Heidenangst vor; andere hier sehen das Thema völlig harmlos. Nach 5 Jahren Praxis weis ich auch, dass viele Dinge, die ich befürchtet hatte, mir nicht geschadet haben (zB aus Versehen elektrischen Schlag bekommen, Bohrmaschine, Rasenmäher usw.)
Auch das Reisen ist völlig problemlos.

Die m.E. wichtigste Erkenntis ist, nicht der Defi ist das Problem, sondern die Grunderkrankung. Nach der sollte man sein Leben sortieren und ggf. was ändern. Der Defi ist einfach nur als Aufpasser da, und das ist auch gut so.

Alles Gute
Dieter


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Dilatative Kardiomypathie, non-compaction Kardiomyopathie, linker ventrikel stark vergrößert, KHK ausgeschlossen, EF 20, Defi Empfänger März 2011. Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus.

Re: Fragen zum ablauf der OP und danach..

#8
also leute danke euch! ihr seit super.. ich versuch mich bissel abzulenken.. und daran zu denken ich hab es überlebt mit dem kammerflimmern!
wie heissen die tabletten wo ich alles vergiss oder halt mich berühren kann? vor dem OP oder die nacht davor? das ich die leute drauf ansprechen kann..
also keine angst haben augen zu und durch leute oder?

Re: Fragen zum ablauf der OP und danach..

#10
Hallo Meric,
zunächst einmal willkommen im Club!
Vor den "normalen" Elektrogeräten musst du keine Angst haben.
Ich habe meinen Defi jetzt seit einem Jahr und nehme so gut wie gar keine Rücksicht auf ihn. Ich hantiere mit Elektrogeräten so wie früher- auch mit Mikrowellenherd, Induktionsherd, Flughafenscanner, Rasierer, Handy usw. Bisher hat es mir und meinem elektronischem Freund nicht geschadet.
Du solltest nur vermeiden, mit abstrahlenden Geräten dem Defi dauerhaft zu dicht zu kommen, das Handy solltest du also nicht unbedingt in der linken Brusttasche tragen und auch die Bohrmaschine muss man ja nicht gerade mit dem Brustmuskel abstützen.
Mach dir also nicht zu viele Gedanken, das Ding kann mehr vertragen als du denkst.

Alles Gute - Ulf



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