Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#11
hoffentlich wird es dann beendet *daumenDrück*

die Therapeutensuche ist aufgrund der *zu wenig* vorhandenen Therapeuten leider immer schwer und mit Wartezeiten verbunden. Auch hier gibt es Tipps und Tricks um schneller an einen Platz zu kommen, auch bei nicht KK zugelassenen Therapeuten.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#12
Hallo, ich bin neu hier und kann das absolut verstehen, dass man Panik bekommt! Ich glaube, es wäre unmenschlich, wenn dies nicht so wäre.
Der m. E. etwas flapsige Ausspruch "therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen " ist zwar absolut richtig. Etwas Mitgefühl kann man aber gern auch zeigen 🤗

Ich hate seit meiner ICD Implantation schon unzählige Schocks- das Schlimmste waren 12 hintereinander -und die hatte ich im Klinikum, wo man sich doch eigentlich in Sicherheit wiegen sollte.
Ich habe daraufhin eine Reha bei einem Psychokardiologen gemacht. Ohne diese Reha war ich verloren.
Nun fange ich mich nach jedem Schock (seelisch) wieder ganz gut auf. Bin aber dennoch seit 5 Jahren in Therapie. Vor diesen Schocks war ich lebenslustig und habe meine Mitmenschen immer aufgemuntert. Jetzt braucht es nach jedem Schock immer ein Stück Zeit zum erholen und sich wieder auf rappeln. Sorry, dass ich hier DEINEN Tread mit meiner Erfahrung voll schreibe. Ich musste mich aber kurz "vorstellen ". Damit du weißt, du bist nicht allein und Deine Ängste sind normal!
Im übrigen sagte man mir, dass die Ängste oftmals die Herzproblematik verschlimmern.
Wenn sie auftauchen und du bist körperlich dazu in der Lage, kannst du ja vielleicht üben, was mir in dieser Situation oft hilft. Frische Luft, ggf Fenster weit auf, evtl ein paar Schritte gehen und dabei das Gehirn beschäftigen. Also rechnest du von 100 immer 4 ab bis du bei Null bist. Dabei versuchst du die Augen mit zu bewegen -immer von einer Seite zur anderen

Das ganze wiederholst du bis du ruhiger wirst.

Um nicht die chemische Keule an Beruhigungsmitteln zu nehmen, könntest du was homöopathisches nehmen. Ich weiß nicht, ob ich hier Namen nennen darf. Wenn nicht, bitte löschen. Ich hatte jedenfalls auch zunächst einmal ein Beruhigungsmittel im Krankenhaus. Das hat mir persönlich aber nichts gebracht, eher die Situation verschlechtert, weil ich Sorge vor Abhängigkeit hatte.

So. Nun wünsche ich dir angstfreie Nächte und Tage. Vielleicht kann Dich ja ein Freund /Freundin eine zeitlang begleiten. Wenn das für dich beruhigend ist.
Liebe grüße .

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#13
    Zitat: Herzblut
    ....
    Der m. E. etwas flapsige Ausspruch "therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen " ist zwar absolut richtig. Etwas Mitgefühl kann man aber gern auch zeigen ...
Hallo Herzblut,

das ist von mir nicht *flapsig gemeint* sondern von Dir so verstanden worden, ich bin in der Hinsicht kurz, sachlich und direkt.

Es nützt keinem Patienten, wenn ich es ewig umschreibe - kenne ich selbst und sagt dir jeder Psychologe / Therapeut.

Ich bin sehr menschlich - wenn man mich persönlich kennt ;-)

VG


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

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Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#14
Ich habe mittlerweile eine Ablation hinter mir und wurschtele mich so durch.
Mit der Therapeutensuche bin ich noch nicht ganz durch, habe aber nächste Woche einen Termin in der Psychologischen Ambulanz.
Auf die chemische Keule konnte ich nicht ganz verzichten.....aber egal, übergangsweise kann ich damit leben.

Einen Fitnesstracker für die Herzfrequenz trage ich auch seitdem. Es ist schon besser geworden, aber so ganz im Leben wie vorher bin ich noch nicht.
Momentan zum 5. Mal in 10 Wochen im Krankenhaus und jetzt versuche ich noch eine AHB zu bekommen....mal schauen.

Danke an alle....es ist auch tröstlich, das man nicht allein mit der Probelematik dasteht.

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#15
Hallo lieschenliebreiz,


also ich kann dir echt nur ans Herz legen: SUCH DIR THERAPEUTISCHE HILFE!
Ich habe dahingehend auch einen sehr langen Leidensweg hinter mir, wie alle anderen hier auch.
Deswegen kann ich dir aus meiner Erfahrung sagen, Therapie ist alles, keine Tablette der Welt hilft, wenn der Kopf misstrauisch ist und die Seele Angst hat.
Ich war 2x in einer Psychosomatischen Reha und 3 Monate in einer Psychosomatischen Klinik und es hat meine Angst und Panik reduziert. Ich bin auch in ambulanter Psychotherapie, das ist für mich sehr wichtig und hilft mir mit der Erkrankung umzugehen.
Die Angst wirst du auch nie ganz los und das sollst du auch nicht.
Meine Psychotherapeutin hat mir erklärt, dass sie ja auch gut ist und vielleicht hilft es dir, wenn du deine Angst etwas vermenschlichst und ihr ein Bild gibst.
Meine Angst zb heißt Eva und guckt ab und zu mal rein und macht nen Aufstand und ist Hysterisch.
Ich sage ihr dann, dass es nichts gibt, worüber sie sich aufregen kann und dann dauert es nicht lange und sie verschwindet wieder.
Das hört sich jetzt vielleicht etwas kindisch an, aber vielleicht hilft es dir ja auch und bringt dir was...ansonsten halte ich von Psychopharmaka nichts und lehne diese auch strikt ab.


Liebe Grüße



Mors certa, Hora incerta- der Tod ist gewiss, die Zeit ist ungewiss..
HOCM, 2013 Tash, 2 Stents, 2014 2x Torsade de pointes, wegen Stentthrombose, durch Defi erfolgreich therapiert, Herzkatheter, Lysetherapie, Narbe an Herzspitze, Extrasystolen