Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#1
Hallo,

ich brauche Euren Rat bitte...

Kurz zu mir, 54 Jahre alt, Implantation des Cardio-Defibrillators seit September 2011, ich lebe also bereits 6 Jahre mit dem Teil, bisher eigentlich ohne größere Probleme.

Vier Wochen nach dem Einbau bekam ich die erste Schockabgabe, danach noch ca. 7, aber zwei maximal hintereinander.
Seit fast 4 Jahren war jetzt Ruhe.

Ich bin vor 4 Wochen (geplant) zu einer Operation ins Krankenhaus gekommen, war nach 8 Tagen wieder zu Hause, habe einmal übernachtet und wollte am nächsten Tag wieder ins Krankenhaus wegen Schmerzen.

Meine Freundin wollte mich abholen und hinbringen, kurz vorher hat der Defi in der Wohnung noch zweimal einen Schock abgegeben - und ich war so blöd und habe die Wohnung verlassen und im Treppenhaus hat er noch dreimal geschockt, der 6. Schock kam, als der Notarzt schon da war.

Ich bin dann erst ins Herzzentrum für drei Tage gekommen und wurde dann in das ursprüngliche Krankenhaus verlegt und wegen Blutungen im Bauch erneut operiert. Seit gestern bin ich zu Hause und habe ständig Panikattacken.
Eine Ablation soll durchgeführt werden, aber erst in drei Wochen, weil im Bauch noch Blutergüsse sind und mit der Ablation eine Blutverdünnung erfolgen muss.

Sorry, wenn ich das jetzt zu ausführlich beschrieben habe. Aber ich brauche dringend Rat, was ich jetzt machen soll. Diese 6 Schocks verfolgen mich gerade allzu heftig....

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#2
therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen...


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#3
Moin,
ein bischen kurz und knapp von Birgitt aber im Grunde richtig - wenn es gar nicht mehr auszuhalten geht. Wenn in der Nähe ein Khs ist, die eine psychosomatische Station haben, dann würd ich mich dort von der Hausärztin "einladen" lassen.

Wenn es noch auszuhalten ist, ist es schon hilfreich wenn Du jemanden greifbar in der Nähe hast, der/die schnell vorbeikommen kann oder bei dir ist. Meine Erfahrung ist, das je weiter Du vom "Ereignis" weg bist, desto mehr beruhigt sich der Kopf und die Angst wird mit zunehmender Selbstsicherheit weniger.

Beste Grüße

Thorsten



Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#5
Moin Rike,

Beruhigungsmittel sind der *falsche* weg und für Herzpatienten ungeeignet, da die Reaktionszeit verlängern.

Eine Pulsuhr wird dich nur noch mehr kontrollieren.

Therapie ist der einzige Weg und tut heute weder weh noch wird es nicht mehr nicht akzeptiert. Deine Verhaltensmuster müssen nach dem Ereignis geändert werden und nicht du den falschen Verhaltensmustern angepasst - so wie du es jetzt tust.

;-)

VG birgit


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

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Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#7
Hallo Rike,

ich hoffe, dass es dir bereits etwas besser geht. Einen Rat kann ich dir leider nicht geben, denn ich leide ebenso unter Angstzuständen. Und kann ein wenig nach empfinden wie du dich fühlst.

Ich habe mich ebenfalls in der aktuen Phase für Beruhigungspillen entschieden, nach der Rücksprache mit dem Kardiologen. Nachdem ich dann ein paar Nächte einigermaßen gut geschlafen hatte, konnte ich wieder klarer denken und übe mich nun täglich in Entspannungsübungen. Es erstaunt mich, wie sehr diese Übungen mich beruhigen. Ich verzichte auf die regelmäßige Einnahme der Beruhigungspillen.

Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht und du neuen Mut hast, dieser Situation wieder gefaßt gegenüber zu stehen.

Alles Liebe und Gute.



Herzliche Grüße Silvia

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#8
Eine Pulsuhr hat mir sehr geholfen die aufkommende Panik nach Schockabgaben in den Griff zu bekommen,ich trag sie mittlerweile seit >4 Jahren.
http://www.carookee.de/forum/defi-forum/2/29954962#29954962
Zwar in letzter Zeit nicht mehr zwingend täglich,aber immer noch überwiegend.

Sie verhindert zwar keine Schocks,und man erkennt auch dadurch vorher nicht wann der Defi schockt,aber sie beruhigt etwas und was noch viel wichtiger ist: Man lernt seinen Körper dadurch besser kennen.

Bei mir hat sie dafür gesorgt das ich den Psychodoc nicht gebraucht habe,und ich war kurz davor mich in Behandlung zu begeben.

Gruß Reiner

Re: Panikattacken nach 6-facher Auslösung

#10
Ich möchte mich bei Euch für die Ratschläge und den Zuspruch bedanken!

Mitte Oktober wird bei mir eine Ablation im Herzzentrum Dortmund durchgeführt, welche das Kammerflimmern verhindern soll. Ich hoffe, dass ich danach auch beruhigter bin.

Um therapeutische Hilfe bemühe ich mich gerade, aber das ist leider aus mehrfacher Hinsicht gar nicht so einfach.

Viele Grüße
Rike

cron