Mein Leben, unsere Zukunft
Verfasst: 17. November 2014, 12:07
Nachdem ich mich vorgestellt habe möchte ich hier mal meine Geschichte erzählen.
Im Jahr 2008 hatte ich eine von mir nicht bemerkte Erkältung oder einen grippalen Infekt oder was auch immer. Ich fühlte mich schlapp und immer Müde. Das habe ich auf meinen anstrengenden Job geschoben. Als Einkäufer für einen bekannten Hersteller von Outdoor Bekleidung war ich nahezu jeden Monat in Fernost unterwegs und habe versucht die Nachfrage nach Jacken und sonstigen Produkten zu befriedigen. Dadurch war ich sowieso immer müde und schlapp. Der Arbeitgeber bezahlte auch keine Flüge in der Businessklasse wo man schlafen könnte, stattdessen 10 - 12 Stunden sitzen .... So habe ich nicht bemerkt, das ich krank war.
Im Urlaub habe ich Herzrasen bemerkt und und konnte mehrere Nächte nicht schlafen. Wir haben den Urlaub abgebrochen und sind ins Krankenhaus gefahren. Hier haben sie mich gleich auf der Intensivstation behalten und nach 2 Wochen in ein Herzzentrum weitertransportiert. Im Herzzentrum wurde eine abgelaufene Myocarditis diagnostiziert, ein Parovirus B19 gefunden (Biopsie), ein EF von 12-15% gemessen, ein Thrombus in der linken Herzkammer gefunden, eine immense Vergrösserung der linken Herzkammer festgestellt und dadurch auch eine Mitralklappen Insuffizienz.
Nach 2 Monaten im Herzzentrum wurde ich mit einer Defi-Weste entlassen. Diese trug ich ein halbes Jahr. Immer mit der Angst, das diese Weste durch falsch gemessne Signale einen Elektroschock abgibt. Selbst wenn man den Reisverschluss der Jacke schloss wurde dies von der "Weste" als Tachykardie registriert und Alarm ausgelöst. Das war Stress pur, für meine Frau genauso wie für mich. Nach 5 Monaten Stress habe ich die Weste abgelegt, weil ich in diesem Zeitraum nie Tachykardien bemerkt hatte. Gott sei Dank hat sich mein Herz wieder verbessert und ich ging nach 10 Monaten krank sein wieder Arbeiten.
Hier ging dann die Mobberei los. Ich sei nicht leistungsfähig! Ich solle auf Gehalt verzichten! Ich solle meinen Nachfolger einarbeiten und kündigen! Das ganze Programm ..... Nach einen 3/4 Jahr und einen Selbstmordversuch habe ich mir psychologische Hilfe gesucht und bekommen indem ich mich ins Wartezimmer vom Psychologen setzte und nicht wieder aufstand als bis dieser mich behandelte. Ich habe 4 Stunden gesessen und gewartet. Somit habe ich dann eine psychologische Behandlung mit Einweisung in eine Nerven Klinik bekommen. In dieser Klinik blieb ich 3,5 Monate zur stationären Behandlung. Danach weitere ambulante Behandlung als Gesprächstherapie. Die Psychologen empfahlen mir den Job zu kündigen was ich auch machte. Es war im Übrigen nicht mehr daran zu denken in diese Firma zurück zukehren. Lag die Firma doch 350 km weit weg von meinem Wohnort. Ich wollte keine Zweitwohnung mehr mit Wochenendfamilie. Es hätte bestimmt nicht lange gedauert und ich hätte weiteren Suizid versucht.
Der Rentenantrag den ich stellte, mit dem Ziel einer Umschulung wurde abgelehnt und somit war ich Arbeitslos. Mit Behinderung in einem fremden Beruf Arbeit zu finden ist eben nicht so einfach. Nach 1 Jahr fand ich Arbeit als Verkäufer im Aussendienst bei einer kleinen, Familien geführten Industrievertretung. Hier bin ich bis heute angestellt.
Im Sommer diesen Jahres habe ich einen ICD implantiert bekommen da VT's immer häufiger wurden. Im Herzzentrum wurde ich erneut untersucht und mein EF mit 30% gemessen. Versorgt mit ICD bin ich wieder Arbeiten gegangen. Beim ersten Check up und auslesen des Speichers im ICD hat sich gezeigt, das 2 mal Therapiert wurde. Somit wurde mir ein halb jährliches Fahrverbot auferlegt an das ich mich unbedingt halten solle! Nach Besuch bei meinem Hausarzt und erneutem Besuch beim Psychologen bin ich jetzt erstmal krankgeschrieben. Mein Arbeitgeber hat jetzt den Integrationsfachdienst eingeschaltet und mir droht die Kündigung wenn ich meine Fahrerlaubnis nicht nach 6 Monaten zurückbekomme. Die Firma ist sehr klein, und ich weiss nicht ob die meine Stelle sowieso neu besetzen. Mir droht die Arbeitslosigkeit und finanzielle Einbussen.
Das erste, was die von Integrationsfachdienst mich fragten war, ob ich mir vorstellen könnte mein Haus zu verkaufen? Na vielen Dank! Eine 4 Zimmer Wohnung währe genauso teuer, wenn nicht sogar teurer.
Jetzt geht der ganze Mist wieder von vorne los und ich weis nicht, ob ich neben der Zukunftsangst auch noch die Kraft habe mit meiner Krankheit zu leben! Gott sei Dank habe ich Rückhalt in meiner Ehe und Familie.
Aber was kommt denn für mich in Frage? Soll ich einen Rentenantrag stellen? Wenn Ja mit welcher Begründung. Ich bin krank und körperlich nicht leistungsfähig. Der von Integrationsfachdienst meinte ich solle mir einen ruhigen Bürojob suchen! Gibt's so was noch? Oder meinte der seinen Job in der Kreisverwaltung? Zur Zeit bin ich wieder sehr deprimiert, sitze zuhause und grüble.
Wenn jemand von euch einen Tipp hat bin ich sehr dankbar!
Lieben Gruß
Uwe
Im Jahr 2008 hatte ich eine von mir nicht bemerkte Erkältung oder einen grippalen Infekt oder was auch immer. Ich fühlte mich schlapp und immer Müde. Das habe ich auf meinen anstrengenden Job geschoben. Als Einkäufer für einen bekannten Hersteller von Outdoor Bekleidung war ich nahezu jeden Monat in Fernost unterwegs und habe versucht die Nachfrage nach Jacken und sonstigen Produkten zu befriedigen. Dadurch war ich sowieso immer müde und schlapp. Der Arbeitgeber bezahlte auch keine Flüge in der Businessklasse wo man schlafen könnte, stattdessen 10 - 12 Stunden sitzen .... So habe ich nicht bemerkt, das ich krank war.
Im Urlaub habe ich Herzrasen bemerkt und und konnte mehrere Nächte nicht schlafen. Wir haben den Urlaub abgebrochen und sind ins Krankenhaus gefahren. Hier haben sie mich gleich auf der Intensivstation behalten und nach 2 Wochen in ein Herzzentrum weitertransportiert. Im Herzzentrum wurde eine abgelaufene Myocarditis diagnostiziert, ein Parovirus B19 gefunden (Biopsie), ein EF von 12-15% gemessen, ein Thrombus in der linken Herzkammer gefunden, eine immense Vergrösserung der linken Herzkammer festgestellt und dadurch auch eine Mitralklappen Insuffizienz.
Nach 2 Monaten im Herzzentrum wurde ich mit einer Defi-Weste entlassen. Diese trug ich ein halbes Jahr. Immer mit der Angst, das diese Weste durch falsch gemessne Signale einen Elektroschock abgibt. Selbst wenn man den Reisverschluss der Jacke schloss wurde dies von der "Weste" als Tachykardie registriert und Alarm ausgelöst. Das war Stress pur, für meine Frau genauso wie für mich. Nach 5 Monaten Stress habe ich die Weste abgelegt, weil ich in diesem Zeitraum nie Tachykardien bemerkt hatte. Gott sei Dank hat sich mein Herz wieder verbessert und ich ging nach 10 Monaten krank sein wieder Arbeiten.
Hier ging dann die Mobberei los. Ich sei nicht leistungsfähig! Ich solle auf Gehalt verzichten! Ich solle meinen Nachfolger einarbeiten und kündigen! Das ganze Programm ..... Nach einen 3/4 Jahr und einen Selbstmordversuch habe ich mir psychologische Hilfe gesucht und bekommen indem ich mich ins Wartezimmer vom Psychologen setzte und nicht wieder aufstand als bis dieser mich behandelte. Ich habe 4 Stunden gesessen und gewartet. Somit habe ich dann eine psychologische Behandlung mit Einweisung in eine Nerven Klinik bekommen. In dieser Klinik blieb ich 3,5 Monate zur stationären Behandlung. Danach weitere ambulante Behandlung als Gesprächstherapie. Die Psychologen empfahlen mir den Job zu kündigen was ich auch machte. Es war im Übrigen nicht mehr daran zu denken in diese Firma zurück zukehren. Lag die Firma doch 350 km weit weg von meinem Wohnort. Ich wollte keine Zweitwohnung mehr mit Wochenendfamilie. Es hätte bestimmt nicht lange gedauert und ich hätte weiteren Suizid versucht.
Der Rentenantrag den ich stellte, mit dem Ziel einer Umschulung wurde abgelehnt und somit war ich Arbeitslos. Mit Behinderung in einem fremden Beruf Arbeit zu finden ist eben nicht so einfach. Nach 1 Jahr fand ich Arbeit als Verkäufer im Aussendienst bei einer kleinen, Familien geführten Industrievertretung. Hier bin ich bis heute angestellt.
Im Sommer diesen Jahres habe ich einen ICD implantiert bekommen da VT's immer häufiger wurden. Im Herzzentrum wurde ich erneut untersucht und mein EF mit 30% gemessen. Versorgt mit ICD bin ich wieder Arbeiten gegangen. Beim ersten Check up und auslesen des Speichers im ICD hat sich gezeigt, das 2 mal Therapiert wurde. Somit wurde mir ein halb jährliches Fahrverbot auferlegt an das ich mich unbedingt halten solle! Nach Besuch bei meinem Hausarzt und erneutem Besuch beim Psychologen bin ich jetzt erstmal krankgeschrieben. Mein Arbeitgeber hat jetzt den Integrationsfachdienst eingeschaltet und mir droht die Kündigung wenn ich meine Fahrerlaubnis nicht nach 6 Monaten zurückbekomme. Die Firma ist sehr klein, und ich weiss nicht ob die meine Stelle sowieso neu besetzen. Mir droht die Arbeitslosigkeit und finanzielle Einbussen.
Das erste, was die von Integrationsfachdienst mich fragten war, ob ich mir vorstellen könnte mein Haus zu verkaufen? Na vielen Dank! Eine 4 Zimmer Wohnung währe genauso teuer, wenn nicht sogar teurer.
Jetzt geht der ganze Mist wieder von vorne los und ich weis nicht, ob ich neben der Zukunftsangst auch noch die Kraft habe mit meiner Krankheit zu leben! Gott sei Dank habe ich Rückhalt in meiner Ehe und Familie.
Aber was kommt denn für mich in Frage? Soll ich einen Rentenantrag stellen? Wenn Ja mit welcher Begründung. Ich bin krank und körperlich nicht leistungsfähig. Der von Integrationsfachdienst meinte ich solle mir einen ruhigen Bürojob suchen! Gibt's so was noch? Oder meinte der seinen Job in der Kreisverwaltung? Zur Zeit bin ich wieder sehr deprimiert, sitze zuhause und grüble.
Wenn jemand von euch einen Tipp hat bin ich sehr dankbar!
Lieben Gruß
Uwe