Angst obwohl keine Probleme

#1
Ihr Lieben,

ich war mir nicht sicher, ob ich mich dem Thread "Keine Angst aber Probleme" anschließen sollte, jedoch ist es bei mir umgekehrt.

Nach meinem Kammerflimmern, der Defiimplantation und der Anschlussreha ging es mir eigentlich recht gut, bis ich instabile angina pectoris Anfälle bekam.
Ab dem Moment habe ich mich kaum noch vor die Tür getraut, meinen Alltag nicht mehr geregelt bekommen und habe das Ganze 8 Monate durchgemacht, bis eben (wie schon zig mal erwähnt) die 95% ige Riva Stenose gefunden wurde.
Das hat mich körperlich und psychisch schwer in den Keller getrieben.

Die Ängste sind geringer geworden, jedoch traue ich mir immer noch kaum was zu. Alleine das Auto fahren und damit meine ich innerhalb der Ortschaft, stresst mich ungemein. Auf die Autobahn traue ich mich eh nicht mehr, das ist mir alles zu schnell...

Kennt Jemand diese Ängste, obwohl es doch eigentlich gar keinen Grund gibt?

Re: Angst obwohl keine Probleme

#2
Ja. Bei mir hat das auch nicht sofort ab dem Kammerflimmern angefangen mit den Panikattacken, das war ein schleichender Prozeß. Und auch ich hatte lange Angst vor dem Fahren. Die Panikattacken sind immer mehr geworden, noch ehe ich die Diagnose dafür hatte, und auch danach noch weiter. Ich mache eine Therpie dagegen und nun stabilisiere ich mich allmählich. Aber es ist ein weiter Weg. Für mich war es auch eine Hürde, einzusehen, daß nicht immer alles körperlich ist, sondern tatsächlich eine große psychische Komponente dabei ist.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Angst obwohl keine Probleme

#3
baerbel:

wenn du dich NICHTS mehr traust, dann hast du ANGST davor und auch Angst vor dem was passieren könnte,aber NICHT muss !! das ist eine Reaktion deines Körpers & deines Kopfes auf all das,was passiert ist.

es schränkt dich zudem massiv in deiner Lebensweise ein und deswegen is dir dringend anzuraten, eine Therapie zu machen (wie EviGirl und einige Andere hier),weil ohne Behandlung manifestieren sich die Ängste noch mehr und bald gehst du gar nicht mehr vor die Tür.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Angst obwohl keine Probleme

#4
Liebe Birgit,

Ich bin in Therapie, denn ohne Diese hätte ich es nicht geschafft.

Seit heute habe ich aber das Gefühl, dass ich in der Therapie sehr unter Druck gerate.
Wir haben nur noch 5 genehmigte Sitzungen, habe schon Schritte vorwärts gemacht, aber da fehlt noch so viel.

Meine neue Angst ist, dass sie mich als gesund empfinden, obwohl es mir körperlich und psychisch noch so dermassen schlecht geht.

Dazu sollte ich wohl sagen, dass meinem Kammerflimmern 2 Burn-Outs und und weiterhin beruflichen Druck ausgelöst haben....

Re: Angst obwohl keine Probleme

#6
Barbelchen:

so war das doch gar nicht gemeint.

Vorher hattest du nicht erwähnt,dass du in Therapie bist !!

Du bzw Ihr (mit deiner Therapeutin) könnt doch bei der Krankenkasse einen weiteren Antrag stellen.

Welche Therapie hast du, mit wieviel Stunden ?
Kurzzeittherapie oder Langszeittherapie ?

Nur weil man eine Therapie macht, ist man nicht gleich gesund, wer sagt sowas ??

Ich bin seit 6 Jahren in Therapie und noch lange nicht gesund (physisch und psychisch) körperlich schon gar nicht !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

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Re: Angst obwohl keine Probleme

#7
Liebe Birgit,

Das hab ich auch gar nicht bös aufgefasst!

Ich habe ne Therpie von 25 Stunden.
Der Haken ist, das Sie Ende des Jahres in Rente geht. Dazu hatte sie vor einigen Jahre nen Herzinfarkt und denkt, dass Sie sich auskennt.
Sind aber nun mal 2 verschiedene paar Schuh :-(

Ich war sehr dankbar so schnell nen Therapietermin gefunden zu haben.
Hier sind die Wartezeiten über 1,5 Jahre.

Ich hab genommen was ich kriegen konnte, auch wenn mein "Bauch" sich echt gesträubt hatte.

Es gab echt kurze Zeiten, da hat Sie mir gut getan, aber überwiegend nur gestresst und konnte mich mal wieder nicht vermitteln :-(

Ich hab eben kein glückliches Händchen....

Re: Angst obwohl keine Probleme

#8
BITTE versuche noch im Zuge der Therapie eine neue Therapeutin zu finden,auch wenn es länger dauert.

ich habe 1,5 Jahre gesucht und dann erst die passende gefunden, jedoch wollte die Kasse das nicht übernehmen, weil sie*nicht* zugelassen war.

Es gibt aber eine Klausel,wenn man mehr als 10 bestätigte Absagen im näheren und weiteren Umfeld hat, muss die Krankenkasse dies bezahlen !!

Im Übrigen,nur weil deine Therapeutin nen Herzinfarkt hatte (was rein gar nix mit nem Defi zu tun hat) kennt sie sich nicht aus, dein Bauchgefühl ist zu recht ungut und aus einer Therapie soll man nicht gestresst rausgehen, NEVER.

Verzage nicht und suche nach einem neuen Therapeuten.


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

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Re: Angst obwohl keine Probleme

#9
Eine Therapie soll fördern, fordern und Mut machen. Streß klingt irgendwie nicht, als hättest du die Therapeutin gefunden, zu der du einen guten Draht hast. Ist nicht so einfach. Auch ich hatte zwischenzeitlich eine, bei der ich irgendwie nicht "warm geworden" bin.
Was mir auch hilft, ist Gruppentherapie (eigentlich sind es 2), zusätzlich.
Leider wird die Einzeltherapie nun allmählich reduziert.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern