Schockabgaben (einmal, mehrmals)

#1
Anfang November 2007 als ich nachmittags (zu Hause) im Wohnzimmer vor dem PC saß wurde mir leicht übel und ich ging in die Küche um etwas zu trinken, da setzte mein ICD mit mehrfachen Schockabgaben ein (20 mal). Ich konnte mich nur noch auf den Fußboden legen und ertragen. Meine Frau rief den Notarzt, der nach 10 Minuten da war.
Ich war bei Bewusstsein und der Notarzt spritzte mir 300 Einheiten „Cortarex“ mit Blaulicht ging es in die Uni-Klinik nach Frankfurt (mittlerweile meine 2. Heimat). In der Notaufnahme wurden mir nochmals 600 Einheiten „Cortarex“ verabreicht. Meine Herzfrequenz war bei 170 (Sägezahn). Die Oberärztin sagte ich müsse mich jetzt gedulden, bis der Rhythmus in den Sinus überspringt.
Dann kam ich in die Intensivstation und wurde an den Monitor gehängt, mittlerweile waren 2-3 Stunden vergangen und meine Herzfrequenz (Sägezahn) war unverändert. Die Ärzte wollten mich gerade in Narkose legen um über einen Schock den Sinus zu erzwingen, da sprang der Rhythmus um und ich hatte eine Herzfrequenz (Sinus) von 68. Ihr könnt Euch vorstellen wie erleichtert ich und auch die Ärzte waren.
Ich habe seit August 2005 einen 2 Kammer Defibrillator von St. Jude Medical der bis zu diesem Ereignis eigentlich nur 2 x geschockt hatte, da ich mich vermutlich körperlich übernommen hatte und die Einstellung der ICD Software ist eine Sache für sich und laut Kardiologe arbeitete der ICD einwandfrei, auch bei dieser Salve.
Jetzt aber war ich mir keiner Schuld bewusst, der leitende Kardiologe sagte zu mir, dieser „Electrical Storm“ käme nur einmal im Leben eines Patienten vor (womöglich weil sie dann „Cortarex“ bekommen) Am nächsten Tag wurde eine Herzkatheder–Untersuchung durchgeführt, die mir die erfreuliche Information brachte, dass alle By-Pässe frei sind und auch sonst keine Veränderungen feststellbar seien.
Eine Ablation (Verödung) wurde geprüft und verworfen, das sich aus den EKG’s, die ja reichlich aufgezeichnet waren, keine eindeutige Stellen bestimmen ließen, die man veröden könnte. So kam ich zu „Cortarex“ (Amiodaron). Der ICD wurde neu optimiert an die (wenn überhaupt) hoffentlich, verlangsamten Abläufe die durch das Medikament ja bezweckt werden und ich konnte nach Hause gehen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernardo



Re: Schockabgaben (einmal, mehrmals)

#2
Hallo Bernardo,

ja Du schreibst ja auch Unerfreuliches! Von so einem "Sturm" habe ich auch schön gehört, glaube aber nicht, daß jeder Defiträger den bekommt. Hoffe ich zumindest.
Da kann ich Dir nur wünschen, daß dein Defi jetzt "optimal" optimiert wurde. Mit Cordarex kenn ich mich nicht aus, hatte ich bisher nicht.

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

LG Carmen

Re: Schockabgaben (einmal, mehrmals)

#3
Hallo Bernardo
Was du mitgemacht hast das wünscht man ja nicht mal seinem ärgsten Feind,ich hoffe das jetzt alles ok ist und du das nie wieder erleben must!
Übrigens Cordarex hies auch das Mittel was man mir gesprizt hat als ich
die nicht endenden VTs hatte.
Ich wünsch dir alles Gute
gruss Heiko

cron