Re: Schock

#101
Einmal habe ich das auch so gesehen - lieber ausruhen, als Streß im KH, und am nächsten Tag anrufen - die anderen male habe ich mich einliefern lassen. Wenn ich eingeliefert werde, wird aber der Defi auch nicht sofort ausgelesen, da ich ins nächstgelegene gebracht werde - und das hat keine Kardiologie.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Schock

#102
Evi: Kann man denn dem Notarzt sagen, (falls man das noch kann), das man in KH mit Kardiologie gebracht werden muss?
Oder die eventuellen Angehörigen, die den Notarzt gerufen haben?
Bringen die einen denn einfach ins nächste Krankenhaus, das ist bei uns ICD-Patienten doch nachteilig, denke ich.


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Jutta43

Re: Schock

#103
@Jutta43, ich denke es kommt auch ein wenig darauf an wie akut der Notfall ist. Ich habe vor einigen Jahren auch schon mal einen Krankenwagen durch eine Freundin rufen lassen, da ich akute Kreislaufbeschwerden hatte, die sich nicht besserten.
Ich habe den Feuerwehrleuten gesagt, dass ich einen Defi habe, und welche Klinik für mich zuständig ist. Obwohl diese Klinik etwa 25 Min. entfernt war, und ein anderes Krankenhaus ( mit Kardiologie ) in der Nähe war, wurde ich in "meine Implantationsklinik" gefahren. Allerdings mit Blaulicht, dass ging dann schneller. In Berlin wird der Notarzt nur hinzugezogen, wenn es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt, der akut versorgt werden muss.


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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999

Re: Schock

#104
War bei mir auch so! Die Feuerwehr hat mich ins Urban gefahren, wo auch die Implantation erfolgte. Dort bin ich von den Rettungssanitätern mit dem launigen Spruch „wir haben hier eine Reklamation“ abgeliefert worden; war 2 Wochen nach der Implantation. Wie sich herausstellte, Fehler bei den Medikamenten und zu empfindlicher Defi.



Re: Schock

#105
In Italien ist es von Gesetzes wegen so, daß man ins nächstgelegene KH eingeliefert wird. Das nächste an daheim hat keine Kardiologie und keine Geräte, um Defis auslesen zu lassen. (Kardiologen gibt es schon, auf der Medizinstation.) Ich werde also ggf. erst am Tag danach als geplanten Krankentransport ins richtige KH gebracht. Dabei hatte ich letztesmal unterwegs dann sogar nochmal eine schwere Tachykardie mit ganz kurzer Synkope, dann haben sie uns einen Notarzt hinterhergeschickt. Danach war der Rhythmus aber einwandfrei.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Schock

#106
Als Notfallpatient wird nach meiner Erfahrung zunächst einmal im nächstliegenden Krankenhaus nachgefragt, ob Kapazitäten frei sind. Wenn das nicht der Fall ist, wird weiter telefoniert und der Patient dort untergebracht, wo die Möglichkeit besteht ihn aufzunehmen. Auf alle Fälle sind es Krankenhäuser mit einer Kardiologie. In der Hoffnung, daß ich beim nächsten Mal in mein bevorzugtes Krankenhaus komme, lasse ich den Defi seit meinem Geräteaustausch immer dort auslesen. Eine Garantie, dort im Notfall aufgenommen zu werden, ist das aber leider nicht.



Re: Schock

#107
Ich wohne in Unna und hier wurde mir auch in einem der beiden Krankenhäuser der Defi eingesetzt. Da will ich mal hoffen - falls hier mal was passiert - dass sie mich in "mein" Krankenhaus bringen.
Der Defi wird immer von einem hier niedergelassenen Kardiologen ausgelesen, der auch neben seiner Praxis noch 2 Tage in d e m Krankenhaus arbeitet.


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Jutta43

Re: Schock

#108
Nabend,
nun hat es mich auch wieder getroffen. Letzte Woche in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Eingeschlafen auf einmal argh wach geworden etwas schnelles Herz okay... Mmh versuche weiter zu schlafen und zack ne Stunde später, fühlte es sich so an als ob mein Herz noch einmal geschlagen hat und dann buuuummmm der Defi mit Volllast. Hatte absolutes Herzrasen und das hat sich wohl so angefühlt als ob mein Herz steht.
Bin direkt ins Krankenhaus gefahren. An der Notaufnahme gemeldet. Dort wusste man nicht so recht, was sie machen sollten. Erstmal EKG und Blut abgezapft und dann haben sich mich geröngt und an eine Telemetrie gehängt und einquartiert. Nachts lesen sie keine Defis aus, sagten sie nur. War dann auch alles gut. War total fertig und musste auch etwas weinen, da mich meine Schwäche so fertigmacht.
Ursache war nun wahrscheinlich der zu geringe Kaliumert von ca. 3,2. Wurde dann dort aufgefrischt auf 4,3. Nehme nun Tromcardin und trinke 3mal soviel. Habe sonst vlt. höchstens nen Liter am Tag getrunken. Beim auslesen im Krankenhaus am nächsten Tag, stellte man auch fest das ich im letzten November noch einen Schock hatte. In der Nacht (hatte ich mir extra im Kalender notiert, da ich mir dort auch nicht sicher war) hatte ich auch wieder einen Traum, wurde wach und bin dann irgendwann einfach wieder eingeschlafen.
Der zweite Schock in der Nacht war der erste den ich bisher wirklich wahrgenommen habe. Habe danach erst zitternd und an den Händen und Füßen schwitzend im Bett gesessen. Wohl einfach vor Angst das es wieder passiert. Habe die beiden Nächte im Krankenhaus nicht mehr schlafen können und wollen. Seitdem ich dann nun zuhause bin geht es mir nicht so recht besser. Gestern war die erste Nacht wo ich vlt. 4 Stunden am Stück geschlafen habe. Immer höre und versuche ich mein Herz zu fühlen und zu hören. Alles was sich komisch anfühlt macht mir gleich Angst.
Heut war ich noch beim normalen Kontrolltermin beim Kardiologen. Der fragte mich wie ich es wahrgenommen habe und wie ich psychisch klarkomme. Habe gesagt das ich nicht mehr einschlafen kann. Er meinte, ich solle es mit Baldrian probieren. Nehme aber immo so pflanzliche Tabletten von Neurexan. Es geht schon etwas besser. Habe die ersten beiden Nächte zuhause, die ganze Nacht TV geschaut. Nun lasse ich ihn einfach laufen, falls ich mal wach werde und etwas Ablenkung vom Herzklopfen brauche. Im Krankenhaus hatte ich auch draufbestanden das des Licht anbleibt. Meinen Bettnachbar hat es nicht so gestört. Der kam nach mir in der gleichen Nacht rein mit einer Allergie auf ein Antibiotikum. War sehr gut.
Mein Kardiologe wollte nun noch mit Kollegen aus Münster sprechen was man noch in Bezug auf Brugada untersuchen kann. Habe ja bisher noch keine bewiesenes Herzproblem. Im Krankenhaus meinte man, es wäre doch vlt. Brugada Typ2, da alle Schocks bisher nachts aufgetreten sind. Da sagte man mir, es gäbe einen Medikamententest, der aber auch wieder Kammerflimmern auslösen könnte.
Sollte man soetwas machen? Soll am Ende der Woche nocheinmal Kontakt zum Kardiologen aufnehmen, wenn er bis dahin Infos aus MS hat.
Ich möchte nun evntl. auch Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufnehmen. Von den Münsteranern weiß ich aber das man sich immer freitags nachmittags trifft. Das kann ich nur schlecht mit meiner Arbeit verbinden. In Bad Rothenfelde soll es auch eine geben. Habt ihr da Kontakte/Informationen?

Ich hoffe, heut Nacht wird es wieder mehr schlaf geben... Mir hat der Körper aufgrund des Schlafmangels schon ne Menge Spaß bereitet.

Gruß,
Sebastian

Re: Schock

#109
Es tut mir sehr Leid für dich, Sebastian! Ich wünsche dir viel Kraft, das zu verarbeiten.
Bei mir hat es sich vor dem Schock auch so angefühlt, als würde das Herz stehenbleiben, wie eine Pause... Dabei war es wohl so schnell, daß ich es nicht mehr gespürt habe. Auch ich hatte da das Kalium auf 3,2. Ich habe seitdem Schlafstörungen.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Schock

#110
Mein Kalium war bei 3,1 hatte dann 4 Schocks und 12 Episoden, war ein toller Electrical Storm. Gemerkt hab ich das aber auch und Angst und Panikattacken sind seitdem sehr extrem bei mir. Aber mittlerweile geht es ein bisschen besser, es dauert bis man ueber den Schock hinwegkommt. Ich nehme seitdem taeglich 2000 mg Rekawan ( Kalium) und 400 mg Magnesium.


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Long Qt Syndrom,
Defi, St. Jude Medical

www.juniesheart.wordpress.com