Re: Panikattacken

#21
Also bei mir ist das so:
Ich liege Abends im Bett, gucke TV und denke an nix schlimmes.
Dann überkommt mich eine komische Welle von Unten nach Oben und dann bin ich unruhig und hibbelig.
Herzrasen ist bei mir etwas anderes, da hab ich dann schon mal einen Puls von 130, der dann durch die Angst auch nicht runtergeht.
Habe dann auch schwitzige Hände und Füße, mit zittern, dass volle Programm.
Selbst mein Freund kann mich dann nicht beruhigen, wenn ich einmal im Teufelskreis stecke, komme ich da nicht raus und das zieht sich auch die Nacht durch, bis ich dann vor Müdigkeit irgendwann einschlafe.
Ich war schon bei einer psychosomatischen Behandlung.
Die Therapeutin hat mir empfohlen, eine stationäre Therapie von 10 Wochen zu beginnen, dem Blicke ich allerdings skeptisch entgegen.
Ich habe eigentlich immer nur Angst, dass mit dem Defi etwas nicht stimmen könnte, dass er mir Schockt,wegen Sondenbrüche...
Diese Angstzustände kommen immer Abends, wenn ich zur Ruhe kommen mag und entspannen möchte...



Mors certa, Hora incerta- der Tod ist gewiss, die Zeit ist ungewiss..
HOCM mit einer Noch Septumdicke von 2,1cm, Ruhegradient 70 und unter Valsalva 80, Präprophylaktische Defi-Implantation, Tash-Verödung, 2 Stents in Höhe des ersten Septumastes

Re: Panikattacken

#22
Hallo Zahnfee,
genauso ist es bei mir. Eine Welle von unten nach oben und dieses Zittern.
Wenn ich mich dann hinlegen kann, wird es etwas besser.
Mir helfen Tavor ganz gut. An sich ist auch das Opipramol sehr gut angstlösend, ich weiß aber nicht, ob du es bei der Herzrhythmusstörungen nehmen kannst.
Über psychotherapeutische Hilfe wäre ich dankbar.
Leider sind keine Termine frei, nirgends.
Also sei froh, dass du die Möglichkeit bekommst.
Ich kann auf jeden Fall verstehen, wie es sich anfühlt, von Angst bestimmt und aufgefressen zu werden.
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest.
Viel Glück



Re: Panikattacken

#23
Es tut mir leid, dass Ihr solche Panikattacken habt.
Mein Defi wurde implantiert in 9/2011, geschockt hat er mich am 04.04.2012, dann war ich 1 Woche im Krankenhaus wegen Aufsättigung mit Cordarex bzw. Amiodaron, ich denke zwar mal dran, oh, hoffentlich schockt er nicht wieder, aber ich habe keine Probleme, bin auch nicht in psychotherapeutscher Behandlung.


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Jutta43

Re: Panikattacken

#24
Was tut ihr im konkreten Fall einer Panikattacke in dem Moment dagegen? Was kann da eigentlich helfen? Mir hilft am ehesten noch telefonieren/mit jemandem reden. Die Entspannungsübungen funktionieren in Ruhe wunderbar, aber bei Panik....


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Panikattacken

#26
Ich springe dann immer wie von der Tarantel gestochen auf und dann laufe ich durch meine Wohnung, aber irgendwie wird's dadurch noch schlimmer ;-)



Mors certa, Hora incerta- der Tod ist gewiss, die Zeit ist ungewiss..
HOCM mit einer Noch Septumdicke von 2,1cm, Ruhegradient 70 und unter Valsalva 80, Präprophylaktische Defi-Implantation, Tash-Verödung, 2 Stents in Höhe des ersten Septumastes

Re: Panikattacken

#27
Also ich hatte nachdem ich meinen ersten Defi vor 2 Jahren bekommen hatte auch derartige Panikatacken, komischerweise immer nur beim Autofahren. Mußte dann immer anhalten und mich ablenken, dann ging es wieder. Jetzt nachdem ich wieder einen Neuen Defi bekommen habe und auch da wieder mehrmals revisionen und einen Sondenbruch hatte, also wieder mehrmals operiert wurde habe ich keine Panikatacken mehr, da ich mir von vorne herein immer eingeredet habe dass alles ok is. Komisch, aber das funktioniert einwandfrei!!!!!!!!!



Gruß Oli


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Gruß Oli

Re: Panikattacken

#28
    Zitat: olib
    Also ich hatte nachdem ich meinen ersten Defi vor 2 Jahren bekommen hatte auch derartige Panikatacken, komischerweise immer nur beim Autofahren. Mußte dann immer anhalten und mich ablenken, dann ging es wieder. Jetzt nachdem ich wieder einen Neuen Defi bekommen habe und auch da wieder mehrmals revisionen und einen Sondenbruch hatte, also wieder mehrmals operiert wurde habe ich keine Panikatacken mehr, da ich mir von vorne herein immer eingeredet habe dass alles ok is. Komisch, aber das funktioniert einwandfrei!!!!!!!!!



    Gruß Oli
Komisch, passiert bei mir wenn auch nur beim Autofahren, durch vermehrte dieser Attacken im Auto bin ich letzlich überhaupt erst im Krankenhaus gelandet, wo dann glücklicherweise eher zufällig meine NCCM inkl. Rythmusstörungen festgestellt wurde, welche mir dann den Defi eingebracht hat.
Den Grund verstehe ich allerdings nicht, ich fahre sehr gerne Auto, fühle mich auch sicher usw. Dachte erst, dass der Puls beim Fahren vielleicht hochgeht und in Rythmusstörungen übergeht, aber nee, der bleibt da auch stabil bei 65/Min. Hatte auch mal ein Langzeit-EKG bei so einer Attacke im Auto angeschnallt, da ist rythmologisch so gesehen vorher nichts dramatisches aufgefallen, nur natürlich dann ab dem Punkt, als ich in Panik geriet ;-)
Vielleicht liegt´s dran, dass man beim Fahren schnell mal ins Grübeln kommt und auch so Sachen wie Extrasystolen etc. bewusster wahrnimmt bzw. dann auch vollkommen überbewertet und sich vielleicht reinsteigert? Scheint auf jeden Fall wohl überweigend reine Kopfsache zu sein, auch wenn ich mich schwer damit anfreunden kann, da ich mich trotz meiner Krankheits-Odysee in den letzten Monaten eigentlich nach wie vor für einen stabilen und ausgeglichenen Menschen halte.

Viele Grüße
Olly



Defi seit 03/2013, Non-Compaction-Kardiomyopathie


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Defi seit 03/2013, Non-Compaction-Kardiomyopathie, 1,25mg Nebivolol

Re: Panikattacken

#29
Zusätzlich zu den Panikattacken leide ich seit dem Kammerflimmern auch an massiven Schlafstörungen. Es ist halt alles ein weiter Weg. Ist diese Kombination Panikattacken/Schlafstörungen häufig, kommt das öfters vor?


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Panikattacken

#30
Hallo Zahnfee,

ich bin Ehemann von einer Patientin mit massiven Angst- und Panikattacken.

Wiewohl ich einige Zeit dafür gebraucht habe, heute weis ich, dass dies genauso eine Erkrankung ist, wie ich es halt am Herz habe.

Es fing vor ungefährt 5 Jahren an, zunächst mit nicht zuordbaren Unterleibs-Schmerzen. Nachdem im Krankenhaus alles mögliche untersucht wurde, natürlich zunächst organisch, kam dann die Diagnose der Psychischen Störung. Ich begreife bis heute nicht, warum man das "Psychische Störung" nennt, und nicht Krankheit. Denn das ist es.
Geäußert haben sich die Attacken dadurch, dass meine Frau bis zu 5 mal am Tag am ganzen Körper bis zu einer Stunde Dauer vibrierte, also echte körperliche Symptome zeigte. Natürlich dann einhergehend mit Ängsten (Tod, Existenz, Menschenmassen)

Heute sind wir so was von"glücklich", dass diese Krakheit ausgebrochen ist, denn sie hat unheimlich geholfen, dass Leben umzustellen. Alles ein wenig positiver, alles ein wenig ruhiger, vor allem aber - alles bewusst
positiv aufnehmen, was eben positiv ist. Und davon gibt es vieles.

Nun ist es leider nicht so einfach zu sagen "denk einfach positiv - und dann wird alles gut"

Nein, es bedarf einer Behandlung mit Medikamenten und einer Therapie.

1.) Scheue dich nicht vor einer Behandlung. Meiner Frau hat eine Kognitive Verhaltenstherapie sehr geholfen. Geh in Behandlung, auch wenn du eventuell ein halbes Jahr brauchst, bis du einen Therapietermin bekommst
2.) sprich und informier dich ausgiebig über Medikamente.
Tavor mag zwar schnell helfen, wir haben diese Tabeltten sehr schnell abgesetzt. Es ist ein Mitztel zur Schnellhilfe, was auch gerne verschrieben wird.Es macht aber auch schnell abhängig.
Wir haben in den wenigen "Tavor-Wochen" die Menge visualisiert, also jede Tablette in eine Liste eingetragen.
Das hat geholfen sehr schnell mit anderen Medikamenten klar zu kommen
3.) was meiner Frau extrem geholfen hat, sie hat nun einmal eben nix am Herz, ist jeden Tag zu Walken. Egal bei welchem Wetter ist sie morgens raus und hat 5 - 10 km gemacht. Dieser Adrenalinabbau in Verbindung mit frischer Luft hat geholfen die Attacken in den Griff zu bekommen.
4.) ebenso hat uns geholfen total offen mit der Krankheit umzugehen.
Meine Frau ist selbstständig (Friseur) und war total überrascht, wie viele ihre Kunden das auch hatten, froh waren drüber zu reden. Da musste sie dann teilweise ablocken, um nicht zu sehr "zugemüllt" zu werden.
Es ist ber eben ein Fakt, dass viel mehr Menschen unter dieser Krankheit leiden als man denkt.
Die Offenheit unter uns war unbegrenzt. Klare Absprachen wie wir regaieren, wenn eine Situation kommt. (zB: wollte sie in kein Restaurant - also war für uns klar, wir gehen in das Restaurant, und soabl sie sich unwohl fühlt, es nciht mehr aushällt, stehen wir auf und gehen. Das ist uns auch passiert, bevor das Essen kam. Ich hab die Situation erklärt, meinen Obolus entrichtet und bin gegangen)

Wie oben schon erwähnt, heute sind wir froh über unsere Krankheiten.
Wir genießen das Leben deutlich mehr als vorher.
Wir nehmen unsere Pausen, freuen uns am Schönen, machen uns deutlich weniger Streß.
Natrülich beneidet man total gesunde Menschen, nicht aber, wenn sie es biher nicht geschafft haben, ihren gesundne Zustand auch in Lebensqualität umzuwandeln. Da haben wir Kranke denen manchmal viel voraus.

Alles Gute.
Dieter


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Dilatative Kardiomypathie, non-compaction Kardiomyopathie, linker ventrikel stark vergrößert, KHK ausgeschlossen, EF 20, Defi Empfänger März 2011. Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus.