Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#11
Meinen Defi hab ich jetzt genau ein Jahr und hatte gottseidank noch keine Schocks.
Ich erinnere mich aber noch, als ich das erste Mal hier im Forum mitgelesen habe. Ich hatte mich damals noch nicht angemeldet hier.
'Das war in den paar Tage, die ich zwischen Krankenhaus und Reha zu Hause war.
Ich war einfach entsetzt und voller Angst. Diese Berichte über die Schocks und was mit einem passieren kann. Das alles wurde mir im Krankenhaus so nicht mitgeteilt.
Mein Sohn beruhigte mich damals und meinte, "ach, die in den Internetforen , die übertreiben doch oft masslos"
Meine Hoffnung, dass ich bei der Reha mehr dazu erfahren könnte, die zerschlug sich und ich versuchte es wieder hier und bin froh mich in diesem Forum angemeldet zu haben.
Jetzt gerate ich nicht mehr in Panik, auch wenn ich negative Berichte lese.
Ob ich die Kraft habe werde, das mit Gleichmut und Gelassenheit hinzunehmen, das weiss ich nicht. Ich denke, das ist auch nicht möglich.
Im MOment geht es mir nicht allzu gut aber daran sind ganz sicher auch ein paar Aufregungen schuld, die ich in letzter Zeit hatte.
Ein bisschen langsamer die Sachen angehen, das hab ich mir vorgenommen und den 'Frühling und das schöne Wetter geniessen. Auch wenns überall zwickt und zwackt.



Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#12
Hallo Markus,

Puh.
Hat der Defi denn "korrekt" gearbeitet? Also, Dein Leben gerettet?
Was hat man Dir beim Auslesen gesagt?

Du musst schauen, was Dir gerade mehr hilft?! Entweder Ablenkung: Weg von der Krankheit und dem Körper
oder noch intensiveres "Hinhören". Vielleicht hast Du zuviel um die Ohren. Die anstehende Geburt Deiner Tochter und die damit verbundene Veränderung in Deinem Leben???
Das kannst nur Du Dir beantworten?

Beruhigungsmittel können immer nur kurzfristig Linderung verschaffen. Das ist wie, wenn man mit der Angst Ping-Pong spielt. Aber wenn es gerade sein muss, ist es halt so. Ich habe das immer abgelehnt, aber ich habe auch noch nie das erlebt, was Du durchgemacht hast. Bei mir waren es 5x bei einer Ablation. Aber danach war ich psychisch auch erledigt.

Du musst jetzt einfach abwarten und darfst Dich nicht verrückt machen. Sicher beruhigt sich das wieder!
Vor allem sofort abklären lassen, ob der Defi und die Sonde ok ist. Aber das wird man doch im Krankenhaus gemacht haben, ODER?

Grüße,

Hüseyin



Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#13
Hallo, Markus und alle anderen. :-)

Ich habe meinen Defi seit Juli 2005 und habe zum Glück bislang nur einen einzigen Schock erlebt, den ich hier mal schildern möchte.

Im Frühjahr 2006 hatte ich einen unruhigen Tag mit Vorhofflimmern, das nicht verschwinden wollte. Als ich dann nachmittags mit dem Zug fahren musste, ging ich eine Treppe zum Bahnsteig rauf. Oben angekommen war ich völlig außer Atem und mein Puls raste - natürlich auch noch unregelmäßig wegen des VH-Flimmerns.

Der Zug fuhr ein, und dann passierte es: Zong! Kurz vorher hatte ich hinter mir Jugendliche herumalbern gehört und dachte tatsächlich in dem Moment, ich würde von einem dieser Gruppe überfallen werden, indem man mir eine leere Bierflasche auf dem Hinterkopf zerschlug. Ich schrie auf und fasste mir an die vermeintliche Platzwunde, um nach Blut zu suchen - aber Fehlanzeige. Hinter mir war auch niemand. Erst danach (also etwa 4-5 Sekunden später) realisierte ich, was geschehen war. Gottseidank bin ich nicht hingefallen o. ä., sondern blieb stabil auf den Beinen.

Ihr könnt euch vorstellen, wie die anderen Leute geguckt haben, so nach dem Motto: "Schaut euch mal den Irren da an..!" Aber das war mir natürlich in dem Moment egal. Nur ein einziger junger Mann meines Alters, der mich gleich duzte, kam auf mich zu und fragte nach meinem Wohlbefinden, während er mir half, in den Zug einzusteigen. Dort musste ich mich erst mal setzen, um das Erlebte zu verarbeiten. Ich hatte einen regelrechten psychischen Schock und war richtig orientierungslos.

Naja, jedenfalls war das Vorhofflimmern weg, und es ging mir körperlich wieder richtig gut. Die Auslesung am nächsten Tag beim Kardiologen ergab einen Fehlalarm, woraufhin die Erkennungsmerkmale für einen sinnvollen Schock noch einmal feinprogrammiert wurden. Seitdem hat sich mein Defi nie wieder gemeldet (zum Glück) - auch nicht, als ich im Sommer 2007 noch einmal Vorhofflimmern bekam, das am selben Tag im Krankenhaus durch externe Kardioversion beendet werden musste. Ich weiß allerdings nicht, ob ich nicht doch wieder Angst bekomme, wenn der Defi erneut irgendwann mal schocken muss. Daher versuche ich, so wenig wie möglich daran zu denken und durch Positivbestätigung den Angstteufelskreis zu durchbrechen...

Sorry, wenn ich euch gelangweilt haben sollte, aber ich wollte dieses für mich schlimme Erlebnis einmal loswerden.

Viele Grüße
Frank

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Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente

Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#15
Hallo Frank,
glaube mir hier langweilst du sicher niemanden.Ich denke das da jeder so sein eigenes Erlebnis hat mit den Schocks.Vorrausgesetzt man hatte schon einen.Gott sei Dank bin ich bis jetzt verschont geblieben.
Wir sind doch alle hier um uns auszutauschen.Und mit wem kann man am besten darüber reden,als mit diejenigen die auch betroffen sind.Ich wünsche dir weiterhin alles gute und vor allem eine Schockfreie Zeit.
Liebe Grüße Sabine



Schau in die Augen deiner Kinder und du weißt für wen du kämpfst und lebst!(von mir;-) )

Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#16
Ich danke euch, Sabine und Tom, für eure aufmunternden Worte.

Viele Grüße
Frank

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Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
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Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#17
Hallo Frank,

hier im Forum brauchst du wirklich keine Angst haben, dass du jemanden langweilst oder nervst mit deinen Schilderungen.
Jeder hier kann die Angst nach einem Schock nachvollziehen, ich hatte auch erst einen, aber der reicht mir eigentlich fuer Jahre.

Ich bin zur Zeit in Italien und habe nur mal eben ins Forum reingeschaut, mit meinem Laptop klappt das nicht immer und jetzt sitze ich hier an einer fremden Tastatur (anders als meine), die auch noch total verdreckt ist, sonst wuerde ich mehr schreiben.

Das ist ja schoen, wenn du jetzt gut eingestellt bist, dann hast du vor deinem Defi vielleicht auch eine Zeitlang Ruhe.

Wir lesen uns bestimmt noch oefter.

Bis dahin liebe Gruesse und auch liebe Gruesse an alle anderen Defilaner.

Carmen

Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#18
Liebe Carmen,

Danke für deine Antwort und natürlich schöne Grüße ins hoffentlich sonnige Italien. Ich wünsche dir, dass du eine schöne Zeit dort hast und wohlerhalten zurück kehrst. Und immer schön die Italiener ärgern, nachdem die heute Abend aus der EM ausscheiden werden... ;-)

    Zitat: $$Carmen - eigentlich Mitglied
    Wir lesen uns bestimmt noch oefter.
Ja, das wär doch schön. Bis denne.

Viele Grüße
Frank

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Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#19
Hallo!
Ich bin aus dem Urlaub zurück und heute noch in unsererem Forum. Meinen 3. Schock habe ich gar nicht mitbekommen. Ich war bewußtlos und bin erst auf der Kreuzung liegend wachgeworden. So habe ich keine negativen Erinnerungen daran. Ich kann mich noch genau erinnern, die größte Sorge war, daß meine Brille entzwei gegangen sein könnte. Das war auch meine erste Frage Das 1. Mal habe ich auch nicht mitgekriegt. mir fehlen einfach ein paar Minuten, beim 2. Mal etwa 3 Std. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende,
Maria

Re: Panikattaken nach erstem Schocks

#20
Ich habe immer noch plötzliche Erschöpfungsanfälle mit und ohne Übelkeit, werde plötzlich total schlapp und käseweiß. Die Ärzte forschen intensiv nach einer organischen Ursache, haben jetzt das Herz als Problemauslöser quasi ausgeschlossen und sprechen von der Möglichkeit, daß ich Panikattacken haben könnte, deren ich mir nicht bewußt bin...
Aber da muß doch noch was sein, dieses plötzliche Schlappsein, Übelkeit, schwere Erschöpfung...
Ich stecke noch mitten in den Untersuchungen.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern