Mitralklappeninsuffizienz

#1
Sorry, ist mein erster Beitrag, hatte zu früh abgeschickt
Mir wurde im Dezember 2014 nach überlebtem plötzlichen Herztod infolge von ventrikulären Rhythmusstörungen ein CRT-System implantiert. Zwei Jahre ging es mir damit sehr gut.
Neben anderen Schädigungen habe ich ein Aneurysma am Herzen, das die ordnungsgemäße Funktion der Mitralklappe behindert. Gestern habe ich erfahren, dass ein Eingriff erforderlich ist, dabei wurde auch der Mitraclip erwähnt, den ich einen großen OP vorziehen würde, ich weiß aber noch nicht, ob ich dafür überhaupt in Frage komme.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Problematik??
Angelika

Re: Mitralklappeninsuffizienz

#2
2013 wurde bei mir ein Mitralklappen-Clipping durchgeführt.
Absolut problemloser Eingriff.

2014 war die Mitralklappe wieder etwas undicht und es sollte erneut ein Clipping erfolgen.
Das ging leider schief.Die Mitralklappe hatte sich beim Clipping leider in irgendwelchen Fädchen verfangen und konnte nicht mehr vor und zurück bewegt werden.
Resultat : doch grosse OP mit Brustschnitt und Einsatz eines Kunstherzsystems LVAD

Auch nach dieser Erfahrung würde ich zum Clipping raten.
Im Normalfall ist das der richtige Weg.


____________________
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

Re: Mitralklappeninsuffizienz

#4
Tach.

Und jetzt die Gegenmeinung. Ich würde von einem Mitraclip abraten wenn denn die Möglichkeit besteht und eine konventionelle Schweine oder Metallklappe bevorzugen.
Du mußt dir vor Augen halten das der Mitraclip im Prinzip Flickwerk ist. Sagen wir einmal du hast eine Klappeninsuffizienz von 3. Ob Du jetzt auf 2 oder 1 herunterkommst kann dir keiner sagen. Und ich habe in den Weiten des Netzes noch von keinem Fall gelesen, der sozusagen auf 0 "abgedichtet wurde.
Ich habe Ende 2015 einen Clip bekommen weil sich keiner der Chirugen getraut hatte mich mit meinem Krankheitsbild einer Vollnarkose zu unterziehen. Ich hatte Status 3, nach dem Clip war es dann 1.
Der versprochene AHA Effekt das ich ja sofort merken würde das ich besser Luft bekomme... da warte ich heute noch drauf.
Übrigens gab es trotz dieses ja im Prinzip kleinen Eingriffes sogar 3 Wochen AHB.
Das war gut.
Leider wurde meine Wunschklinik nicht genehmigt und ich kam in den "Hungerturm" nach Roderbirken. Das war überhaupt nicht gut.

Knapp 4 Monate nach der OP war dann angeblich irgend etwas wieder offen und ich war auf Status 3. Der Clip war aber immer noch an seinem Platz. Noch einmal 5 Monate später war es dann angeblich wieder auf 1. Und wie gesagt ob 3 oder 1, bei mir bleibt es immer gleich schlecht.

Übrigens musste man mich 4 Monate nach dem Clip dann aber doch einer Vollnarkose unterziehen weil dieses Sauzeugs Amiodaron meine Schilddrüse zerstört hat und diese komplett heraus musste.
Die OP verlief dann ohne kardiologische Probleme.
Während ich beim Mitraclip wegen des Kontrastmittels kurzfristig Nierenversagen hatte.

Ich würde also eher die "Große OP" vorziehen.



by4now, Heinz

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Re: Mitralklappeninsuffizienz

#5
Hi,

also ich muss Heinz zustimmen.

War bei mir genauso, angeblich von 3 auf 1 verbessert.

Klar, die müssen ja auch ihr Clipping rechtfertigen.

Effekt bei mir = Null

So schlecht wie nach dem Clipping ging es mir noch nie.

Ich würde mir lieber eine künstliche Klappe einsetzen lassen.


VG Skipper



Re: Mitralklappeninsuffizienz

#6
Puh, das klingt ja gar nicht gut! Mein Kardiologe schien auch nicht ganz überzeugt dass das die richtige Lösung ist, weil die Ursache der Fehlfunktion - das Aneuyrisma - ja nicht beseitigt ist. Da wäre die einzige Möglichkeit wohl eine neue Klappe, weil dann die "Aufhängung" gekappt würde (wenn ich das richtig verstanden habe).
Und wie war die OP, bzw. die Zeit danach??

Re: Mitralklappeninsuffizienz

#7
Wie ich das verstanden habe, scheint das Clipping eher eine Art Ersatz- oder Notfallmethode zu sein, wenn das Standardverfahren, bzw. eine Klappenrekonstruktion, zu riskant erscheint.


____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Mitralklappeninsuffizienz

#8
    Zitat: Evi
    Wie ich das verstanden habe, scheint das Clipping eher eine Art Ersatz- oder Notfallmethode zu sein, wenn das Standardverfahren, bzw. eine Klappenrekonstruktion, zu riskant erscheint.
Genau so ist es.
Irgendwo habe ich auch dafür einmal Tabellen gesehen wo die Werte drin stehen bis zu welcher Herzleistung die Docs die Klappen OP durchführen sollten und ab wann lieber nicht.



by4now, Heinz

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Re: Mitralklappeninsuffizienz

#9
    Zitat: asti56
    Puh, das klingt ja gar nicht gut! Mein Kardiologe schien auch nicht ganz überzeugt dass das die richtige Lösung ist, weil die Ursache der Fehlfunktion - das Aneuyrisma - ja nicht beseitigt ist. Da wäre die einzige Möglichkeit wohl eine neue Klappe, weil dann die "Aufhängung" gekappt würde (wenn ich das richtig verstanden habe).
    Und wie war die OP, bzw. die Zeit danach??
Danach kein Problem. Vorsichtshalber die Nacht auf Intensiv untergebracht worden.
Ist ja auch im Prinzip nichts anderes als ein Herzkatheter mit natürlich genauem Plazieren des Mitraclips unter Dauer-Schluckecho. Daher auch das "wegschiessen" mit Propofol.
Ok, ich hatte leichte Schluckbeschwerden die nächsten paar Tage.

Da die Schleuse in der Leiste für den Katheter ein wenig dicker ist als bei einem normalen wurde die Wunde genäht, aber nach 8 Stunden wurde der Faden schon gezogen.
Danach hätte ich wieder aufstehen können was aber natürlich auf Intensivstation eine Straftat wäre.

Gesamtaufenthalt 5 Tage. Die AHB danach nimmt man zwar gerne mit aber ich persönlich halte die für Unnötig.



by4now, Heinz

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