Taschenrevision

#1
Guten Abend,

Leider muss bei mir Freitag nun eine Taschenrevision gemacht werden,
da ich eine Wundheilungstörung der Wunde habe.

Ich habe diesen Defi seit 6 Monate jetzt , und die Wunde geht immer mal wieder Oberflächlich auf.

Laut Arzt liegt der ICD direkt über der Wunde, und somit besteht immer eine Reibung zwischen ICD und Wunde. Der ICD ist anscheinend ein paar Wochen nach der Operation nach oben Richtung Wunde gerutscht.

Jetzt soll eine Taschenrevision gemacht werden, und weiter rein nach unten geschoben werden.

Kann diese Taschenrevision auch unter Lokale Betäubung gemacht werden, so wie bei der Implantation auch ? Da ich kein Schlafmittel und auch keine Narkose möchte.

Hatte schon jemand eine Taschenrevision?
Ist die schmerzhafter als die Implantation ? Da das Gewebe etc. ja verwachsen ist
Und wie hoch ist das Risiko das bei der Operation der ICD sich mit Staphylokken etc. Infiziert ?

Vielen Dank für eure Antworten,

Re: Taschenrevision

#2
Guten Abend!

Eine Taschenrevision ist nicht schmerzhafter, als die Implantation. Generell würde ich erwarten, dass eine solche unter LA durchgeführt wird, da es sich hier keinesfalls um einen derart schweren Eingriff handelt, dass eine Narkose gerechtfertigt wäre. Der zu erwartende Schmerz lässt sich mittels adäquater Analgesie und LA gut eindämmen.
Eine bei mir durchgeführte Taschenrevision wurde zumindest unter LA durchgeführt. Die Schmerzen waren völlig akzeptabel; ich habe jedoch im Allgemeinen eine überdurchschnittlich hohe Schmerztoleranz.

Weiterhin sind nach nunmehr 6 Monaten keine signifikanten Gewebeverwachsungen zu erwarten.

Statistisch gesehen besteht bei einer Taschenrevision, wie auch bei einem Aggregatwechsel, ein minimal erhöhtes Risiko einer Wundinfektion. Studien, in denen der genaue Erregertypus aufgezeigt wird, sind mir nicht bekannt, sodass über die spezifische Wahrscheinlichkeit, sich mit Staphylokokken zu infizieren, meinerseits keine Angabe gemacht werden kann.

Sicherlich ist die Gefahr eine Wundinfektion durch die Wundheilungsstörung jedoch erheblich größer, als sie es durch eine Taschenrevision ist. Generell bedürfen medizinische Eingriffe einer Nutzen/Risiko Bewertung. Diese erscheint im vorliegenden Fall trivial.


Grüße und viel Glück bei der OP