Ablation bei VT - Erfahrungen? Empfehlungen?

#1
Liebes Forum,
mein Vater (81 Jahre alt, recht fit trotz dreier Hinterwandinfarkte in den letzten 20 Jahren, mehrere Stents) hat vor zwei Jahren einen Einkammer-Defi bekommen, da er mehrere Stunden Kammertachykardien bei vollem Bewusstsein hatte. Amiodaron dann vor einem Jahr abgesetzt, seit Einbau des Defis war angeblich immer alles ok. Gestern habe ich ihn ins KH geschickt, da er seit Stunden einen Puls von um die 160 und einen sehr geringen Blutdruck hatte. Defi hat nix gemacht, da erst ab 185 programmiert ist, wie Ihr mir hier erläutert habt. Heute beim Auslesen wurde ihm dann gesagt, dass er in letzter Zeit wohl teils neun Stunden lang entsprechende Kammertachykardien hatte und ihm wurde zu einer Ablation geraten. Ich finde es komisch, denn die letzte Untersuchung war im Dezember, dort war alles perfekt gemeldet worden, keine Rede auch nur von Extrasystolen.
Da seine KH-Erfahrungen vor zwei Jahren sehr unangenehm waren, ist er natürlich total fertig. Er soll sich jetzt heute entscheiden, man könnte ihn morgen gleich reinschieben.
Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Eingriff - und seinen Wirkungen?
Herzliche Grüße
Bille

Re: Ablation bei VT - Erfahrungen? Empfehlungen?

#2
Hallo Bille, ich war lange nicht hier, da ich 4 Wochen in Djerba in Urlaub war. Sonst gucke ich hier schon öfter mal rein.
Implantation Defi 2011, 1. und einziger Schock wegen Kammerflimmern 2012. Ich hatte 2015 eine Ablation mittels Herzkatheter wegen Vorhofflimmern, einschließlich Kardioversion. 3 Jahre alles gut gegangen, voriges Jahr dann Vorhofflattern. Bei einer erneuten Ablation mittels Herzkatheter trat dann Vorhofflimmern auf, wieder Kardioversion. Die Eingriffe waren jeweils unter Vollnarkose, das unangenehme war anschließend das strikte Liegen - 6 Stunden - beim letzten Eingriff sogar 8 Stunden.
Ist heute schon was mit Deinem Vater gemacht worden? Ich bin übrigens 75 Jahre alt, aber noch relativ fit....
LG Jutta

Re: Ablation bei VT - Erfahrungen? Empfehlungen?

#3
Liebe Jutta,
vielen Dank für die Nachfrage! Man mag sich ja nicht zu früh freuen, aber es scheint alles ganz gut gelaufen zu sein. Nachdem am Dienstag bei der Defi-Auslese herauskam, dass mein Vater 9 (!!!) Stunden lang eine VT von um die 170 Schlägen hatte und in der Woche davor wohl auch schon, ist er dann am Mittwoch gleich morgens per Katheter abladiert worden. Man konnte wohl durch das EKG schon vermuten, dass der Bösewicht, der diese Tachykardien ausgelöst hat, in der Herzkammer gut zu lokalisieren sein müsste, da es sich um eine alte Infarktnarbe handelte. Der Eingriff hat dann so um die zwei Stunden gedauert. Die Überstimulationsgrenze des Defi wurde jetzt wohl auch etwas heruntergesetzt, falls doch noch mal etwas auftritt, denn bislang hatte sein Defi ja immer nur ruhig zugeschaut, da er höher eingestellt war. Drück mal die Daumen, dass jetzt alles soweit gut ist.
Ich freu mich, wenn Du Dich fit fühlst und hoffe, Du lebst Dich hier gut in der Kälte und Nässe wieder ein.
Herzliche Grüße
Bille
cron