Reisen

#1
Hallo allerseits,

wie haltet ihr es so mit dem Verreisen? Ich war ja eigentlich immer sehr reiselustig, auch gern mal in Gebiete abseits der Zivilisation und vor allem auch ohne vernünftiges Krankenhaus in nächster Nähe. Ich habe den Defi jetzt ein halbes Jahr und er war auch schon einmal im Einsatz, aber ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie riskant es wirklich ist sich auf - auch gerne mal längere - Reisen zu begeben. Hat jemand von euch Erfahrungen? Wie es zum Beispiel ist, wenn man mitten im Nirgendwo von seinem Defi geschockt wird, ob ihr gewisse Medikamente oder Dinge immer bei auch habt, oder ob es etwa absolute no-goes für Defi-Träger (wie zum Beispiel Tieftauchen) gibt...

Vielleicht hat der eine oder andere schon Erfahrungen gesammelt oder eine hilfreiche Meinung zu dem Thema.

Danke und ein frohes neues Jahr! :)
Nina

Re: Reisen

#2
Hallo Nina,
um es lax auszudrücken: Dem Defi ist egal ob du 2 oder 20 m tauchst. Grundlage für deine Herangehensweise sollte sein, was Deine Herzschwäche Dir noch erlaubt, nicht das, was der Defi aushält. Zudem ist der auch kein Allheilmittel sondern schützt Dich nur bei Kammerflimmern - andere Symptome Deiner Herzkrankheit kann er nicht beheben. Es wäre also wichtig zu wissen wie belastbar Du mit der Herzschwäche überhaupt bist und welche Symptome bei Dir auftreten können - und danach solltest Du Dich entscheiden, wie weit Du Dich damit von der Zivilisation entfernen willst und welche Konsequenzen das haben könnte.

Besten Gruß

Thorsten

Re: Reisen

#3
Hallo Nina,

ich bin eher ein Verfechter des sorglosen Umgangs mit dem Defi. Allerdings habe ich auch keine Grunderkrankung, die mich in meiner Bewegungsfreiheit einschränkt und der Defi musste bei mir noch nicht eingreifen.
Ich war schon mit der kleinen Blechkiste in vielen Gegenden, wo kein Krankenhaus in der Nähe war, wie z.B. Namibia, Südafrika, Malediven, Mauritius usw. Ich mache mir dabei wenig Gedanken - nur vom Tauchen habe ich (bisher noch) Abstand genommen.
Ich gehe auch zum Skifahren in die Berge - auch wenn es eine Empfehlung gibt, nicht über 1500m zu gehen.
Ansonsten kann ich Thorsten nur zustimmen: die Grunderkrankung und das eigene Empfinden bzw. die eigene Belastbarkeit sind eher Indikatoren als der Defi selbst.

Gruß

Ulf

Re: Reisen

#4
Hallo Nina,

die anderen haben es schon geschrieben, entscheidend ist deine Grunderkrankung. Ich habe halt meinen Defi-Ausweis, Notfallausweis mit aktuellen Medikamenten eingetragen immer dabei. Falls ich irgendwo gefunden werde kann entsprechend gehandelt werden. Medikamente für die Reise habe ich dabei, da würde ich bei Auslandsreise sicher einen großen Puffer einplanen.

Ich persönlich habe keine Lust mehr ins Ausland zu reisen, aber nicht wegen dem Defi sondern der Grunderkrankung.

LG Löwenzahn

Re: Reisen

#5
Moin!
Auch ich war reisefreudig und bin es immer noch - nur mit anderen Urlaubszielen.
Aussage meines Kardiologen:
Reisen in medizinisch sichere Gebiete - also ein Kranken aus erreichbar ist welches mit Defis umgehen kann.
Es muss ja nicht unbedingt in "sekundenschnelle" erreichbar sein - aber in akzeptabler Entfernung. ZB Karibik und dann rüber in die Staaten ist gefährlich.
Jeder Hersteller hat Verzeichnisse von Krankenhäusern parat.
Und wie Jeder hier bemerkt: Wichtig ist die Beachtung der Grundkrankheit.
MfG
Dirk

Re: Reisen

#6
Vielen Dank für die Antworten!
Von meiner Grunderkrankung her kann ich leider auch nicht wirklich einschätzen, was ich machen sollte und was nicht. Mein Arzt meinte jetzt erst mal die nächsten zwei Jahre vielleicht nur in Gebiete mit gut erreichbaren Krankenhäusern zu fahren und erst mal sehen wie sich alles entwickelt. Das finde ich natürlich schade, aber manchmal spielt das Leben eben so. Außerdem schone ich die Umwelt, wenn ich nicht zu viel herumfliege ;)
Ich schätze mit der Zeit kommt hoffentlich auch wieder etwas mehr Sicherheit und Einschätzungsvermögen, was die eigene Belastbarkeit anlangt.

Re: Reisen

#8
Bin mit dem Defi gewesen in: Mexiko, Ungarn, Marokko, Ägypten, England, Andalusien, Mallorca, Türkei,Tunesien, Kroatien, Sizilien, Madeira, K a n a d a mit Alaska, Griechenland, Spanien, aber nie, ohne meinen Kardiologen vorher um Erlaubnis zu fragen. Ich informiere mich immer vorher bei Medtronic, welches Krankenhaus in der Urlaubsregion zu finden ist. Mein Kardiologe sagt, sollte ich einen Schock bekommen, ins nächste Krankenhaus erstmal. Das aber auch nur, wenn es mir nach dem Schock schlecht geht. Sonst könne ich auch erstmal abwarten.

Re: Reisen

#9
Ich verreise nicht. Ich habe das auch nie verstanden, wieso man im Urlaub wegfahren sollte. An jedem Arbeitstag klingelt morgens der Wecker und man wünscht sich nichts mehr, als liegen bleiben zu können. Hat man Urlaub und kann liegen bleiben, dann soll man aufstehen und wegfahren? Da erschließt sich mir der Sinn nicht.

Re: Reisen

#10
Hi Nina,

alles eine Frage der Grunderkrankung. Ich reise beruflich viel, wie auch privat. Ich halte es nach dem Motto - nicht zu viele Gedanken. Meine Beta Blocker und der Ausweis gehen mit auf reisen. Das wars. Bin vor allem in den Bergen unterwegs im Sommer fernab, jeglicher Versorgung - mach mir da auch keinen Kopf. Im Winter auf Ski auch da sorgenfrei. Übrigens der DEFI macht viel mit - Klettern, Bergsteigen, MTB und Enduro fahren - ich denke am Ende ist der DEFI nicht das Problem - die Probleme sind die Grunderkrankung und die eigene Psyche. Mach Dinge die Dir Spass machen - überfordere Deine Psyche nicht - machs in Schritten immer bis zu dem Punkt, wo Du Dich sicher fühlst und dann geh ein kleines bisschen weiter. Ich denke am Ende hat hier eine meiner Ärztinnen recht - Leben muss auch Spass machen ...
cron