Petition im Deutschen Bundestag für kardiologische Patienten

#1
Hallo zusammen,
ich bekam gestern ein Schreiben von der Firma ZOLL LifeVest, worin um Unterstützung folgender Petition gebeten wird:
Hier der Link:
https://epetitionen.bundestag.de/petiti ... 91.nc.html
Da ich davon ja selbst betroffen war bzw. durch das Wiederspruchsverfahren gegenüber der Krankenkasse noch bin, habe ich umgehend unterzeichnet.
Frist läuft, wer auch dieser Überzeugung ist bitte Link aufrufen und unterzeichnen! Danke!

Lieben Gruß Manuela

Re: Petition im Deutschen Bundestag für kardiologische Patienten

#2
Persönliche Anmerkung zur Petition von Thorsten.

Hallo,
auch wenn ich im großen und ganzen die Arbeit des Petitionsverfassers, Defibrillator-Deutschland, für ehrenwert halte, stehe ich persönlich dieser Petition sehr kritisch gegenüber, da ich sie für zu sehr industriefreundlich halte und mit ihr eine Vereinfachung für die Zulassung und die Kostenübernahme von, zwar lebenserleichternden und -rettenden, aber deswegen meist genauso komplexen, medizinischen Implantaten oder Geräten erreicht werden soll. Im Zusammenhang mit den vor Weihnachten bekannt gewordenen "Implant Files" https://www.sueddeutsche.de/politik/imp ... -1.4225363 ist m.E. aber eher eine besseres Prüfverfahren für diese komplexen Geräte notwendig als die jetzigen, eher laschen, Zulassungsverfahren noch weiter auszudünnen. Mal davon abgesehen sind viele in der Petition als Fakten dargelegte Angaben sachlich nicht korrekt und/oder nicht nachprüfbar und auch der tatsächliche Kosten- und Nutzenvorteil von Telemonitoring ist bisher nicht nachgewiesen.

Siehe
https://www.thieme-connect.com/products ... 32-1309021
oder
https://www.iqwig.de/de/presse/pressemi ... .8767.html

Beste Grüße

Thorsten

Re: Petition im Deutschen Bundestag für kardiologische Patienten

#3
Hallo Zusammen, ich bin schon seit längerem stiller Leser des Forums. Jetzt habe ich den Mut zusammen genommen und mich angemeldet. Diese Petition geistert ja schon länger herum. Da ich aber keine Fachfrau bin wäre es schön wenn sie verständlicher geschrieben worden wäre. So weiß ich kaum, was sie aussagen soll. Und das ist für mich schon wichtig, wenn ich mich als Normalpatient/-bürger dafür einsetzen soll. Handwerklich also irgendwie nicht gut gemacht.
Diese Defi-Weste stellt nur Zoll her. Ich schließe mich der Kritik von Thorsten an. Es ist schon seltsam, dass ein kleiner Verein sich vorschicken läßt (der von dem Unternehmen Zoll Spenden erhält zu lesen auf deren HP) um als Strohmann Ihre Interessen "im Sinne der Patienten" zu vertreten und bei jeder Gelegenheit darauf hinweist, wie besonders die angeblichen Vorzüge dieser kostenintensiveren Technologien sind. Auch der Verein selbst macht sich damit in meinen Augen angreifbar und unglaubwürdig.

Re: Petition im Deutschen Bundestag für kardiologische Patienten

#4
Also ich werde diese Petition nicht zeichnen. Ich habe selber von Dez. 2014 bis Okt. 2015 eine Life-Vest von Zoll getragen. Mit der Krankenkasse gab es keinerlei Probleme, die Kosten wurden anstandslos übernommen. Auch alle anderen Patienten, die ich kenne und die eine Life-Vest trugen, hatten keine Probleme mit ihren jeweiligen Krankenkassen. Daher ist es für mich sinnlos, so etwas zu fordern,

Dazu kommt bei mir folgende Ueberlegung: Wie kann ein m.W. gemeinnütziger Verein Lobbyarbeit für Ihren Spender betreiben? Das ist für mich ein absolutes Unding.

Re: Petition im Deutschen Bundestag für kardiologische Patienten

#5
Also lesen wir mal: "Ein lückenloser Schutz setzt eine permanente Übertragung und Kontrolle von Vitaldaten ..." - ich will das gar nicht. Ich will einfach leben - und leben heißt für mich auch gewisse Risiken tragen. Nein, meine exakten Daten gehen niemanden was an. Weder einen Hersteller von Systemen, noch meine Krankenkasse und schon gar nicht meinen Arbeitgeber. Also von mir sicher keine Unterschrift - wenn, dann dagegen. Fernüberwachung ist heute schon möglich - wer das will kann das gerne tun, aber hier hätte ich wirklich Bedenken, dass das zur Pflicht wird und dann sehr ernst die Frage, wer hat Zugriff auf meine Daten? Nene Freunde, da fühle ich mich mit einem Restrisiko doch wohler. Gehe meiner Arbeit nach, fröhne meinen Hobbies und mach mir sonst weniger Gedanken, was sein könnte - könnte auch waas ganz anderes sein.

Re: Petition im Deutschen Bundestag für kardiologische Patienten

#6
Es ist echt schwierig.

Ich hatte die Life-Vest und habe jetzt einen Defi. Die Life-Vest macht mittlerweile bei vielen Krankenkassen wohl Probleme. Weder Life-Vest noch Defi sind bei mir bisher angeschlagen. Ich empfand die Life-Vest extrem belastend. Aber ob ich gerne darauf verzichtet hätte glaube ich nicht.

Die Fernüberwachung wirkt für unsichere/neue Patienten erst Mal als ein möglicherweise beruhigender Teil. Es mag wenige Bereiche geben wo es auch Sinn macht. Langfristig ist es sicher angenehmer wie hier schon beschrieben eine gewisse Freiheit im eigenen Handeln wieder zu bekommen. Ich habe auch keine Lust täglich drauf zu warten das der Arzt anruft weil irgendwas passiert ist.
cron