Sondenbruch bei St. Jude Medical

#1
Hallo,

ich würde euch gerne einen kurzen Bericht über meinen Sondenbruch
meines Defibrillators liefern.
Der Defibrillator wurde mir am 13.11.2009 im Mathias Spital Rheine in der linken Schulter implantiert, dabei auch getestet und eingestellt.
Dieser wurde danach vierteljährig vom Hersteller St. Jude Medical bei meinem Kardiologen überprüft.
Es konnten keine Fehlfunktionen festgestellt werden.
Doch am Morgen des 10. Mai 2011 (ca. anderthalb Jahre nach der Implantation) bekam ich maximale Stromstöße
von meinem Defibrillator, ca. 10 maximale Entladungen, die eigentlich der Wiederbelebung dienen sollten.
Diese Entladungen waren auf einen Sondenbruch zurückzuführen.
Aus dem Forum hatte ich erfahren, dass man den Defi mit Magneten ausschalten kann, dies gelang mir dann auch, aber davor bekam ich alle dreißig Sekunden eine maximale Entladung (fühlt sich an wie 220 Volt Schläge, wie aus der Steckdose).
Ich wurde per Krankenwagen in das Mathias Spital Rheine eingeliefert, die mich nach einer Kathederuntersuchung zur Schüchtermann Klinik nach Bad Rothenfelde überwiesen.
Dort wurde der Defibrillator deimplantiert und auch die defekte Sonde entfernt, doch danach traten Komplikationen bei der Einführung der neuen Sonde auf und der Defibrillator konnte nicht wieder in die linke Schulter implantiert werden.
Er wurde deswegen in die rechte Schulter implantiert. Bei diesem Austausch wurde meine Lunge verletzt, wodurch sie kollabierte und mir eine Lungendrainage gelegt werden musste.
Auch wurde noch an der Stelle der alten Sonde ein Blutgerinnsel festgestellt, dass jetzt mit Macroman behandelt wird. Nach ca. 6 Wochen wird der Abbau dieses Gerinnsels überprüft und ich hoffe dann, dass ich das Macroman wieder absetzen kann.
Jetzt meine Frage, kann man in diesem Schadenersatzansprüche beim Hersteller der Sonde geltend machen, da der Sondenbruch schon nach so kurzer Zeit entstand?
Da ich dadurch auch voll aus meinem Berufsleben gerissen wurde und auch ins Krankengeld gekommen bin und dadurch finanzielle Einbußen erleiden muss.

Mfg berni

Re: Sondenbruch bei St. Jude Medical

#3
Hallo Berni,

da wir hier in Deutschland und nicht in Amerika leben, hast du da schlechte Chancen.

Es gab irgendwann Anfang des Jahres mal einen Bericht zu dem Thema auf einem der dritten Progamme im Fernsehen.
Der Bericht war sogar hier im Forum angekündigt, meine ich.
Ich habe mir damals die Sendung angesehen und aufgezeichnet. Es hieß dort, dass man hier in Deutschland wenig Chancen auf Schadensersatz etc. hat.

Vielleicht hab ich die Sendung noch bzw. finde einen Link für dich im Internet dazu.

Viele Grüße,
Christine



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Re: Sondenbruch bei St. Jude Medical

#4
Hallo ich habe damals den Bericht gesehen .Natürlich kannst du St .Jude verklagen.
Du wirst nicht das Geld bekommen wie in Amerika,aber sie kommen aus der Nummer nicht raus.Hast du die Sonde mit bekommen aus der Klink? Es ist dein Eigentum !
Du brauchst einen Bericht aus der Kinik in Rheine ,sowie den Op -Bericht.Es geht bei dir ja um Schmerzensgeld und um einen Ausgleich zum Krankengeld.Einen netten Brief an St Jude von deinem Rechtsanwalt.Die werden sich schon melden.
Mann kann ja seine Vorderungen stellen und vielleicht lassen sie sich auf einen Vergleich ein.Nur Mut, du hast doch nicht zu verlieren.
Mathilde


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Wenn ich jemandem “Das Leben ist hart” seufzen höre, bin ich immer versucht zu fragen: “Im Vergleich wozu?”
Sydney J. Harris

Re: Sondenbruch bei St. Jude Medical

#5
    Zitat: Berni 2
    Hallo,

    Jetzt meine Frage, kann man in diesem Schadenersatzansprüche beim Hersteller der Sonde geltend machen, da der Sondenbruch schon nach so kurzer Zeit entstand?
    Da ich dadurch auch voll aus meinem Berufsleben gerissen wurde und auch ins Krankengeld gekommen bin und dadurch finanzielle Einbußen erleiden muss.

    Mfg berni
Mir hat das Medikament AMIODARON die Schilddrüse komplett zerstört so das sie entfernt werden musste.
Ist eine Nebenwirkung dieses Medikamentes und KANN auftreten MUSS aber nicht.
Nicht einmal ansatzweise würde ich auf die Idee kommen den Hersteller von Amiodaron zu verklagen.
ICH sehe einen Sondenbruch auch als Nebenwirkung , ICH wurde jedenfalls über die Möglichkeit eines Sondenbruches aufgeklärt.


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Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

Re: Sondenbruch bei St. Jude Medical

#6
Hi,
ich kann Michael da zustimmen. Ein Sondenbruch gehört zu den Nebenwirkungen, keine Technik ist perfekt und i.d.R. wird man darüber vorher aufgeklärt - es sei denn, man kann dem Hersteller, wie im Falle Medtronik bei einer Charge eines bestimmten Sondentyps, einen Materialschaden nachweisen. Das wird aber ziemlich schwierig, solange nicht solche Fälle gehäuft in der Presse auftreten.

Gruß
Thorsten



Re: Sondenbruch bei St. Jude Medical

#9
Alex,
Genau das ist das Problem ! Keiner kann mir sagen warum die Sonde gebrochen ist.
Die einzige Aussage habe ich vom Arzt das 2cm unterm Stecker vom Defi die Bruchstelle ist.
Ich werde das nicht auf sich beruhen lassen und bei St Jude Medical nachhacken.
Sollte das nicht fruchten werde ich Rechtsmittel einlegen
Berni

Re: Sondenbruch bei St. Jude Medical

#10
Hi,
habe von St. Jude ebenfalls ein CRT-D eingesetzt bekommen, vor ziemlich genau einem Jahr. Läuft super - problemlos. War in Oeynhausen.
Zum Schadenersatzanspruch ein Tipp:
Niemals gegen die mächtige Firma loslegen, immer den behandelnden Arzt - das Krankenhaus - ins Visier nehmen, nicht die ärztliche Spruchkammer einschalten (eine Krähe hackt usw), sondern per Rechtsanwalt gleich an die Arzthaftpflichtversicherung des Arztes ran gehen. Beweismaterial sichern ist wichtig, andere Ärzte als "Zeugen" benennen, ggf. als Gutachter einschalten.
So hattte ich Erfolg.
Viel Glück.



Dirk
cron