Herzinsuffzizenz - Auszug

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Für die Therapie der Herzinsuffizienz gibt es auch noch ein paar extravagante Methoden im Versuchsstaddium. Zu Beginn der achtziger Jahre hatte in Paris Alain Carpentier zum ersten Mal eine Kardiomyoplastie vorgenommen. Er legte dafür den breiten Rückenmuskel frei, zog einen Teil davon in der Höhe der zweiten Rippe nach vorne durch und legte ihn zur Unterstützung um das leistungsschwach gewordene Herz. Zusätzlich musste nun, und das erschwerte das Verfahren, ein spezieller Herzschrittmacher dafür sorgen, dass die quergestreifte Muskulatur des Rückenmuskels, die schnell ermüdet, sich umbaut in die glatte Muskulatur des Herzmuskels, die niemals ermüdet. In Deutschland ist dieses Verfahren nur vereinzelt eingesetzt worden, und inzwischen ist es überall im Rückgang, weil die erhoffte Besserung der Herzschwäche ausblieb.

Das ist offenbar anders beim „Herzlifting” des Brasilianers Randas Batista – ein sensationelles, mutiges Verfahren im Experimentierstadium, das auch Ventrikulektomie genannt wird. Bei der Batista-Methode schneidet der Chirurg im Bereich der linken Herzkammer aus dem vergrößerten, gewissermaßen ausgeleierten und geschwächten Herzen ein etwa zehn Zentimeter langes dreieckiges Herzstück heraus, ähnlich wie man ein Dreiecksstück aus einer Melone herausschneidet. Das deutlich verkleinerte Organ wird daraufhin gerafft und wieder zusammengenäht. Tatsächlich hat Batista seit 1995 bei vielen hundert Eingriffen dieser Art (weltweit waren es bis Herbst 1998 etwa 1000, in Deutschland knapp einhundert) hervorragende Ergebnisse erzielt. Bei 75 Prozent der so operierten Patienten ließ sich der Schweregrad der Herzschwäche von der Höchststufe IV auf die Stufen I und II zurückführen. Weitere Erfahrungen und wissenschaftliche Studien sind notwendig, wenn einmal die Batista-Methode auf breiterer Basis Anwendung finden soll.


http://www.medizin-netz.de/umfassende-berichte/herzinfarkt-herzschwaeche-herzrhythmusstoerung/


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern
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