Antidepressiva?
Verfasst: 16. April 2010, 20:49
Liebe Leute,
ich brauche Eure Hilfe. Dafür muss ich etwas von meiner (Kranken-)Geschichte erzählen:
seit 10 Jahren arbeite ich bei einer öffentlichen Verwaltung. Von Anfang an war dort Stress pur. Ich habe innerhalb der Verwaltung einige Male die Stelle gewechselt und jedes Mal 5 kg zugenommen. So reagiere ich bei Stress. 2006 nahm dann die Situation einen immer schwierigen Verlauf. Viele viele meiner Kollegen sind mit Burnout oder Depression oder komischen Schmerzen ausgefallen. Heute bin nur noch ich und eine Kollegin vom harten Kern. Die Arbeitsbelastung war und ist enorm hoch, ebenso die Verantwortung, die ich trage. 2006 bekam ich dann meinen Defi. Ich war der Anfang der langen Ausfallserie meiner Kollegen. Ich war 4 Monate voll arbeitsunfähig und fing dann ganz langsam wieder an. In einem dreiviertel Jahr von 0 auf 90% Arbeitspensum. In der Zeit von 2007 bis 2009 hat der Defi nur 2 mal ausgelöst: als man mir im Krankehaus sagte, dass man die Medikamente ändern wolle. Danach war Ruhe.
In der ersten Zeit nach der Defiimplantation bestand ich nur noch aus Angst. Ich ging kaum noch raus und meine Gedanken kreisten um Herz, Medi, Defi, Schock, Tod usw.. 2x pro Woche hatte ich Psychotherapie. Antidepressiva nahm ich nicht.
Zu meinem Stresshaushalt: Beruflich und privat liess er mich nicht los. Es ging so weit, dass ich die Medis nicht mehr richtig nahm. Ich wollte immer, konnte aber nicht. Mal vergass ich sie, mal hatte ich kein Wasser zur Hand usw.. Und lange ging es mir gut damit. Immer mehr wurde mir alles egal. Wirklich alles. Ich war nur noch müde. Nicht traurig. Sondern erschöpft. Habe mich aber weiterhin mit Freunden getroffen oder bin in die Stadt zum Bummeln. Aber ich bin sehr dünnhäutig, alles berührt mich. Ich sage immer, mir fehlt ein Schutzwall.
Dann löste der Defi im März 20 mal aus. Das Kalium war 3.0 und auch das Magnesium tief. Ausserdem hatte ich 3 Monate vorher Cordarone absetzen müssen wegen der Schilddrüse (hatte aber weiterhin Mexitil genommen). Magnesium, Kalium wieder aufdosiert, Multaq begonnen. Ich habe mich im Krankenhaus so wohl gefühlt. Konnte allen Stress loslassen. Nachdem ich wieder entlassen war, nahm die Insuffizienz wieder zu, sodass ich wieder ausschwemmen musste. Das Herz tickt aber richtig. Woher die Insuffizienz kommt, ist schleierhaft. Der Doc meint diastolische Dysfunktion.
Einen Kardiologen hatte ich bisher nicht, war immer im Krankehaus bei den Rhythmologen. Mein Hausarzt ist mit der Geschichte überfordert, einen guten Kardiologen kenne ich nicht. Auf Rat hin habe ich nun einen Internisten gefunden. Der hat alle Berichte, Dosierungen usw. erhalten. Und verschreibt mir ein u.A. ein Antidepressivum, Cipralex. Er hat keine Ahnung von meiner schwierigen beruflichen Lage, drohende Kündigung wegen Vorwurf von Inkompetenz, magelnde Fitness. Ich habe einen Anwalt und die Gewerkschaft eingeschaltet.
Ich selber würde mich heute nicht als depressiv beschreiben. Das war ich nach der Implantation. Da war ich die lebende Panik. Heute bin ich nur müde und mag nichts machen. Ich bezeichne mich als erschöpft. Und dafür brauche ich doch kein Antidepressivum, oder? Ich habe echt Schiss, das Zeug zu nehmen (soll morgen anfangen und der Arzt ist nächste Woche in den Ferien). Das stresst mich alles.
Könnt ihr mir helfen?
Gruss sugar
ich brauche Eure Hilfe. Dafür muss ich etwas von meiner (Kranken-)Geschichte erzählen:
seit 10 Jahren arbeite ich bei einer öffentlichen Verwaltung. Von Anfang an war dort Stress pur. Ich habe innerhalb der Verwaltung einige Male die Stelle gewechselt und jedes Mal 5 kg zugenommen. So reagiere ich bei Stress. 2006 nahm dann die Situation einen immer schwierigen Verlauf. Viele viele meiner Kollegen sind mit Burnout oder Depression oder komischen Schmerzen ausgefallen. Heute bin nur noch ich und eine Kollegin vom harten Kern. Die Arbeitsbelastung war und ist enorm hoch, ebenso die Verantwortung, die ich trage. 2006 bekam ich dann meinen Defi. Ich war der Anfang der langen Ausfallserie meiner Kollegen. Ich war 4 Monate voll arbeitsunfähig und fing dann ganz langsam wieder an. In einem dreiviertel Jahr von 0 auf 90% Arbeitspensum. In der Zeit von 2007 bis 2009 hat der Defi nur 2 mal ausgelöst: als man mir im Krankehaus sagte, dass man die Medikamente ändern wolle. Danach war Ruhe.
In der ersten Zeit nach der Defiimplantation bestand ich nur noch aus Angst. Ich ging kaum noch raus und meine Gedanken kreisten um Herz, Medi, Defi, Schock, Tod usw.. 2x pro Woche hatte ich Psychotherapie. Antidepressiva nahm ich nicht.
Zu meinem Stresshaushalt: Beruflich und privat liess er mich nicht los. Es ging so weit, dass ich die Medis nicht mehr richtig nahm. Ich wollte immer, konnte aber nicht. Mal vergass ich sie, mal hatte ich kein Wasser zur Hand usw.. Und lange ging es mir gut damit. Immer mehr wurde mir alles egal. Wirklich alles. Ich war nur noch müde. Nicht traurig. Sondern erschöpft. Habe mich aber weiterhin mit Freunden getroffen oder bin in die Stadt zum Bummeln. Aber ich bin sehr dünnhäutig, alles berührt mich. Ich sage immer, mir fehlt ein Schutzwall.
Dann löste der Defi im März 20 mal aus. Das Kalium war 3.0 und auch das Magnesium tief. Ausserdem hatte ich 3 Monate vorher Cordarone absetzen müssen wegen der Schilddrüse (hatte aber weiterhin Mexitil genommen). Magnesium, Kalium wieder aufdosiert, Multaq begonnen. Ich habe mich im Krankenhaus so wohl gefühlt. Konnte allen Stress loslassen. Nachdem ich wieder entlassen war, nahm die Insuffizienz wieder zu, sodass ich wieder ausschwemmen musste. Das Herz tickt aber richtig. Woher die Insuffizienz kommt, ist schleierhaft. Der Doc meint diastolische Dysfunktion.
Einen Kardiologen hatte ich bisher nicht, war immer im Krankehaus bei den Rhythmologen. Mein Hausarzt ist mit der Geschichte überfordert, einen guten Kardiologen kenne ich nicht. Auf Rat hin habe ich nun einen Internisten gefunden. Der hat alle Berichte, Dosierungen usw. erhalten. Und verschreibt mir ein u.A. ein Antidepressivum, Cipralex. Er hat keine Ahnung von meiner schwierigen beruflichen Lage, drohende Kündigung wegen Vorwurf von Inkompetenz, magelnde Fitness. Ich habe einen Anwalt und die Gewerkschaft eingeschaltet.
Ich selber würde mich heute nicht als depressiv beschreiben. Das war ich nach der Implantation. Da war ich die lebende Panik. Heute bin ich nur müde und mag nichts machen. Ich bezeichne mich als erschöpft. Und dafür brauche ich doch kein Antidepressivum, oder? Ich habe echt Schiss, das Zeug zu nehmen (soll morgen anfangen und der Arzt ist nächste Woche in den Ferien). Das stresst mich alles.
Könnt ihr mir helfen?
Gruss sugar