Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#1
Hallo,

heute habe ich mal eine ganz sachliche und präzise Frage, da ich ein wenig verwirrt wurde von meinen Ärzten. Wie so oft:
2 Fachärzte - 2 komplett verschiedene Ansichten.

Also:
ich habe ja eine künstliche Mitralklappe seit 2008. Dadurch muss ich lebenslang Marcumar zur Blutverdünnung nehmen. Nehme aber zusätzlich auch noch ASS 100 ein. (auch eine Sache, die jeder Arzt anders sieht)

Auf jeden Fall sagt der eine Internist (Fachgebiete Kardiologie und Diabetes), ich müsste auf einen INR von mindestens 2, 0-2,5 eingestellt sein.

Der nächste sagt (Fachärztin, die sich überwiegend um Blutverdünnung kümmert, und Kurse zum Selber-messen veranstaltet), ich müsse auf jeden Fall über 2, 5 liegen, am besten aber um die 3, 0 . Zeitweise hatte ich mal den INR von 2, 8 und hatte dadurch ständig Nasenbluten. Irgendwie verwirren mich diese so verschiedenen Antworten. Da muss es doch eine allgemein gültige Regel geben?

An alle, die auch eine künstliche Klappe haben, jetzt meine Frage: wie seid ihr denn eingestellt, und wie oft lasst ihr euch testen?

Danke für Eure Hilfe, und einen schönen Abend vom Thommy.



warum ?? darum !! :-))

Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#2
Also ich habe seit 8 Jahren mein künst.Herzklappe und nehme auch Marcumar. Mein INR-wert sollte 2,5-3,5 sein.Ich messe mich selbst und zwar etwa alle 4 Wochen. Neuste Studien sagen allerdings, dass der INR-wert auch mit 2.0-3.0 ausreicht. Ich nehme täglich eine viertelse Taplette.Aber das ist bei jedem Menschen anderst. Aber zusätzlich noch Blutverdünner nehmen ist garantiert falsch. Es kommt auch noch auf die Nahrung an und ob man regelmäßig seine Mahlzeiten einnimt.
Gruß Norbert

Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#3
Hallo Thommy,
ich bin mit reinem Defi auf INR 2,5 (2,0-3,0) eingestellt, messe auch ca. alle 3 -4 Wochen selbst und alle 3 Monate Gegenmessung beim Hausarzt. Laut Hörensagen sollte der Wert bei Klappen höher liegen (3,0 - 3,5). Und mit 2 Gerinnungshemmern gleichzeitig rumzuspielen halte ich auch nicht für wirklich stimmig, da würd ich auf jeden Fall mal nachhaken.

Gruß
Thorsten



Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#4
Hallo zusammen
Auch ich muss mein restliches Leben lang Marcumar einnehmen, da ich im letzten Jahr eine Thrombose in der Herzkammer hatte. Als ich zwischenzeitlich mal noch mit Kortison behandelt wurde, spielte mein INR-Wert verrückt und wir hatten echt Mühe ihn einigermassen ins Lot zu bringen. Ohne Kortison gehts jetzt aber wieder ganz gut. Mich nervt nur das ewige Messen beim Arzt.

Sagt mal, wie seid ihr zu einem Gerät zum selber messen gekommen? Und was musstet ihr bezahlen? Mir konnte bis heute niemand sagen, wie ich an solch ein Gerät herankomme! Meine Krankenkasse hat mir sogar einen Teil an Kosten zugesichert, aber ich weiss ja nicht einmal was so was überhaupt kostet.

Gruss
Denise



Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#5
Kann dir nicht sagen wie es in der Schweiz läuft. Aber in Deutschland musst du ne Schulung machen (1-2Tage), wo dir halt erklärt wird wie das alles funktioniert. Hab nach der Schulung einen Brief für die KK gekriegt, die mir das Gerät besorgt haben. Kostenpunkt vom Gerät selber waren glaub ich damals knapp unter 800€. Die Teststreifen kosten dann auch nochmal ne Kleinigkeit. Sind die Streifen alle hol ich mir dafür beim Hausarzt ein Rezept und hol die in der Apotheke.

So long
Kai

Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#6
Bei mir hat der Kardiologe einen Antrag auf Kostenübernahme
des Messgerätes beantragt. Als Begründung hat er damals angegeben
das meine Venen nicht besonders gut sind.
Die Krankenkasse hat von sich aus ein Gerät an mich schicken
lassen,weil sie irgendwo die Geräte zum Sonderpreis einkaufen konnt.
Danach mußte ich an einer Schulung teilnehmen, die an zwei
Vormittagen stattfand .
Seit ich den INR-Wert selber messe ist er fast gleichmäßig um die 2,5.
Wöchentlich nehme ich zwischen 3-4 Macumar-Tabletten.
Übrigens mein Hausarzt wollte mir kein Gerät verschreiben.

Herz-lichst Heidi

Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#7
Moin, Moin...

bin mit meinem Defi und den Klappenringen auf 2,5 - 2,9 eingestellt und messe einmal i.d. Woche selber mit dem Coagu Check. Ca. alle vier Monate Gegenkontrolle beim Hausarzt.
Das System kostet 800 - 900 €, ich musste ein wenig mit meiner Kasse "kämpfen" bevor sie es genehmigten. Teststreifen und Lanzetten liegen bei ca. 250 € p.A. (alles Preise Deutschland) und werden von der Kasse übernommen.
Die Schulung kostet ca. 300 € und wird auch von der Kasse getragen.
Das Dingens ist toll, vor allem im Urlaub und unterwegs, wenn man die Ernährung umstellt. Echt mehr Lebensqualität...
Einen zweiten Gerinnungshemmer halte ich nicht für gut, mein Kardiologe (sehr!!! viel Erfahrung) auch nicht...

Gruß aus Kiel
Stefan



Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#8
    Zitat: denise
    Sagt mal, wie seid ihr zu einem Gerät zum selber messen gekommen? Und was musstet ihr bezahlen? Mir konnte bis heute niemand sagen, wie ich an solch ein Gerät herankomme! Meine Krankenkasse hat mir sogar einen Teil an Kosten zugesichert, aber ich weiss ja nicht einmal was so was überhaupt kostet.
Hi,
ich hatte damals den Tipp selbst INR zu messen von einer Reha-Klinik bekommen und hab bei meiner KK nachgefragt die sofort damit einverstanden waren. Das Gerät ist für die KK auf Dauer wesentlich billiger als alle 3 Wochen teure Arzt- und Laborkosten zu bezahlen. Die KK hat mich auch zur 2 tägigen Schulung angemeldet. Das Gerät kostete ca. 1.000,- €. Die Messtreifen kosten relativ viel, 12 Stk. ca. 70 €, damit komme ich aber ein gutes halbes Jahr aus, da ich wenig mit Fehlmessungen verbrate.

Normalerweise bekommt man die Teststreifen auf Rezept, da aber auch mein Hausarzt diesbezüglich rumzickt und sie (angebl.) wegen seinem Budget nicht verschreiben will, habe ich mit meiner KK einen Deal. Ich zahle die Teststreifen erst einmal selbst und reiche dann die Quittung ein. Der Deal ist auch so in meiner Akte der KK vermerkt.

Randbemerkung dazu: Das Kuriosum daran ist aber, das der Hinweis mittlerweile ganz unten in der (EDV-) Akte ist und die Sachbearbeiter das dann nicht lesen wenn ich es nur mit der Post schicke, trotz Hinweis darauf. Bekomme dann immer die Nachricht, das ich das auf Rezept bekomme und sie ohne das nicht zahlen. Deswegen gebe ich es immer pers. in der Geschäftsstelle ab.

Besten Gruß
Thorsten



Re: Marcumar Behandlung : wie hoch seid ihr eingestellt ?

#9
Hallo Denise,

offensichtlich ist auch in Deutschland die Vorgehensweise nicht ganz einheitlich. Im Prinzip ist es so, dass es Kriterien gibt, wer Anspruch auf ein Coaguchek XS Testgerät hat. Die Hauptkriterien sind schlechte Venenverhältnisse, schwankende INR-Werte oder Zeitmangel, um die Untersuchung selbst zu machen. Standard-Argument sind die Venen, da es ja nicht besonders zuträglich sein kann, diese ständig anzustechen.

Dann muss mit der KK die Vorgehensweise abgeklärt werden. Meine KK wollte zunächst eine Schulungsbestätigung. Diese musste ich vorfinanzieren und habe dann den größten Teil von der KK wieder bekommen (30 € Eigenanteil).

Bei der Suche nach einem Kardiologen waren mir weder mein Hausarzt noch die KK behilflich. Von Roche kannst du aber eine Liste aller Schulungsstellen erhalten und ggf. selbst einen Termin vereinbaren. Die Schulungsdauer ist offenbar auch sehr unterschiedlich. Nach einem ca. 10-minütigen Gespräch mit dem Kardiologen teilte dieser mir mit, dass er mir nichts neues über Antikoagulation mehr beibringen könne. Ich sollte 2 mal in seiner Praxis die Gerinnung selbst messen und erhielt dann die Schulungsbescheinigung.

Diese Bescheinigung reichte ich bei der KK ein, die dann den Anspruch "überprüfte". Nach weniger als einem halben Arbeitstag kam dann ein Anruf, dass ein von der KK beauftragtes Unternehmen mir das Coaguchek zuschickt. Kostenbeteiligung: 10 €!

Die Teststreifen bekomme ich von meinem Hausarzt verschrieben. Laut meiner KK ist dieser verpflichtet, das Rezept auszustellen. Da die Teststreifen nicht als Medikamente zählen, ist das Argument Budgetüberschreitung absoluter Quatsch. Das wird überhaupt nicht auf´s Budget angerechnet.

Ich messe jetzt seit 8 Monaten selbst und war nie außerhalb des therapeutischen Bereichs, was ja belegt, wie sinnvoll die Selbstmessung ist. :-)

Für mich waren das die bestangelegten 40 € in den letzten Jahren.

Tinus