Re: DSDS Defi-Patientin

#11
in ihrer ansicht über dsds muss ich der brigitte schon recht geben, für das 17 jährige mädel wars aber wahrscheinlich ne riesen traumerfüllung. wir sind ja fast alle schon älter, aber man kann sich schon in das kind reinversetzen, das in dem alter schon mit zumachen.
für mich war das am anfang auch total schlimm, da muss ich nur an meinen ersten ausflug im rolli denken, war hölle. seit ich dazu steh, ich bin krank, ist so, gehts mir echt viel besser.
also dsds ist zwar voll sch..., aber dem kind hats echt gut getan.
ist doch schön, dass wir alle noch leben!



Re: DSDS Defi-Patientin

#12
Wenn jemand anderes mit unserer Erkrankung nicht umgehen kann, so ist das kein Grund, sie diesem jemandem zu verschweigen und zu tun als sei die Welt "rosa Wattewölkchen". Wenn man selber nicht damit umgehen kann, tun sich aber auch die anderen damit schwerer. Ich sehe keinen Grund, die anderen "zu schonen", verstehe aber auch, daß man es nicht jedem ohne Gelegenheit sofort auf die Nase bindet.

Evi




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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: DSDS Defi-Patientin

#13
    Zitat: brigitte
    Paul Pott war der Anfang von einer endlosen Reihe von geschmacklosen Auftritten und für mich reicht dabei der Begriff "fremdschämen" schon lange nicht mehr aus.



Hallo ?

was bitte war an Paul Pott geschmacklos ?
Das er zu dick war und schiefe Zähne hatte ?
Häßliche Menschen haben im TV nichts zu suchen ?
Seid ein Volk von gleichförmigen Schönlingen ?

Der Mann hat ein göttliche Stimme und jede Menge Mut gehabt an so einer Show teilzunehmen.
An dem können sich viele in unserer Welt ein Beispiel nehmen !


____________________
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

Re: DSDS Defi-Patientin

#14
Hallo

Offensichtlich ist mein Beitrag doch etwas missverstanden worden. Ich will so eine Sendung nicht verherrlichen und ein solcher Auftritt soll natürlich auch Emotionen hervorrufen.

Trotzdem hat die junge Frau, übrigens fast 17 Jahre alt, Mut bewiesen, überhaupt mi einem Defi, eine solche Chance zu suchen. Ich selbst hätte grösste Bedenken, eine solche Stressituation einzugehen und hätte mir das nie getraut.

Tatsache ist auch, dass viele in unsere Umwelt überhaupt nicht verstehen, was es bedeutet einen Defi zu tragen und welche Ängste und Sorgen damit verbunden sind. Wir sind eben keine Menschen, denen man die Behinderung sofort ansieht.

Unter diesen Umständen ist der Auftritt, auch für uns, sicher positiv zu werten.

Roland



Re: DSDS Defi-Patientin

#15
    Zitat: roland
    Wir sind eben keine Menschen, denen man die Behinderung sofort ansieht.

    Unter diesen Umständen ist der Auftritt, auch für uns, sicher positiv zu werten.

    Roland



Ganz genau, Roland! So sehe ich die Sache auch...Lassen wir den
"Wert" einer solchen Sendung doch einmal dahingestellt bleiben...
Unter "normalen" Umständen hätte ich mich z.B. vielleicht schon
längst einmal bei "Wer wird Millionär?" beworben.....
Unter MEINEN Umständen mach ich es aber NICHT...!Warum?
Weil ich denen doch sagen MÜSSTE, dass ich bereits "verkabelt" BIN!!!
Täte ich es nicht, hätte die Technik im Studio vielleicht ein Problem...und
mein Defi obendrein!!
Würde ich vor Aufregung dort plötzlich umfallen, müssten sie auf alle
Fälle auch Bescheid wissen....A l s o.... - lass ich es gleich bleiben ( weil, wie mancher ja schon meint, dann käme es ja so rüber, als würde ich auf die "Tränendrüse" drücken wollen...mit der Hoffnung auf bessere Chancen :-(
( und dabei würde ich SO GERN einmal den Günter Jauch persönlich kennen lernen ;-) .... Naja, und so ein paar (evtl. ja sogar mit Glück und auch leicht) verdiente
"Taler" würden mir zusätzlich auch gut tun....
Unsere Kollegin "Celine" glaubt an ihre Stimme...und möchte sich auch
einen Wunsch oder Traum erfüllen....Und sie traut sich! DAS FINDE ICH KLASSE!!!


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: DSDS Defi-Patientin

#16
    Zitat: Michael-2
    Hallo ?

    was bitte war an Paul Pott geschmacklos ?
    Das er zu dick war und schiefe Zähne hatte ?
    Häßliche Menschen haben im TV nichts zu suchen ?
    Seid ein Volk von gleichförmigen Schönlingen ?

    Der Mann hat ein göttliche Stimme und jede Menge Mut gehabt an so einer Show teilzunehmen.
    An dem können sich viele in unserer Welt ein Beispiel nehmen !

Nein, ich finde nicht dass gerade in der Musik das Aussehen irgend eine Rolle spielt.
Ein Thomas Quasthoff, der seinen Ruf als Weltstar auf seriöse Weise erarbeitet hat und dessen Stimme mich immer wieder begeistert.
Ein Michel Petrucciani, eine unvergessene Grösse in der Jazzszene.
Bei beiden Künstler rückt und rückte die Behinderung in den Hintergrund und man nimmt sie nicht mehr wahr.
Pott hat mit seinem unbeholfenen Aussehen und einer Schnulzenarie einen Nerv bei dem p.p.Publikum getroffen und die Marketing bzw. Geldmaschinen fing an zu laufen.
Ich hatte nie den Eindruck dass er dazu begetragen hat, Verständnis und Fairness gegenüber Menschen mit einem Handicap zu fördern.

Das gilt auch für dieses Mädchen mit dem Defi.
Dann kommt speziell für mich noch das Problem dazu, dass Leute auf deren Verständnis ist hoffe, sich so eine Sendung garnicht ansehen.
Es tut mir leid, dass das so hart herüberkommt, aber ich liege mit dieser Volksverarsche im Kriegszustand.



Re: DSDS Defi-Patientin

#17
Guten Morgen,
warum soll man sich denn mit einem Defi nicht bei einer solchen Show melden, oder zu Günther Jauch gehen. Wenn es die Herzleistung zulässt und es einem gut geht, warum denn nicht? Man muss den Leuten dort natürlich vom Defi erzählen. Er kann ja schon Probleme machen mit der ganzen Technik in den Studios.
Was mir an z.B. DSDS nicht gefällt ist immer diese Mitleidsnummer. Ich habe wirklich nichts dagegen, dass dort Leute auftreten, die nicht supertoll aussehen. Wenn sie Talent haben, O.k. Aber dann erzählt der eine, dass der Vater gestorben ist, oder dass er arbeitslos ist oder was auch immer. Das muss doch nicht sein. Hauptsächlich sollte doch das Talent entscheiden.
Einen schönen Tag
Chris



Re: DSDS Defi-Patientin

#18
Zitat Roland: Ich selbst hätte grösste Bedenken, eine solche Stressituation einzugehen und hätte mir das nie getraut.
Tatsache ist auch, dass viele in unsere Umwelt überhaupt nicht verstehen, was es bedeutet einen Defi zu tragen und welche Ängste und Sorgen damit verbunden sind. Wir sind eben keine Menschen, denen man die Behinderung sofort ansieht.

Auch wenn der Vergleich ein bisschen hinken mag: Ich selbst habe anderthalb Jahre nach meinem PHT und der Defi-Implantation zum ersten Mal wieder einen Auftritt vor Publikum (natürlich nicht soooo groß wie bei DSDS …) versucht -alleine schon um auszuprobieren, ob ich es noch kann, ob meine Stimme noch oder wieder mitmacht oder ob meine kleine, wahrscheinlich unnötige Angst (ich stehe neben der Verstärkerbox) die Oberhand gewinnt. Man steht auf jeden Fall unter Anspannung – auch bei solch einem „kleineren“ Auftritt. Da können schon mal Herzrhythmusstörungen auftreten, was dann nicht so prickelnd wäre. Bei mir ging’s gut, sogar super gut. Das hat mich total beruhigt, denn ich weiß nun, auf diese Sache, die mir unendlich Spaß macht, muss ich nicht wegen des Defis verzichten.
Das Mädel bei DSDS hat sich wahrscheinlich einen lang gehegten Traum erfüllt, so sind sie, die Teenies. Egal, was man von DSDS hält (ich z.B. finde das ganze Ding ziemlich abartig, sowohl die selbst ernannten „Talente“ als auch die triefenden Lebensgeschichten als auch die gesamte Art der Jury), so ist es doch okay, dass Celine das durchzieht. Sie hat noch ne ganze Menge Lebenszeit vor sich, da muss sie nicht schon so früh anfangen, ihre Träume oder sonstigen Ideen in den Wind zu schießen sondern soll versuchen, sie so weit es geht zu leben. Ihr werden –wie vielen von uns- sicher noch einige Dinge verwehrt bleiben wegen des Defis bzw. ihrer Herzerkrankung. Soll sie doch singen – und wenn sie den Kick mit Fernsehen etc. braucht und gesundheitlich verträgt, bitte schön. Sie hat ja vor dem Auftritt bereits ne gewisse Angst gehabt und meinte, ihr Defi würde jetzt anspringen. Irgendwann wird sie vielleicht auch auf dergleichen selbst provozierten Stress vernünftigerweise verzichten.
Und dass der Defi ziemlich ausführlich erwähnt wurde…- naja, dieses Erlebnis gehört doch zu ihrem Leben dazu. Außerdem kann das auch ein bisschen der Aufklärung Anderer dienen, finde ich. Das kann nicht wirklich schaden. Den fraglichenVorteil des Weiterkommens hat sie wohl mehr ihrer Ausstrahlung zu verdanken und nicht allein der Existenz des Defis (und auch nicht unbedingt ihrer Sangeskunst).

Andere Defiträger(in) laufen Marathon - auch nicht gerade nachvollziehbar- und sind hier und da bei Talkshows zu Gast, um ausführlichst und auch tränenlastig über diverse lebensrettende Einsätze des Defis zu sprechen (die sie z.T. selbst provoziert haben).
Aber auch das trägt aber zum Verständnis bei nicht Betroffenen bei.
Es werden doch Einige hier schon selbst erlebt haben, dass Andere einen wie einen Außerirdischen anschauen, wenn sie hören, dass man so'nen Defi in sich trägt. Den kennen die Meisten doch nur aus dem Fernsehen als großes Gerät bei Notarzteinsätzen.
Also, was soll's.



Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (G.C. Lichtenberg)

Re: DSDS Defi-Patientin

#19
    Zitat: brigitte
    ich denke nicht, dass ich mich oute, wenn ich meiner direkten Umwelt mitteile dass ich Defiträgerin bin.

    Allerdings habe ich keinerlei Verständnis für solche Interpreten in solch unsäglich primitiven Shows, die ihre in der Regel "durchschnittlichen Kunstdarstellungen" durch Mitleids-und Tränendrüsenstorys aufzuwerten versuchen.

    Paul Pott war der Anfang von einer endlosen Reihe von geschmacklosen Auftritten und für mich reicht dabei der Begriff "fremdschämen" schon lange nicht mehr aus.



Sorry, Brigitte.....Aber Du liegst neben dem Thema, wenn Du hier Deine persönliche Meinung, was die "KunstDARSTELLUNGEN" der Interpreten einer solchen Sendung anbelangt, kund tust....
Was Roland uns mit diesem Beitrag hier sicher einzig und allein vor Augen führen wollte, ist doch Folgendes:
Ein junges Mädel erfüllt sich TROTZ IHRES HANDYCAPS "DEFI" einen vielleicht schon lang gehegten persönlichen Wunsch/Traum.... - deren Erfüllung für manch einen Defi-Träger schon allein aus Gründen der ANGST von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist (Angst vor der Technik: was passiert mit unserem Gerät in uns durch die FUNKTECHNIK im Studio - reagiert es evtl. inadäquat drauf?; vor der Reaktion des eigenen Körpers (z.B. Anstieg des Adrenalinspiegels etc. ); damit verbunden auch die Angst, sich zu blamieren vor Zuschauern, die meinen, dass sich ein Teilnehmer, eben WEIL er einen Defi trägt, auf MITLEIDBASIS bessere Chancen erhofft....Das sog. "Outing" muss ja aber sein.....eine unfreiwillige Nebenerscheinung also....

Dieses Thema hätte auch gut in die SPARTE "Angst" oder "Technik" gepasst - es geht hier ja nicht um die Qualität einer solchen
Unterhaltungssendung....und Roland wollte sicherlich keine Werbung für die SENDUNG machen....

Ich gehe jetzt einmal von meinem Gesundheitszustand aus:
Herzgesund, so fühl ich mich! Einzig was mir immer mal wieder, wenn auch seit den letzten Jahren viel, viel seltener, zu schaffen macht: Die ANGST VOR MEINEM DEFI ( lediglich durch falsches Verhalten und Nichtbeachtung von Vorsichtsmaßnahmen geschockt zu werden )...
Meine Angst besteht darin, dass ich durch "unvorsichtige" Unternehmungen evtl. meinem "Beschützer" schaden könnte....
Beispiel: Ich war im letzten Sommer auf einer großen Party...Ich war ausgelassen (und das natürlich ohne Alkohol) am Feiern und tanzen - und PLÖTZLICH ...mittendrin sozusagen...fiel es mir ein: Hoppla...diese riesengroßen Musikboxen....(!) Da WAR doch was???
Ich bekam sofort ANGST ( und konnte mich innerlich nicht mehr beruhigen), einigen Gästen ( die mich und mein kleines Handycap nicht kannten ) und Familienmitgliedern fiel auf, dass ich mich nicht mehr so ausgelassen auf der Tanzfläche zeigte - und das von jetzt auf gleich....Was tat ich, um mir diesen schönen Abend nicht gänzlich zu "versauern"? Ich rief - sozusagen mitten im Geschehen - dann bei der Firma GUIDANT an, um mich zu erkundigen, wie ich mich am besten verhalte, um meinem Defi nicht zu schaden ( so dass er MIR nicht schaden könne ). Man sagte mir dann, ich solle mich den Boxen nicht mehr als 2-3 Meter nähern (was aufgrund der örtl. Gegebenheiten unmöglich bzw. kaum war ). Das Schlimmste, was jedoch passieren könne, so die nette auskunfterteilende Dame, wäre, dass sich mein Beschützer AUSSCHALTET. OK, ich fühlte mich ansonsten gerade körperlich gut - aber weiß ich denn, ob mein Gerät nicht just in diesem Moment einmal würde "einspringen" müssen?? Ich feierte und tanzte später dann auch in unmittelbarer Nähe der Boxen, denn sobald man die Nähe der Boxen wieder verlässt, schaltet sich der Defi auch wieder ein, so sagte man mir.
( Bei der Gelegenheit erklärte mir die nette Dame der Firma Guidant dann auch, dass Schlimmeres im Umgang mit einem Rasenmäher -nämlich durch den laufenden Motor - passieren könne, der mich bei Annäherung inadäquat schocken könne. Und genau hiervor habe ich persönlich ja die größte Angst )...
Als es dann so richtig lustig wurde und die vor allem bei den Friesen im hohen Norden beliebte Polonaise zu Gottlieb Wendehals´(immer wieder gern genommenen ;-) "...fliegen gleich die Löcher aus dem Käse.." erklang, riss es alles vom Hocker - jedoch: sie führte hautnah an den Boxen vorbei...Ich will jetzt nicht weiter ausholen, aber meine FREUDE an dem superschönen Fest war ...irgendwie eingeschränkt! (Was für eine "Spaßbremse" in so Momenten dann doch unser Beschützer....)

Um jetzt zum obigen Thema zurückzukommen:
Das junge Mädel - Celine - hatte mit der ANGST zu kämpfen, das war in meinen Augen eindeutig! Sie hat ihre Angst aber überwinden können....
- wofür ich dieses junge Mädel bewundere und worum ich sie beneide...
Und Antrieb hierfür war sicherlich, sich ihren heißersehnten Traum zu erfüllen...
Und DARIN ( Thema ANGST ) sehe ich eben die Lebensqualität manch eines Defiträgers obendrein ( zusätzlich zu den körperlichen Befindlichkeiten ) oder lediglich ( wie in meinem Fall, denn körperlich-herzmäßig gehts mir gut) eingeschränkt.....
Das ist schade....

Ich denke einmal, DAS IST HIER DAS THEMA und das, was Roland uns mit diesem "Thread" verdeutlichen wollte...und hoffe, die meisten hier verstehen, wie ich es jetzt meine ;-)....:

...Denn natürlich outet man sich .... und drückt dadurch, wie es dann gern verstanden werden will, - jedoch UNFREIWILLIG - auf die "Tränendrüse"....
Das ist auch schade!!!


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)
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