Neu hier und benötige ganz dringend euere Hilfe
Verfasst: 24. Januar 2013, 00:08
Hallo, ich bin noch neu hier, habe aber schon wahnsinnig viel gelesen hier im Forum.
Ich bin nicht selbst betroffen sondern mein Mann, der aber noch im Krankenhaus liegt. Ich heiße Kerstin und bin 48 Jahre alt, mein Mann Helge ist 51 Jahre.
Am 11. Januar hatte er einen sehr schweren Vorderwandinfarkt und wurde später in der Klinik auch reanimiert. Es wurde festgestellt, dass er auch einen länger zurückliegenden Hinterwandinfarkt hatte, den er garnicht wahrgenommen hatte. Jedoch wurde dabei eine Arterie und somit die dazugehörigen Herzkranzgefäße komplett zerstört sowie das dort liegende Herzmuskelgewebe. Es ist komplett vernarbt und hat keinerlei Pumpbewegung mehr, wie ich selbt (gerade heute) beim Echokardiogram (heißt doch so?!) sehen durfte.
Nach 4 Tagen durfte er die Intensiv verlassen, wurde dann aber nach einem Tag wegen Tachykardien wieder dorthin verlegt. Er bekam eine erneute Herzkathederuntersuchung gemacht um die Stents zu kontrollieren - dabei gab es auch noch einen Zwischenfall - und wurde auf Amiodaron eingestellt. Uns wurde am nächsten Tag dann gesagt, dass er aufgrund der bedenklichen Tachykardie und der EF von 35% einen Defi bekommen würde, er solle sich mit dem Gedanken vertraut machen ... außerdem würde er nie mehr in seinem Beruf arbeiten können mit einem so schwer geschädigten Herz (ist Maler und Lackierer und Verputzer)
Nun kam auch noch eine schwere Medikamentenunverträglichkeit dazu, Helge hat juckenden roten Ausschlag am ganzen Körper, und man setzt nun ein Medi nach dem anderen ab um herauszufinden auf was er reagiert.
Unser Problem beginnt aber genau jetzt: Helge hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und möchte nun einen Defi, denn er möchte weiterleben - ganz gleich, welche Einschränkungen ein Defi auch mit sich bringt, alles ist besser als tot umfallen! Ich hatte auch ein langes Gespräch mit unserem Hausarzt, der uns auch in dieser Einstellung bestärkt hat.
Heute also nochmal Herzecho beim Chefarzt der Kardiologischen Abteilung: unverändert EF 35%. Der Arzt wollte sich morgen mit mir und meinem Mann treffen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Wir waren gerade wieder im Zimmer auf der Station, da kamen der Chefarzt und sein Vorgesetzter, der Herr Prof. um gleich ein Gespräch mit uns zu führen. Der Prof lehnt die Implantation des Defi ab! Man könne garnicht sagen, dass die Tachykardie wirklich gefährlich sei. Wenn man meinen Mann aufgrund der Tachyk. reanimiert hätte, würde er zustimmen, so jedoch nicht.
Letzten Freitag wollte genau dieser Prof den Defi ...
Jetzt will er meinen Mann ungeschützt in Reha schicken und in 3 Monaten noch einmal ein Herzecho machen. Dann würde er entscheiden ... vorher definitiv nicht - da hätte er seine Richtlinien.
Und wenn Helge während der 3 Monate umfällt?
Er hat jetzt panische Angst. Zuerst sagt man ihm, er könne jederzeit umfallen und tot sein und nun diese Entscheidung ...
Habt ihr das schon einmal erlebt oder könnt ihr das verstehen???
Ich habe Angst um meinen Mann und möchte ihn eigentlich noch nicht verlieren - und wie schnell sowas geht habe ich schmerzlich vor 5 Jahren erlebt: da ist mein Pa mit 65 Jahren ohne erkannte Vorerkrankung an Weihnachten tot umgefallen - mit Defi könnte er wohl noch leben ...
Könnte ist spekulativ - aber bei meinem Mann ist eine erhebliche Schädigung des Herzens bekannt und mir kommen 3 Monate Wartezeit irgendwie wie Russisches Roulette vor.
Habt ihr Erfahrung, ob man einen Patienten in eine andere Klinik verlegen lassen kann - unser Vertrauen in diese Klinik ist sowieso dahin?!
Sorry für meinen Roman, aber ich bin einfach verzweifelt und so hilflos und irgendwie allein gelassen ...
Ich weiß nicht, ob das alles so richtig ist ...
Muss noch dazu sagen, dass ich ein sowieso zwiespältiges Verhältnis zu Weißkitteln habe - komme aus dem Bereich Tiermedizin. Und ich weiß, dass auch Ärzte, selbst Professoren, nur Menschen sind und keine Götter ...
Ich hoffe sehr, dass jemand hier im Forum mir helfen kann klarer zu sehen.
Meine Frage ist einfach, was ihr in meiner/unserer Situation tun würdet? Ohne Wertung gegenüber der Ärzte ....
Wenn es euch betreffen würde, wie würdet ihr in der gleichen Situation jetzt weiter vorgehen?
Bin für jede Antwort dankbar!
"Herzliche" Grüße,
Kerstin
Ich bin nicht selbst betroffen sondern mein Mann, der aber noch im Krankenhaus liegt. Ich heiße Kerstin und bin 48 Jahre alt, mein Mann Helge ist 51 Jahre.
Am 11. Januar hatte er einen sehr schweren Vorderwandinfarkt und wurde später in der Klinik auch reanimiert. Es wurde festgestellt, dass er auch einen länger zurückliegenden Hinterwandinfarkt hatte, den er garnicht wahrgenommen hatte. Jedoch wurde dabei eine Arterie und somit die dazugehörigen Herzkranzgefäße komplett zerstört sowie das dort liegende Herzmuskelgewebe. Es ist komplett vernarbt und hat keinerlei Pumpbewegung mehr, wie ich selbt (gerade heute) beim Echokardiogram (heißt doch so?!) sehen durfte.
Nach 4 Tagen durfte er die Intensiv verlassen, wurde dann aber nach einem Tag wegen Tachykardien wieder dorthin verlegt. Er bekam eine erneute Herzkathederuntersuchung gemacht um die Stents zu kontrollieren - dabei gab es auch noch einen Zwischenfall - und wurde auf Amiodaron eingestellt. Uns wurde am nächsten Tag dann gesagt, dass er aufgrund der bedenklichen Tachykardie und der EF von 35% einen Defi bekommen würde, er solle sich mit dem Gedanken vertraut machen ... außerdem würde er nie mehr in seinem Beruf arbeiten können mit einem so schwer geschädigten Herz (ist Maler und Lackierer und Verputzer)
Nun kam auch noch eine schwere Medikamentenunverträglichkeit dazu, Helge hat juckenden roten Ausschlag am ganzen Körper, und man setzt nun ein Medi nach dem anderen ab um herauszufinden auf was er reagiert.
Unser Problem beginnt aber genau jetzt: Helge hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und möchte nun einen Defi, denn er möchte weiterleben - ganz gleich, welche Einschränkungen ein Defi auch mit sich bringt, alles ist besser als tot umfallen! Ich hatte auch ein langes Gespräch mit unserem Hausarzt, der uns auch in dieser Einstellung bestärkt hat.
Heute also nochmal Herzecho beim Chefarzt der Kardiologischen Abteilung: unverändert EF 35%. Der Arzt wollte sich morgen mit mir und meinem Mann treffen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Wir waren gerade wieder im Zimmer auf der Station, da kamen der Chefarzt und sein Vorgesetzter, der Herr Prof. um gleich ein Gespräch mit uns zu führen. Der Prof lehnt die Implantation des Defi ab! Man könne garnicht sagen, dass die Tachykardie wirklich gefährlich sei. Wenn man meinen Mann aufgrund der Tachyk. reanimiert hätte, würde er zustimmen, so jedoch nicht.
Letzten Freitag wollte genau dieser Prof den Defi ...
Jetzt will er meinen Mann ungeschützt in Reha schicken und in 3 Monaten noch einmal ein Herzecho machen. Dann würde er entscheiden ... vorher definitiv nicht - da hätte er seine Richtlinien.
Und wenn Helge während der 3 Monate umfällt?
Er hat jetzt panische Angst. Zuerst sagt man ihm, er könne jederzeit umfallen und tot sein und nun diese Entscheidung ...
Habt ihr das schon einmal erlebt oder könnt ihr das verstehen???
Ich habe Angst um meinen Mann und möchte ihn eigentlich noch nicht verlieren - und wie schnell sowas geht habe ich schmerzlich vor 5 Jahren erlebt: da ist mein Pa mit 65 Jahren ohne erkannte Vorerkrankung an Weihnachten tot umgefallen - mit Defi könnte er wohl noch leben ...
Könnte ist spekulativ - aber bei meinem Mann ist eine erhebliche Schädigung des Herzens bekannt und mir kommen 3 Monate Wartezeit irgendwie wie Russisches Roulette vor.
Habt ihr Erfahrung, ob man einen Patienten in eine andere Klinik verlegen lassen kann - unser Vertrauen in diese Klinik ist sowieso dahin?!
Sorry für meinen Roman, aber ich bin einfach verzweifelt und so hilflos und irgendwie allein gelassen ...
Ich weiß nicht, ob das alles so richtig ist ...
Muss noch dazu sagen, dass ich ein sowieso zwiespältiges Verhältnis zu Weißkitteln habe - komme aus dem Bereich Tiermedizin. Und ich weiß, dass auch Ärzte, selbst Professoren, nur Menschen sind und keine Götter ...
Ich hoffe sehr, dass jemand hier im Forum mir helfen kann klarer zu sehen.
Meine Frage ist einfach, was ihr in meiner/unserer Situation tun würdet? Ohne Wertung gegenüber der Ärzte ....
Wenn es euch betreffen würde, wie würdet ihr in der gleichen Situation jetzt weiter vorgehen?
Bin für jede Antwort dankbar!
"Herzliche" Grüße,
Kerstin