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Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 13:46
von Evi
Geben alle beschichteten Stents Medikamente ab, die das Risiko für Thrombenbildung senken?


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 13:57
von enigmo
Soviel ich weiss: ja - allerdings unterstützt von der oralen Gabe von Clopidogrel über 9 Monate - danach ASS Lebenslag.


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nein, ich will nicht in den Himmel - da kenn ich ja keinen......

Re: Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 15:05
von EDe
Hallo Evi,

ich hab auch einige von den beschichteten Stents bekommen. Das Medikament was ich nehme ist ähnlich effient), welches lt. Info der Doc´s verhindern soll, dass die Stents zu schnell einwachsen, bzw. mit Gewebe überwuchert werden.

beste Grüße
EDe


Re: Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 15:43
von sweetheart
Beschichtete Stents werden auch DES genannt Drug Eluting Stents
also wird sich das Medikament mit der Zeit aus der Beschichtung herausgewaschen und an den Körper abgegeben (eluting - herauswaschen).

Ich habe auch DES Stents und dazu bekam ich für 12 Monate Efient(Prasugrel) und ASS, danach dann wie üblich lebenslang ASS.




Re: Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 16:32
von andy
Seit Februar dieses Jahr muss ich ASS und Marcumar nehmen. Stens habe ich jetzt 3. Zwei beim Herzen und eins in der Leistengegend

Gruß andy.


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Gehörlos durch Gehirnhautentzündung mit 11 Jahren. Defi-Träger seit 2.2008. wegen Ventrikuläre Tachykardien.
Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) letzte Stufe am 2.2013! KHK! Arteriosklerose!

Re: Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 17:58
von Evi
Aha, danke. Ich habe, glaube ich, vier Stents, und zwar in der Pulmonalarterie (meist hört man ja von der Verwendung in Herzkranzgefäßen bei Infarktpatienten). Mhm, ich bin draufgekommen, daß das Aspirin - Cardioaspirin 100mg - weiterhin einzunehmen ist, ich dachte erst, nur anfangs. Daß die Beschichtung des Stents aus Medis besteht, war mir nicht so klar, ich habe heute einen Bericht im Radio darüber gehört, daher...
Dieses Clopidogrel hatte ich aber nicht.
Also das Medi wird an den Körper abgegeben, aber die Beschichtung bleibt bestehen? Oder löst die sich damit allmählich auf?


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Stents

Verfasst: 11. Dezember 2013, 22:54
von sweetheart
Medikamentenbeschichtete Stents (Drug Eluting Stent, DES) - Mittels Abgabe wachstumshemmender Medikamente durch den Stent wird eine erneute Verengung des erweiterten Gefäßes verhindert. DES-Stents werden mittlerweile häufig eingesetzt, sind jedoch nicht immer Sinnvoll.

Bei Verengungen an sehr großen Kranzgefäßen, bei unmittelbar bevorstehenden Operationen oder bei erhöhtem Blutungsrisiko werden oft weiterhin unbeschichtete Stents genutzt.
Bei den DES-Stents ist das Einwachsen mit der Gefäßinnenwand verzögert, daher besteht das Risiko von Blutgerinnselbildungen an der Stentoberfläche.
Deshalb wird in der ersten Zeit ein zusätzliches Medikament (Clopidogrel ca. 6-8 Monate, Prasugrel ca. 12 Monate, ...; wahrscheinlich abhängig von den Vorgaben des Stentherstellers) zusätzlich zu Acetylsalicylsäure gegeben.
Bei zu frühem Absetzen der Kombination droht ein Gefäßverschluss im Stent. Selten aber sehr gefährlich. Während der Behandlung mit der Kombinationsmedikation sind z.B. Operationen nur mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden; insbesondere kann das Absetzen der Kombinationstherapie zu Herzinfarkten führen.
Bei den unbeschichteten Stents beträgt die Einnahmedauer der Kombinationstherapie in der Regel nur 4 Wochen. Da der Stent schneller verwächst
Für alle Stents sollte Acetylsalicylsäure (ASS) lebenslang eingenommen werden.
Somit ist das durch den Stent abgegebene Medikament nicht gegen Trombenbildung, sondern zur langsameren Verwachsung um langfristig weniger Engstellen zu haben. Das wird durch eine Anfangs aufwendigere Blutgerinnungsmedikation erkauft.
Die Beschichtung hingegen ist das Medikament zur Verzögerung der Verwachsung und so wie ich es verstehe löst diese sich bei der Abgabe auf.

Dies ist keine medizinisch exakte Auskunft, sondern eine Zusammenfassung meines persönlichen Verständnisses des Sachverhalts!

Übrigens gibt es zwischenzeitlich auch biologische Stents die nicht mehr aus Metall sondern aus Biomaterial bestehen und von Körper wieder abgebaut werden. Aber hier laufen wohl noch die Testreihen und die Produkte sind noch nicht oder nur teilweise zugelassen.




Re: Stents

Verfasst: 12. Dezember 2013, 13:42
von michael-berlin
    Zitat: michael-berlin
      Zitat: sweetheart
      Medikamentenbeschichtete Stents (Drug Eluting Stent, DES) - Mittels Abgabe wachstumshemmender Medikamente durch den Stent wird eine erneute Verengung des erweiterten Gefäßes verhindert. DES-Stents werden mittlerweile häufig eingesetzt, sind jedoch nicht immer Sinnvoll.

      Bei Verengungen an sehr großen Kranzgefäßen, bei unmittelbar bevorstehenden Operationen oder bei erhöhtem Blutungsrisiko werden oft weiterhin unbeschichtete Stents genutzt.
      Bei den DES-Stents ist das Einwachsen mit der Gefäßinnenwand verzögert, daher besteht das Risiko von Blutgerinnselbildungen an der Stentoberfläche.
      Deshalb wird in der ersten Zeit ein zusätzliches Medikament (Clopidogrel ca. 6-8 Monate, Prasugrel ca. 12 Monate, ...; wahrscheinlich abhängig von den Vorgaben des Stentherstellers) zusätzlich zu Acetylsalicylsäure gegeben.
      Bei zu frühem Absetzen der Kombination droht ein Gefäßverschluss im Stent. Selten aber sehr gefährlich. Während der Behandlung mit der Kombinationsmedikation sind z.B. Operationen nur mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden; insbesondere kann das Absetzen der Kombinationstherapie zu Herzinfarkten führen.
      .Bei den unbeschichteten Stents beträgt die Einnahmedauer der Kombinationstherapie in der Regel nur 4 Wochen Da der Stent schneller verwächst
      Für alle Stents sollte Acetylsalicylsäure (ASS) lebenslang eingenommen werden.
      Somit ist das durch den Stent abgegebene Medikament nicht gegen Trombenbildung, sondern zur langsameren Verwachsung um langfristig weniger Engstellen zu haben. Das wird durch eine Anfangs aufwendigere Blutgerinnungsmedikation erkauft.
      Die Beschichtung hingegen ist das Medikament zur Verzögerung der Verwachsung und so wie ich es verstehe löst diese sich bei der Abgabe auf.

      Dies ist keine medizinisch exakte Auskunft, sondern eine Zusammenfassung meines persönlichen Verständnisses des Sachverhalts!

      Übrigens gibt es zwischenzeitlich auch biologische Stents die nicht mehr aus Metall sondern aus Biomaterial bestehen und von Körper wieder abgebaut werden. Aber hier laufen wohl noch die Testreihen und die Produkte sind noch nicht oder nur teilweise zugelassen.




Hallo,

den Satz :"Bei den unbeschichteten Stents beträgt die Einnahmedauer der Kombinationstherapie in der Regel nur 4 Wochen." kann ich aus eigener Erfahrung so nicht stehen lassen.

Ich selber habe BMS, also bare metal stents, also rein unbeschichtete Metallstents und im meinem vom seinerzeit operierenden OA persönlich unterschriebenen Bericht steht, daß ich Clopidogrel mindestens 12 Monate einnehmen soll in Kombination mit Ass100, diese lebenslang.

Der Arzt aus dem "normalen" Krankenhaus hat später in seinem Bericht die Clopidogrel-Einnahme auf 9 Monate verkürzt.

Ich habe mich dann aber lieber an den operierenden Arzt gehalten und aus dem "mindestens" 12 Monate 15 gemacht. Dann habe ich sie langsam abgesetzt und bis heute nur noch die Ass weitergenommen.

Gruß - Michael




Re: Stents

Verfasst: 12. Dezember 2013, 18:06
von Evi
Danke für die Infos!


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Re: Stents

Verfasst: 15. Dezember 2013, 18:27
von Evi
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/index.html

Bei W wie Wissen ging´s heute ums Herz. Auf der Homepage der ARD sind die Beiträge abrufbar. Stents, Kunstherzen,...
Zwar nix über Defis, aber vielleicht für den einen oder anderen dennoch interessant. Auch Prof. Dr. Kaemmerer spricht.


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