Zurück aus dem Wander-Urlaub in Oberbayern!
Verfasst: 1. September 2008, 22:14
Hallo, Leute!
Ich wollte mich nur wieder "zurück melden", da ich drei Wochen im Urlaub war. Diesmal gings nach Berchtesgaden zum Wandern. Es war das erste Mal seit der Defi-Implantation, dass ich wieder ins Bergland gefahren und dort gewandert bin. Ich muss dazu sagen, dass ich dort immer nur einfache Touren bis maximal 4,5 Stunden gemacht habe und trotzdem an meine Grenzen gestoßen bin.
Wie hier berichtet, habe ich letztlich durch die Immunadsorptionstherapie und konsequentes Ergometer-Training meine EF auf inzwischen ca. 45% steigern können. Doch in den Bergen sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Die meisten Wanderungen habe ich ganz gut geschafft. Immer hatte ich den Brustgurt und die Polaruhr dabei, um den Puls unter 125 zu halten, was auch meistens gelungen ist, selbst bergauf. Man muss halt nur langsam genug gehen.
Einmal jedoch - es war ein heißer Tag - geschah folgendes: Nach einem zweistündigen Alm-Aufstieg und einem anderthalbstündigen Abstieg (30 Minuten Mittagspause dazwischen), waren meine Elektrolyte anscheinend verbraucht. Mir wurde auf einmal schwindelig, und die Pulsuhr piepste wie wild. Ich dachte echt, jetzt bekomm ich gleich einen geballert, aber zum Glück fing sich mein Herz wieder, woraufhin ich sofort eine Kalinor, drei Magnesium Verla-Dragees und die Hälfte meiner ß-Blocker-Abenddosis einahm, was etwa 30 Minuten später echt half. Ich hatte den Faktor Schwitzen unterschätzt, weshalb man folgendes festhalten kann:
Bei permanenter Anstrengung und Schwitzen bei heißem Wetter sollte schon nach zwei Stunden Kalium und Magnesium aufgefüllt werden (also zusätzlich einnehmen), ansonsten drohen Tachikardien, Vorhof- oder Kammerflimmern!
Etwas Pech hatte ich auch mit meinem Rachen. Durch das Marcumar bin ich im Mundraum sehr empfindlich geworden, was das versehentliche Beißen auf die Wangentasche oder heiße Speisen im Allgemeinen angeht. Offenbar war es eine heiße Pommes, die am vierten Abend für eine Art zentimetergroße Brandblase im hinteren Rachenraum sorgte, die sich sofort mit Blut füllte, nach etwa einer Stunde zerplatzte und eine entsprechend schmerzhafte Wunde hinterließ! Diese entzündete sich auch noch, so dass essen und trinken zur echten Qual wurden, woraufhin mich eine ansässige HNO-Ärztin für 1 Woche krank schrieb und mir ein Antibiotikum und eine spezielle entzündungshemmende Haftcreme verschrieb, was nach ein paar Tagen auch half. Zum Glück ist diese Sache inzwischen ausgestanden und schmälert den sehr positiven Eindruck aus den Bergen nicht!
Interessant am Rande war noch, dass mir die Ärztin den Tipp gab, mich gerade als Herzpatient nicht dauerhaft oberhalb von 700 m über NN aufzuhalten, weil darüber die Gefahr von Thrombosen und Ödemen deutlich steige. Das habe ich so noch gar nicht gewusst, und selbst mein Kardiologe hat mir davon nichts gesagt. Zum Glück befand sich unsere Unterkunft aber nur auf knapp 600 m über NN, so dass keine Gefahr bestand. Und die Wanderungen waren zwar maximal auf 1.800 m, aber eben nur ziemlich kurzfristig. Trotzdem erstaunlich, wie sehr sich die dünnere Luft auf die vermeintliche Top-Kondition niederschlug...
So, ihr Lieben, soviel von mir. Euch noch eine schöne Woche!
PS: Ich gehe jetzt schlafen, also gute Nacht! :-)
Viele Grüße
Frank
____________________
Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente
Ich wollte mich nur wieder "zurück melden", da ich drei Wochen im Urlaub war. Diesmal gings nach Berchtesgaden zum Wandern. Es war das erste Mal seit der Defi-Implantation, dass ich wieder ins Bergland gefahren und dort gewandert bin. Ich muss dazu sagen, dass ich dort immer nur einfache Touren bis maximal 4,5 Stunden gemacht habe und trotzdem an meine Grenzen gestoßen bin.
Wie hier berichtet, habe ich letztlich durch die Immunadsorptionstherapie und konsequentes Ergometer-Training meine EF auf inzwischen ca. 45% steigern können. Doch in den Bergen sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Die meisten Wanderungen habe ich ganz gut geschafft. Immer hatte ich den Brustgurt und die Polaruhr dabei, um den Puls unter 125 zu halten, was auch meistens gelungen ist, selbst bergauf. Man muss halt nur langsam genug gehen.
Einmal jedoch - es war ein heißer Tag - geschah folgendes: Nach einem zweistündigen Alm-Aufstieg und einem anderthalbstündigen Abstieg (30 Minuten Mittagspause dazwischen), waren meine Elektrolyte anscheinend verbraucht. Mir wurde auf einmal schwindelig, und die Pulsuhr piepste wie wild. Ich dachte echt, jetzt bekomm ich gleich einen geballert, aber zum Glück fing sich mein Herz wieder, woraufhin ich sofort eine Kalinor, drei Magnesium Verla-Dragees und die Hälfte meiner ß-Blocker-Abenddosis einahm, was etwa 30 Minuten später echt half. Ich hatte den Faktor Schwitzen unterschätzt, weshalb man folgendes festhalten kann:
Bei permanenter Anstrengung und Schwitzen bei heißem Wetter sollte schon nach zwei Stunden Kalium und Magnesium aufgefüllt werden (also zusätzlich einnehmen), ansonsten drohen Tachikardien, Vorhof- oder Kammerflimmern!
Etwas Pech hatte ich auch mit meinem Rachen. Durch das Marcumar bin ich im Mundraum sehr empfindlich geworden, was das versehentliche Beißen auf die Wangentasche oder heiße Speisen im Allgemeinen angeht. Offenbar war es eine heiße Pommes, die am vierten Abend für eine Art zentimetergroße Brandblase im hinteren Rachenraum sorgte, die sich sofort mit Blut füllte, nach etwa einer Stunde zerplatzte und eine entsprechend schmerzhafte Wunde hinterließ! Diese entzündete sich auch noch, so dass essen und trinken zur echten Qual wurden, woraufhin mich eine ansässige HNO-Ärztin für 1 Woche krank schrieb und mir ein Antibiotikum und eine spezielle entzündungshemmende Haftcreme verschrieb, was nach ein paar Tagen auch half. Zum Glück ist diese Sache inzwischen ausgestanden und schmälert den sehr positiven Eindruck aus den Bergen nicht!
Interessant am Rande war noch, dass mir die Ärztin den Tipp gab, mich gerade als Herzpatient nicht dauerhaft oberhalb von 700 m über NN aufzuhalten, weil darüber die Gefahr von Thrombosen und Ödemen deutlich steige. Das habe ich so noch gar nicht gewusst, und selbst mein Kardiologe hat mir davon nichts gesagt. Zum Glück befand sich unsere Unterkunft aber nur auf knapp 600 m über NN, so dass keine Gefahr bestand. Und die Wanderungen waren zwar maximal auf 1.800 m, aber eben nur ziemlich kurzfristig. Trotzdem erstaunlich, wie sehr sich die dünnere Luft auf die vermeintliche Top-Kondition niederschlug...
So, ihr Lieben, soviel von mir. Euch noch eine schöne Woche!
PS: Ich gehe jetzt schlafen, also gute Nacht! :-)
Viele Grüße
Frank
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Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente