Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#1
Hallo allerseits!

Mein Defi muss irgendwann zwischen Sommer und Winter diesen Jahres wohl ausgetauscht werden, da die Batterie nun langsam aber sicher ihrem Lebensende entgegen geht.

Nach der Erstimplantation 2003 hat sich bei mir über dem Defi ein 'wunderschönes' Keloid, also eine sehr wulstige Narbe, in den 'schönen' Farben rot und lila gebildet. Erst sah sie nach einem toten Regenwurm aus und wurde dann später irgendwann immer breiter und flacher, hat sich dann auch wieder pigmentiert usw.
Jetzt ist sie so in etwa 5 cm breit und 1,5 cm hoch und ich kann eigentlich ganz gut damit leben.
Allerdings hat es mehrere Jahre gedauert, bis das wieder annehmbar aussah, nicht mehr gejuckt hat etc. und nun wird vermutlich alles wieder von vorne anfangen. Das würde ich gerne versuchen zu vermeiden.

Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, wird das alte Narbengewebe beim Austausch weggeschnitten, weil sich das wohl auch nicht vernünftig vernähen lässt.

Jetzt wäre meine Frage zum Einen, wie war das bei denjenigen, die schon einen Austausch hinter sich haben?

Zum Anderen hat jemand prohylaktische Maßnahmen ergriffen, damit sich nicht eine derartige Narbe ausbildet?
Ich habe dbzgl. mal einen Hautarzt gefragt und der hat mir damals irgendwas von Cortisonkristallen erzählt, die man während der OP in die Wunde einbringen könne, um da entgegen zu wirken.
Weißt jemand etwas darüber?
Oder über andere Methoden?

Ich glaube, ich werde dieses Mal ein Fototagebuch machen und dokumentieren, wie sich die neue Narbe mit der Zeit verändert.

Viele Grüße,
Christine



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#2
Es gibt recht gut wirksame Pflaster von Hansaplast - nennen sich Hansaplast Narben Reduktion.

Mein Sohn neigt zu Keloiden und hatte damit einigermassen Erfolg.... Steroid-Inkektionen halfen bei starken Vernarbungen sind aber, wie jede Narbenbehandlung Zeitintensiv und/oder Schmerzhaft.

Je nach Art der Vernarbung kommt auch eine Laserbehandlung in Frage. Ich würde mich von einem Hautarzt beraten lassen.


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nein, ich will nicht in den Himmel - da kenn ich ja keinen......

Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#3
Hallo,

ich habe auch ähnlich unschöne Erfahrungen mit der Narbenbildung gemacht.
Meine Ärzte haben da leider gar nicht drauf reagiert und nur gesagt, dass ich Geduld haben soll.
Irgendwann war ich dann so entnervt, dass ich meinen Apotheker fragte.
Dieser gab mir dann den Rat, dass ich es mit Wala Narbengel versuchen soll.
Ich war wirklich begeistert. Die Narbe wurde tatsächlich deutlich besser, die Keloide bildeten sich bis auf einen kleinen Rest zurück und das Jucken wurde auch schnell weniger. Die Narbe war danach auch nicht mehr so rot.

Bei meinem ersten Wechsel werde ich dieses Gel definitiv wieder benutzen.

Lieben Gruß

Jennifer



Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#4
Ich habe eine "schöne" Narbe. Habe sie auch gleich nach der OP, also nach Pflasterentfernung und Fädenziehen mit Aloe-Vera Salbe eingerieben und dies auch noch längere Zeit danach eine Aloevera die tief in die Haut geht. Nun sieht man eigentlich nur noch einen kleinen weissen Strich.

Da ich ja mal nicht annehme, dass du rauchst, wird dies wohl auch nicht das Problem sein ;-)



Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#5
Nein ich rauche nicht :)

Behandlungsmethoden für Keloide kenne ich ein paar. Da habe ich mich vro Jahren beraten lassen, sowohl von einem Schönheitschirurgen als auch in der Hautklinik der Uniklinik.
Da habe ich u.a. auch das Thema Laserbehandlung angesprochen, aber das kam wohl für mich nicht in Frage.
Sie meine der eine Laser, den sie hätten, sei für meine Narbe zu schwach, das würde vermutlich nichts bringen und nur Geld kosten, dass ich aus eigener Tasche bezahlen müsste.
Der andere Laser sei zu stark und würde evtl. zu tief gehen und dabei würde man dann Gefahr laufen den Defi zu beschädigen.

Andere Methoden fielen ebenfalls mit dem Argument aus, dass der Defi-Schaden nehmen könnte. Darunter waren noch:

  • die Narbe mit Cortison unterspritzen zu lassen
  • die Narbe mit Kälte einfrieren und dann abtragen lassen

Ging auch alles nicht.

Daher dachte ich mir, es wäre klug, beim nächsten Mal zu verhindern, dass es wieder ein Keloid gibt (deswegen ja Prophylaxe ;) ), anstatt nachher wieder mit Salben etc. dagagen vorzugehen...da kann ich übrigens Dermatix empfehlen, nach meiner Erfahrung wesentlich besser als Contractubex.
Das Pflaster klingt interessant. Ich glaube, das wäre zumindest schonmal eine Maßnahme.

Vielleicht besorge ich mir mal ein Buch zu dem Thema und versuche auf die Art, zu einer vorbeugenden Lösung zu kommen ;)

Ich schließe aber daraus, dass hier bislang noch keiner Erfahrung mit den Cortison-Kristallen gemacht hat und aus dem Nähkästchen plaudern könnte.
Schade, das wäre wirklich interessant gewesen.

Wie war das denn bei denen, die schon einen Austausch hatten? Wurde da das alte Narbengewebe weggeschnitten?

Viele Grüße,
Christine



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#7
Hallo Christine,
ich habe zwar auch noch meinen ersten Defi drin, aber meine Nabe sieht echt super aus...Ist ca. 5 cm hoch und 0,3 cm breit und blass rosa, sie fällt bei mir kaum auf. Was mir empfohlen wurde nachdem ich meinen Defi bekommen habe war, dass ich immer ein Kühlpad drauf hatte und auf dem Kühlpad einen Sandsack damit Gewicht drauf ist. Das hab ich ca. eine Woche gemacht, auch abends beim einschlafen. Außerdem hab ich noch Narbensalbe bekommen und die Narbe damit eingecremt als das Pflaster ab war. Mit dem Kühlen und dem Sandsack ist zwar etwas lästig, hat mir aber super geholfen. Kann mich über das Ergebnis nicht beschweren und dachte echt, die Narbe würde schlimmer aussehen!

Viele Grüße
Caro

Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#8
Hallo Caro,

verstehe ich das richtig, dass deine Narbe senkrecht verläuft?
Meine ist nämlich waagerecht.
Ich glaube durchaus, dass das eine Rolle spielt. Ich habe eine uralte Narbe von einer OP am offenen Herzen, die senkrecht verläuft und nur ein feiner Strich ist.
Die waagerechte Definarbe hingegen ist wie gesagt ziemlich breit/hoch/dick. Aber vielleicht war da insgesamt auch mehr Spannung drauf, weil sich der Fremdkörper Defi erst einmal zusätzlichen Platz schaffen musste.

Hast du das mit dem Sandsack nicht als sehr unangenehm empfunden?
Ich hatte einen Sandsack und ein Kühlpad im Krankenhaus die ersten ein, zwei Tage lang. Mir hat das aber so weh getan, mit dem Sandsack auf der Wunde, dass ich es dann aufgegeben habe.
Nach zehn Tagen sah die Narbe aber auch noch ganz og aus, als die Fäden raus mussten. Da war sie auch nur wenig mehr als ein Strich.
ich hab schonmal überlegt, ob wir die Fäden nicht vielleicht doch zu früh haben ziehen lassen und dass es sich daher so entwickelt hat.
Oberflächlich war es schon verheilt, aber vielleicht hätte es noch ein wenig den Zug von der frischen Narbe genommen, wenn man die Fäden noch 3 oder 4 Tage länger drin gelassen hätte.
Ich hatte jedoch Angst, dass die Fäden dann wieder anfangen einzuwachsen.
Ich hatte einmal eine OP am Knie und da waren die Fäden nach 10 Tagen schon so eingewachsen, dass man die Haut wieder einritzen musste, um sie zu entfernen. Das hatte ich hierbei vermeiden wollen.

Viele Grüße,
Christine



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#9
Hallo Christine -

Du hast offenbar Recht, mit dem, was Du über Narbenheilung "senkrecht" oder "waagrecht" schreibst - ich war ganz überrascht ;-) - meine Defi-Implantationsnarbe ist senkrecht, dünn wie ein Strich und fast nicht zu sehen, wogegen die "Explantationsnarbe - waagrecht- richtig hässlich ist, auch breit, aber nicht geschwollen. Ich störe mich allerdings nicht daran, bin da wahrscheinlich schon abgeklärter (56 Jahre, grins).

Aber ich wollte eigentlich was zum Thema "Fäden ziehen" sagen. Bei der Implantation meines Defis wurde natürlich auch genäht, allerdings mit Fäden, die sich dann selbst im Gewebe aufgelöst haben. Da Du Deinen Defi ja nun schon etliche Jahre hast, kann es natürlich sein, daß bei Dir noch keine so komfortablen Fäden verwendet wurde. Aber jetzt denke ich, daß diese sich selbst auflösenden Fäden auch bei Dir benutzt werden, also ist die Gefahr gebannt, dass die Fäden evtl. zu früh gezogen werden könnten.
Ich drück' Dir jedenfalls die Daumen für Deinen Defiwechsel.

Viele Grüße - Carmen



Re: Narbenprophylaxe (bei Defi-Austausch)

#10
hallo christine,

ich hatte schon 3 defiwechsel. es wurde jedes mal das alte narbengewebe entfernt. mein letzter wechsel liegt ca. 6 wochen zurück. die neue narbe sieht ganz OK aus aber ich kann an den rändern noch blasse reste der alten narbe erkennen. offensichtlich wurde dieses mal nicht die gesamte alte narbe entfernt. man sieht nun einen roten strich, der erfahrungsgemäss aber kein strich bleibt, sondern sich auf etwa 1,5 cm verbreitern wird. ich habe zum glück keine probleme mit keloid-bildung, daher nehme ich zur narbenpflege nach dem abheilen nur gewöhnliche handcreme. hoffe, ich darf das hier schreiben, ohne auf die mütze zu bekommen ;-)

christine


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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999
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