Hallo, ich bin neu.

#1
Hallo zusammen,
Ich lese schon eine Weile mit und trau mich nun endlich was zuschreiben :)
Übernächste Woche habe ich den Termin wo entschieden wird wann der Subkutane Defibrillator eingesetzt wird.
Ich bin 30 jahre jung und habe tierisch Angst vor der OP und die Zeit danach.

Vollkarkose/Teilnarkose? Wie läuft die Zeit danach ab? Wie lange Krankenhaus? Wie lange hat man Schmerzen? Wann kann ich wieder Arbeiten? Kann man eine Reha bekommen? usw usw :/

Sorry für die vielen Fragen aber da der Termin nun immer dichter ist muss ich mich damit beschäftigen, bis jetzt hab ich probiert es zuvermeiden.

LG :)

Re: Hallo, ich bin neu.

#2
Hallo und herzlich willkommen hier im Forum.

Ich kann dir kurz von meiner Defi-Implantation berichten und ich hoffe, dass dir meine Erfahrung Mut machen wird.
Ich habe meinen Defi (konventionell mit Herzsonde) Ende März diesen Jahres bekommen.
Die OP erfolgte in Vollnarkose und hat nur eine dreiviertel Stunde gedauert. Danach gleich wieder aufgewacht und erstmal keine Probleme.
Wenn ich nicht ein Problem mit meinem Blutdruck bekommen hätte, wäre ich nach drei Tagen wieder aus dem Krankenhaus rausgekommen. Ich hab dann 2 Tage Verlängerung bekommen und war nach fünf Tagen wieder zuhause.
Schmerzen hatte ich gar keine, weder kurz nach der OP noch irgendwann danach. Ich war danach 2 Wochen zuhause, hatte dann eine dreiwöchige Reha (die mir sehr gut getan hat und die ich im nahhinein als "Urlaub" betrachte).
Nach weiteren zwei Wochen Krankschreibung fing ich wieder an in Vollzeit zu arbeiten und habe seitdem keinerlei Einschränkungen.

Da du ja einen subkutanen ICD bekommst, wird die ganze Sache bei dir wohl eher noch problemloser verlaufen.

Ich wünsch dir alles Gute

Ulf



Re: Hallo, ich bin neu.

#3
Hallo Inselkind und willkommen im Forum.

Die OP dauert i.d.R. zwei Stunden und kann unter örtlicher Betäubung oder Narkose durchgeführt werden. Ich habe beides durch (habe den dritten Defi) und bevorzuge Narkose. Erstens tut mir auf der OP-Pritsche nach zehn Minuten das Kreuz weh und die Geräusche und das Gerede der Ärzte muss ich auch nicht haben - dann lieber schlummern. Die Narkose ist auch gerade soviel, dass man schläft. Eventuell muss der Defi getestet werden, dann wirst Du sowieso kurz unter Narkose gesetzt.

Nach der OP muss die Wunde anwachsen, dazu wird für ein paar Stunden ein schweres Säckchen draufgelegt. Nach ca. 1 - 2 Tagen wirst Du wahrscheinlich entlassen. Nach einer Woche ist Fäden ziehen und solange wirst Du auf jeden Fall krank geschrieben. Eine Anschlussheilbehandlung ist möglich, hängt aber auch von Deinem Gesundheitszustand ab. Da Du Deine Ängste erwähnst solltest Du diese bereits in deinen Arztgesprächen äußern, vielleicht bekommst Du damit eher die Chance auf AHB. Größere Kliniken haben eine Sozialstation bei der man die AHB beantragen kann, am Besten schon vor der OP dort hin.

Schmerzen erzeugt zum einen die Wunde selbst und ggf. der Brustmuskel unter den der Defi geschoben wird. Über deren Intensität und Länge kann man aber keine allgemeinen Aussagen machen, dazu ist a) jeder Mensch zu individuell und b) der OP-Verlauf von der Erfahrenheit der Ärzte und Deiner Konstitution abhängig.

Weitere Antworten und Einschätzungen bekommst Du, wenn Du im Forum stöberst bzw. die Suchfunktion nutzt.

Beste Grüße und alles Gute für die OP. Es ist nicht so schlimm wie man es sich ausmalt :-)

Thorsten



Re: Hallo, ich bin neu.

#4
Ich habe meinen Defi zum 30ten Geburtstag 2011 bekommen. Das wurde mehr oder weniger über Nacht entschieden. Zuvor hatte ich eine Defiweste um. Meine OP war völlig unspektakulär und ohne Vollnarkose. Klar, ein bisschen Muffensausen hat bestimmt jeder wenns in den OP-Saal geht aber das legt sich, ich glaube man hat mir auch etwas zu Beruhigung angeboten. Schmerzen hatte ich nicht wirklich bzw. waren nicht der Rede wert, sonnst würde ich mich daran erinnern. Im Nachhinein würde ich trotzdem eine Narkose bevorzugen da mir die Geräusche auch auf den Wecker gingen, besonders wenn mit "gröberem Werkzeug" gearbeitet wird :D. Was genervt hat war die Wartezeit bis man sich wieder bewegen konnte, da hatte ich schon ordentlich Rückenschmerzen, aber mein Rücken ist eh ne Baustelle. Ich wurde nach einem Tag entlassen und eine Woche später musste ich nochmal einen Tag auf Station zum Testschock. Ich habe zuvor schon eine, ich glaube AHB (2x verlängert insg, 6 Wochen) bekommen als ich noch mit Defiweste herumgelaufen bin, deshalb gabs nach dem Defieinbau keine erneute. Ich war glaube ich noch 2 Monate Krankgeschrieben und dann habe ich meine Ausbildung fortgesetzt.


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<=mensch ohne="" windows®="" |="" hncm/dcm="" -="" biotronik="" icd="" №2="" -="" ablation="" -="" htx-listung="">
<=Mensch ohne Windows® | HNCM/DCM - Biotronik ICD №2 - Ablation - HTX-Listung=>

Re: Hallo, ich bin neu.

#5
Guten Abend zusammen,

Danke für eure Antorten :)

Alleine der Gedanke ich liege im OP und höre die Geräusche usw. da kriege ich gleich wieder Angst/Panik, ne, sowas geht bei mir gar nicht. Also möchte ich eine Vollnarkose.
Klar, für den Ärzten ist es Alltag aber für mich ist es schwer im Moment.
Ich werde dann wohl von meinen Ängsten erzählen und hoffen das es evtl. klappt mir der Reha. Habe 2 Jungs zuhause die mir den Alltag ja auch nicht erleichtern nach so einen eigentlich kleinen Eingriff.

LG :)

Re: Hallo, ich bin neu.

#6
Hallo Inselkind,

in mir findest du einen der größten Angsthasen wenn es um medizinische Untersuchungen geht.

Ich kann deine Gedanken also bestens nachempfinden.

Ich habe das immer offen bei den Ärzten angesprochen und nur gute Reaktionen erfahren. Wiewohl dasv für die Ärzte Ruotine ist, für mich war es in dem Moment die größte Herausforderung. Jeder hat das verstanden und mir geholfen.

also,
  • abends vor der OP eine "Leck-mich-Tablette"
  • morgens am OP Tag eine "Leck-mich-Tablette"
  • dann unter Vollnarkose operiert worden
  • Hinterher aufgewacht und alles war gut

Du wirst sehen, auch bei dir läuft das letztendlich völlig undramatisch ab.

Das Leben mit dem Defi bleibt dann ähnlich unspektakulär.

Du darfst nie vergessen, das Problem ist die Grunderkrankung, nicht der Defi. Der passt nur auf dich auf.
Entsprechend muss sich deine Rasselbande auf diese Erkrankung einstellen, nicht auf den Defi.
Bei einem Fusskranken sieht man die Krankheit, er humpelt, und jeder geht lansgam mit.
Bei unseren Erkrankungen sieht man erst einmal nichts. Das macht das Verstehen und sich danach richten schwieriger. Das muss man und das Umfeld akzeptieren.

Alles Gute !

Gruß
Dieter



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Dilatative Kardiomypathie, non-compaction Kardiomyopathie, linker ventrikel stark vergrößert, KHK ausgeschlossen, EF 20, Defi Empfänger März 2011. Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus.