Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#21
    Zitat: HSchnetter
    Schau doch bitte in den Folgesätzen meines Beitrages - danach wünschte ich mir auch hier in diesem Forum solche Fragen diskutieren zu können etc.
hallo Horst,
ich denke, dass ich Dich schon richtig verstanden habe. Ich habe Dich zitiert um meine Verärgerung zum Ausdruck zu bringen, die natürlich nicht Dir galt.

    Zitat:
    Aber ebenso möchte ich auch mein Statement, was die Einwirkung auf die Politik betrifft, wiederholen:
    Ich halte es für Kinderglauben zu meinen, man könne als Bürger irgendetwas bewirken. Ich kenne jedenfalls kein Beispiel wo es eine gravierende Veränderung gegeben hätte, nur weil Bürger dieses Landes es wollten
da bin ich mir nicht so sicher.
Ich meine, Internetforen sind auch Stimmungsbarometer und werden mit Sicherheit gerade vor Wahlen stark beachtet.



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#22
Hallo Brigite,
was die Wirksamkeit von Internetforen und anderen Stimmungsbarometern und auch anderen Formen des Bürgerwillens berifft, da bleibst Du leider auch den Beweis schuldig. Ich denke mir das ist Vorgaukeln von Einflußmöglichkeit und leider nichts anderes. Denn auch Du, liebe Brigitte, vermagst mir nichts derartiges zu benennen. Die Methoden um uns vorzugaukeln, welchen großen Einfluß, z.B. durch Wahlen und ähnliche pseudodemokratischen Spielchen wir Bürger haben, ist über die vielen Jahre hinweg schon ein sehr ausgeklügelt.
Mahlzeit
Horst
.



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#23
Hallo Horst,
mit den Einflussmöglichkeiten von Foren oder ähnlichem hast Du vollkommen Recht. Das bringt rein gar nichts. Es gibt aber Möglichkeiten, wenn sie in großen Stile stattfinden. Siehe die friedliche Revolution unserer ostdeutschen Mitbürger. Auch in Frankreich, Italien oder Spanien hebeln knallharte Generalstreiks eine unsinnige Gesetzgebung aus. Leider sind unsere Gewerkschaften aber auch der allgemeine Bürger zu rückradlos und obrigkeitshörig um sich dagegenzustellen. Es wird lieber weiter gejammert und hingenommen.

Gruß
Thorsten



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#24
    Zitat: Thorsten
    Auch in Frankreich, Italien oder Spanien hebeln knallharte Generalstreiks eine unsinnige Gesetzgebung aus. Leider sind unsere Gewerkschaften aber auch der allgemeine Bürger zu rückradlos und obrigkeitshörig um sich dagegenzustellen. Es wird lieber weiter gejammert und hingenommen.


ich habe zwar das Verdipfeiferl immer in der Handtasche, aber sind Gewerkschaften die richtigen Interessenvertreter?
Wo sind die Patientenvertreter, die es einflussnehmend mit den Lobbyisten aufnehmen könnten?
Im Moment sieht es doch so aus, dass die Ärzteschaft mit Power auf die Straßen geht und ihre Interessen verteidigt. Vordergründig auch zum Wohle der Patienten, wobei bei mir immer dannZweifel aufkommen, wenn ich wiedermal ewig im Wartezimmer sitze und warte, weil gerade der Pharmavertreter bei dem Arzt ist.



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#25
    Zitat: brigitte
      Zitat: Thorsten
      Auch in Frankreich, Italien oder Spanien hebeln knallharte Generalstreiks eine unsinnige Gesetzgebung aus. Leider sind unsere Gewerkschaften aber auch der allgemeine Bürger zu rückradlos und obrigkeitshörig um sich dagegenzustellen. Es wird lieber weiter gejammert und hingenommen.
    ich habe zwar das Verdipfeiferl immer in der Handtasche, aber sind Gewerkschaften die richtigen Interessenvertreter?
Ich meinte das auch nur allgemein. Das Gewerkschaften keine Patienten vertrten können ist klar.

    Zitat: brigitte
    Wo sind die Patientenvertreter, die es einflussnehmend mit den Lobbyisten aufnehmen könnten?
Mutige voran.

Oder die Krankenkassen könnten es in die Hand nehmen, die leben schließlich von unserem Geld.



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#26
Hallo,
Thorsten, das mit dem Mauerfall bleibt für mich ein großes Rätsel. Man kann wahrscheinlich die damalige Situation im Osten auch nicht mit den heutigen schlimmen sozialen Problemen vergleichen. Da ich 1989 nicht in der DDR war,traue ich mir kein Urteil zu, warum und wie das funktioniert hat.
Ich war im August 68 in Prag und bin Ende August wieder zurück gefahren. Das war allerdings in einem Land, dessen Sprache ich nicht beherrscht habe und trotzdem habe ich die Entwicklung nach dem Einmarsch der Russen nicht verstanden.
Was unsere Situation hier in Deutschland zur Zeit betrifft, da ist die soziale Situation noch nicht schlimm genug. Es gibt zwar Warner, die vor einer Verschärfung warnen, die werden allerdings mundtot gemacht. Ein bißchen geht es auch nach dem Tenor, was man nicht ausspricht, das passiert dann auch nicht.
Einen schönen Abend.
Horst



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#27
Hallo,
ich muss sagen, was ich hier so lese (nicht die Meinungsäusserungen, da ist ja jeder zum Glück noch frei) an komischen "Qualitätssicherungen" und Vorschriften, wie was zu laufen hat, da fällt mir doch nix mehr zu ein ausser den Kopf zu schütteln. Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen einige von Euch, erst mal zum Hausarzt, sich dort eine Überweisung zum Kardiologen holen, der dann die Überweisung zur Klinik ausstellt. Das soll kostensparend sein? Der Hausarzt kassiert von der Kasse schon mal ein kleines Entgelt dafür, dass er die Karte einliest und dann die Überweisung schreibt. Der Kardiologe ebenso dafür, dass er die Überweisung nimmt und die nächste ausstellt. Dann das Krankenhaus auch, weil es das Auslesen macht. Da haben also drei verschiedene Leute an einem einzigen Patienten verdient. Der Hammer dabei ist, dass das Auslesen eines Defis ja nicht zu umgehen ist- egal wer welche Überweisung schreibt oder nicht schreibt oder wer sie macht. Die Kassen/ Gesetzgeber glauben, dass sie durch solche Vorschriften Kosten sparen, ich sehe da eher die Produktion zusätzlicher, unnötiger Kosten. Egal, es gibt da ja aber dummerweise auch noch den Patienten: der ist möglicherweise, wenn er einen Defi hat, tatsächlich schwer krank und nicht immer mopsfidel. Und der soll dann den ganzen Kram erledigen, hier hin, dort hin usw. Wie soll das gehen, wenn er allein ist oder stark eingeschränkt- und sei es "nur" psychisch (siehe Panikattacken etc.)? Möglicherweise aber ist der Patient auch tatsächlich mopsfidel, was heisst, dass er möglicherweise vielleicht sogar noch einen Job hat, der möglicherweise auch noch zeitaufwändig oder anspruchsvoll ist und vielleicht gibt es sogar eine Familie, die derjenige zu versorgen hat. Man behalte mal im Kopf, dass wir von einem Defi-Patienten reden, was bedeutet, dass der also auf jeden Fall immerhin doch schon herzkrank ist...! Da wird dann mal vorrausgesetzt, dass der das natürlich nebenbei auch noch schafft zu sämtlichen Ärzten zu rennen oder x Telefonate zu machen oder ähnliches.... Na, das nenne ich echte Qualitätssicherung!!!!

Ach, übrigens, ich habe jetzt eine Praxis gefunden, die den Defi im Juli auslesen wird. Ich werde da dann wohl auch bleiben, denn vermutlich werde ich mir ja im Zuge der Qualitätssicherung dann sowieso auch bald einen niedergelassenen Kardiologen suchen müssen.

Liebe Grüße

Moni



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#28
    Zitat: monicaflatow
    Das soll kostensparend sein?
na ja, irgendwo müssen ja diese 3 Milliarden die zusätzlich zur Umverteilung zur Verfügung gestellt wurden, hängenbleiben.

    Zitat: monicaflatow
    Egal, es gibt da ja aber dummerweise auch noch den Patienten: der ist möglicherweise, wenn er einen Defi hat, tatsächlich schwer krank und nicht immer mopsfidel. Und der soll dann den ganzen Kram erledigen, hier hin, dort hin usw. Wie soll das gehen, wenn er allein ist oder stark eingeschränkt- und sei es "nur" psychisch (siehe Panikattacken etc.)?
*Ironie an" - das ist doch ganz einfach. Wenn garnichts mehr geht, dann kann man sich ja in eine Pflegstufe einordnen lassen. Das geht ganz einfach (ich erlebe es jetzt im Moment hautnah) dass Du nicht mehr kannst, das musst Du erst der KK mitteilen, die schicken dann eine mehr oder minder kompetente Person vorbei, vor der Du quasi die Hosen runterlassen musst und nochmal überzeugend erklären musst, dass Du Hilfe benötigst. Das alles und noch mehr auf die Reihe zu bekommen, kann doch für einen schwerkranken, alleinstehenden Menschen nicht so schlimm sein?*Ironie aus*
Es stimmt, man kann sich solche Überweisungen auch mit der Post zuschicken lassen (mein HH macht es zumindest) aber ansonsten wächst sich dieser bürokratische Unsinn zu einem Moloch aus.

    Zitat: monicaflatow
    Ach, übrigens, ich habe jetzt eine Praxis gefunden, die den Defi im Juli auslesen wird. Ich werde da dann wohl auch bleiben, denn vermutlich werde ich mir ja im Zuge der Qualitätssicherung dann sowieso auch bald einen niedergelassenen Kardiologen suchen müssen.
dann liest bei Dir ein Hausarzt den Defi aus?

Servus
brigitte



Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#29
Hallo an alle,
ist ja eine ziemlich interessante Diskussion geworden hier.
Wie es scheint,bin ich dann die kleine Ausnahme unter euch.Denn meine Überweisung in die Klinik zur Kontrolle meines Defis stellt mir mein Hausarzt aus.Nicht mein Kardiologe.
Ich gehe dann Anfang des Quartals zu meinen HA und laße mir sämtliche Überweisungen ausdrucken.Denn die meisten Arzttermine fürs Quartal hab ich dann schon.Da man ja für die meisten Fachärzte ziemlich lange Wartezeiten hat.
Mein Kardiologe hat mir zum Beispiel mitgeteilt,das der HA durchaus die Überweisung zur Defi-Kontrolle ausstellen darf,aber nicht für eine Schrittmacherkontrolle.Also,da sehe ich nur ein großes ? über meinen Kopf.
Also wundern wir uns weiter ;o)
Ich bekomme meistens auch gleich immer einen neuen Termin mit.Da ich die Kontrolle jetzt allerdings erst im 6 Monatsrhytmus habe,ist das manchmal schwierig.Denn wenn ich im August hingehe sind die neuen Terminkalender fürs Folgejahr noch nicht raus.Lach.
Muß mir dann auch die Finger wund wählen.Aber das paßt schon.Gibt ja Wahlwiederholung und ein gut angelegtes Telefonbuch in meinem Telefon.

Ich wünsche allen noch einen schönen erholsamen Nachmittag,
Bine



Schau in die Augen deiner Kinder und du weißt für wen du kämpfst und lebst!(von mir;-) )

Re: Folgen der Einsparungen im Gesundheitssystem?

#30
Hallo!

hier noch ein ? wie im Beitrag von Sabine zur Überweisung bei Schrittmacher-Patienten.
Für Schrittmacher gibt es auch keinen Grad der Behinderung.
Wieso eigentlich? Die werden doch auch implantiert.

Zum Thema darüber: Ein Hausarzt liest einen Defi wohl nicht aus.
Dazu benötigt man eine gewisse Hardware, die teuer ist.
Deshalb spezialisieren sich Kardiologen eben auf EINE Herstellerfirma und
lesen nur deren Defis mit der entspr. Hardware aus.