Wiederaufladbarer Defibrillator?

#1
Hallo,

beim Bundesministerium für Forschung und Bildung gab es 2006 etwas zu dem Thema Aufladbarer-Defi, aber danach keine weiteren (öffentlichen) Dokumente dazu:
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.d ... t-2857.php

Auf der Seite der Defi-Liga gibt es ein Interview mit einem "Field Clinical Engineer" von Boston Scientific:
https://www.defi-liga.de/tagungen/40-ta ... reas-sukau
Die Fragen nach "Akku" wurden meiner Meinung nach aber nicht so richtig konkret beantwortet.

Ansonsten habe ich leider nichts weiter zu dem Thema finden können.
Hat jemand von Euch etwas zu dem Thema gehört?
Gibt es Forschungen dazu, oder gibt es bestimmte Gründe, warum man das Thema nicht weiterverfolgt?

Vielen Dank, viele Grüße und bleibt gesund!

Re: Wiederaufladbarer Defibrillator?

#2
Moin,
grundsätzlich würde ich sagen: Da auch ein aufladbarer Akku nach 5 - 7 Jahren seine Kapazität verliert (sihe Handys, Rasierapparate, Zahnbürsten etc.) müsste auch der dann getauscht werden. Es ergeben sich also keine Vorteile gegenüber der Batterieversion - eher im Gegenteil. Da Akkus im Gegensatz zu Batterien aufgrund ihrer chem.-phys. Bauweise deutlich stärker ihre Energie durch Selbstentladung verlieren müsstet Du ihn in einer langwierigen Prozedur einmal wöchentlich nachladen. Wie die Borg im Alkoven.

Gruß

Thorsten

Re: Wiederaufladbarer Defibrillator?

#3
Hallo Thorsten,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Thorsten hat geschrieben:
6. März 2022, 09:26
grundsätzlich würde ich sagen: Da auch ein aufladbarer Akku nach 5 - 7 Jahren seine Kapazität verliert (sihe Handys, Rasierapparate, Zahnbürsten etc.) müsste auch der dann getauscht werden.
Ich glaube bei Lithium Ionen Akkus spricht man aktuell von einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren.
Wenn das so umsetzbar wäre, dann müsste man schon seltener unters Messer.
Thorsten hat geschrieben:
6. März 2022, 09:26
Es ergeben sich also keine Vorteile gegenüber der Batterieversion - eher im Gegenteil. Da Akkus im Gegensatz zu Batterien aufgrund ihrer chem.-phys. Bauweise deutlich stärker ihre Energie durch Selbstentladung verlieren müsstet Du ihn in einer langwierigen Prozedur einmal wöchentlich nachladen. Wie die Borg im Alkoven.
Das mit dem Nachladen ist natürlich ein Punkt. Selbst wenn das prinzipiell klappen würde, wäre das natürlich "lästiger" als mit einer Batterie, zumal man immer daran denken muss.

Mir fällt auch noch ein Punkt ein der problematisch sein könnte - generell sind Akkus deutlich temperaturempfindlicher. Man kennt das ja, wenn man mit dem Handy im Winter fotografieren will.

Andererseits bleibt bei mir trotzdem die Frage, ob eine OP alle 5-8 Jahre ein Leben lang so problemlos ist, oder ob sich nicht die Suche nach Alternativen lohnen würde.

(Vielleicht ist die andere Alternative, statt Akkus noch effizientere Batterien zu entwickeln...)

Re: Wiederaufladbarer Defibrillator?

#4
Moin,
Rosadef hat geschrieben:
12. März 2022, 10:48
Hallo Thorsten,

....
Thorsten hat geschrieben:
6. März 2022, 09:26
grundsätzlich würde ich sagen: Da auch ein aufladbarer Akku nach 5 - 7 Jahren seine Kapazität verliert (sihe Handys, Rasierapparate, Zahnbürsten etc.) müsste auch der dann getauscht werden.
Ich glaube bei Lithium Ionen Akkus spricht man aktuell von einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren.
Wenn das so umsetzbar wäre, dann müsste man schon seltener unters Messer.

Meine Angabe betrifft die Li-Ionen Akkus. Längere Haltbarkeit ist leider (noch) Wunschdenken der Batterieindustrie. Realistisch sind die 5 - 7 Jahre. Der Akku selbst hält vielleicht noch einen Tick länger, jedoch hat er vorher deutlich an Kapazität verloren und Du müsstest immer häufiger nachladen.

Die Technologie hinsichtlich Haltbarkeit, Selbstentladung und Gewicht wird sich hier sicher weiterentwickeln, gerade in Bezug auf die E-Mobilität, aber wann es soweit ist, ist bisher noch nicht mal annähernd abzuschätzen.

Gruß

Thorsten
cron