Sonde verrutscht

#1
Hallo!

Bei mir wurde bei der Kontrolle festgestellt, dass jetzt nach 2 Jahren die Sonde verrutscht ist. Wie kann das denn sein? Ich dachte, die verwächst mit der Herzwand.
Im Spital konnte man mir das nicht beantworten, genausowenig warum das passiert ist (vom Schneeschaufeln, chiropraktische Brustwirbelbehandlung, Gartenarbeit, ... mache keinen Kraftsport oder ähnliches)

Nachdem ich nach dem Einsetzen des Defis drei Monaten massive Schmerzen hatte, bitte ich euch um eure Erfahrungen, ob das bei einer Sondenkorrektur genauso schlimm ist oder ob der Wundschmerz geringer ausfällt.

LG Elke



Re: Sonde verrutscht

#2
Ich hatte zwar keine Sondenkorrektur, aber ich habe im November eine zusätzliche Pace Sense Sonde gelegt bekommen (ist ja vielleicht ein bisschen vergleichbar) und hatte zunächst ebenso heftige Schmerzen/ Beschwerden wie nach der Defi-Implantation, allerdings längst nicht so lange Zeit. War nach 2-3 Wochen schon wieder gut. Allerdings hatten die Ärzte mir einen Pneu gestochen -was sie mir wohlweislich nicht mitgeteilt und mich direkt am nächsten Tag entlassen hatten!!-, woraufhin ich von Tag zu Tag mehr Luftnot bekam und Wochen brauchte, bis sich der Pneu wieder zurückgebildet hatte. Aber das passiert sicher nur so kleinen dicken Unglücksraben wie mir... Lass dir dadurch keine Bange machen.
Wünsche dir alles Gute - wird schon!



Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Re: Sonde verrutscht

#3
Hallo Elke.

Hast Du 1,2 oder 3 Sonden und welche ist verrutscht? Die Sonden die Du in der linken bzw. rechten Herzkammer hast, sollten eigentlich im Herzmuskelgewebe verankert (eingewachsen) sein und daher nicht verrutschen, besonders nach nunmehr 2 Jahren.

Solltest Du wie ich eine CRT-Sonde haben sieht die Sache schon etwas anders aus, denn diese Sonde "schwimmt" frei in einer Vene der Herzkranzgefäße. Mir ist diese Sonde schon 2x verrutscht und wurde wieder korregiert. Beim ersten und zweiten mal ist die Sonde jeweils schon nach 4-6 Wochen auf Wanderschaft gegangen.
Bei der letzten Korrektur wurde mir nun eine spezielle Sonde eingesetzt, die sich an der Venenwand einkrallen kann und so hoffentlich auf ihrem Platz bleibt.

Der Aufwand bei der Sondenkorrektur war in meinem Fall der gleiche wie bei der Implantation und zwar beide male.
Die Schmerzen waren bei mir bei der ersten und zweiten OP fast nicht vorhanden. Bei der letzten Korrektur jedoch waren die Schmerzen richtig heftig. Zum einen mag das daran gelegen haben, daß mein Defi tief unter dem Brustmuskel verstaut ist und schon nach 3 Monaten sehr stark vom umgebenden Gewebe eingeschlossen war und somit relativ viel rumgeschnitten werden mußte um den Defi herauszubekommen. So hat es mir mein Kardiologe/Chirurg erklärt.

Dies alles heißt aber nicht, daß es bei Dir genauso laufen muß. Vielleicht hast Du Glück und alles geht ganz easy:

Viel Glück
Andi



Re: Sonde verrutscht

#4
hallo,

ich bin 56 jahre, vor knapp 4 jahren wurde mir ein dreikammergerät eingebaut, welches nach dem verschliessen der tasche in den hilfskreislauf umschaltete, somit 2 tage später revidiert wurde, meine EF (vorher ca. 15%) pendelte sich bei ca. 30% ein. im herbst vergangenen jahres spürte ich einen starken leistungsabfall, bzw. verfrüht auftretende luftnot.
beim defi-tüv stellte mein kardiologe fest, ich hätte einen "exit block" beim schrittmacher. ein check im herzkathederlabor durch den arzt, der mir das gerät einbaute und einem techniker vom hersteller wurde festgestellt, dass sich eine sonde vollends gelöst hatte und im herz "baumelte wie ein seil im glockenturm", eine weitere sonde sehr locker sass, die defi-sonde arbeitete lt. arzt einwandfrei. eine kopie der untersuchungs-cd, auf der alles gut erkennbar war, wurde mir auf verlangen ausgehändigt. meine EF betrug zu dem zeitpunkt 19%; die batterie hatte eine reserve von ca. 1,5 jahren. was tun....

nach eingehenden untersuchungen und gesprächen einigten wir uns darauf, eine sonde neu zu befesttigen, ggf. auszutauschen. die zweite sonde wurde epimyokardial befestigt, d. h. sie wurde aussen am herz angenäht, die sefi-sonde blieb. nach angaben der ärzte sitzt alles wieder perfekt; der halt dieser epimyokardialen sonde soll wesentlich zuverlässiger sein als die konventionelle befestigung. gleichzeitig wurde das aggregat ausgetauscht. die EF betrug nach dem ersten "tuning" ca. 40%.

nach der op hat man wohl einiges an schmerzen zu ertragen, die sich dank guter schmerzmittel lindern lassen. sollte jemand probleme mit dem sitz der sonden haben, so empfehle ich diesen weg der op zu beraten.

allen ein "schockfreies leben" wünscht....

...karl aus oberfranken

Re: Sonde verrutscht

#5
Nun, da bin ich ja nicht allein mit dem Problem einer verrutschten Sonde. Bei mir wurde am 27.12.2011 ein CRT implantiert. Am 29.12. konnte ich die Uniklinik Düsseldorf wieder verlassen. Nach anfänglichen Schmerzen (ca 5 Wochen Tendenz fallend) fühlte ich mich wieder recht ordentlich und vor allen Dingen sicherer. Vor ca. 5 Wochen spürte ich auf der rechten Seite unterhalb der Brust beim Sitzen bzw. Liegen ein Zucken, das man optisch auch sehen konnte. Dies hielt ca. 3/4 Tage an, allerdings nicht permanent, um dann wieder ganz zu verschwinden. Vergangenen Freitag hatte ich dann meinen 1. Termin "Defikontrolle" bei meinem Kardiologen. Dieser und jemand vom Hersteller merkte dann auch sehr schnell, dass eine Sonde nicht richtig arbeitete. Er fragte auch, ob ich in der letzten Zeit nicht etwas bemerkt hätte und meinte damit offensichtlich das oben geschilderte Zucken. Er hat dann noch am gleichen Tag für einen Kontrolltermin in der Uni Düsseldorf gesorgt, wo anhand der Röntgenaufnahme definitiv zu erkennen war, dass die 3. Sonde (Unterstützung für einen gleichmäßigen Herzschlag) aus der Arterie gerutscht war. Die Quote derartiger Vorkommnisse liege in der Uni bei ca. 6%, allgemein bei 10 %, wurde mir gesagt. Ursache könne Überkopfarbeiten, Blutkreislauf oder,, oder.. sein. Tatsache für mich ist, dass wieder eine neue OP ansteht und ich wahrscheinlich wieder Monate auf eine Termin in der Uni warten muss. Nach einem Herzstillstand mit Reanimation und und und im Dezember 2010 bin Ichs langsam leid:(. Sicher werdet ihr mich verstehen.