MRT fähiger ICD

#1
QUELLE: Nachrichten der Medizintechnik/28.11.2011

Innovativer Defibrillator (ICD) von BIOTRONIK in Hannover implantiert

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde einem Patienten ein innovativer Defibrillator implantiert. Das Gerät ist MRT-tauglich und überträgt gemessene Herzfunktionswerte elektronisch.

geschrieben am: 28.11.2011
Autor: M. Heukenkamp

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LUMAX-740 mit ProMRI® © BIOTRONIK

Wie die Hochschule mitteilte, konnte der von der Firma BIOTRONIK entwickelte Defibrillator Lumax-740 mit ProMRI® im Rahmen einer Studie an der MMH einem Patienten der Kardiologie eingesetzt werden. Bei dem implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (Abk.: ICD) handelt es sich um ein Gerät der neuesten Generation.

Defibrillatoren dienen der Behandlung des sog. Kammernflimmerns, einer Störung der Erregungsleitung im Herzen, die in vielen Fällen einem plötzlichen Herztod vorausgeht.

Bisher konnten MRT-Untersuchungen bei Patienten mit implantierten Defibrillatoren nicht sicher durchgeführt werden, da die starken Magnetfelder der Tomografen die Geräte, die für die Kontrolle des Herzrhythmus zuständig sind, schädigen oder zur irregulären Aussendung starker Stromstöße führen können. Da die Magnetresonanztomographie aber immer mehr zu den Standardverfahren der medizinischen Bildgebung gehört und bei einem Großteil der Patienten eine solche Untersuchung notwendig wird, arbeitet man seit längerem an der Entwicklung von ICSs, die eine MRT sicher und ohne Risiko für den Träger überstehen.

Der LUMAX-740 mit ProMRI® ist mit Messvorrichtungen ausgestattet, die die Herzfunktion direkt messen. Die gewonnen Daten können über das Handy versendet werden und stehen so für eine telemedizinische kardiologische Betreuung des Patienten zur Verfügung. „Der betreuende Arzt kann gegebenenfalls frühzeitig erkennen, ob bei seinem Patienten eine Verschlechterung der Herzschwäche eingetreten ist, und mit stärkeren Medikamenten oder einer anderen Behandlung frühzeitig gegensteuern.“ (Prof. Klein, MMH)

BIOTRONIK ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung Hersteller von aktiven Herzimplantaten spezialisiert hat. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Berlin.



Re: MRT fähiger ICD

#2
hallo,
habe am 22.02.2012 auch soe einen MRT fähigen defi bekommen, die sagen das modernste was es im moment so gibt mit anschlüß zur klinik jede nacht, naja so nach einer woche nun geht es mir langsam wieder besser. die op war scho der hammer hatte aber zum glück hielfe vor eine sehr lieben freundin von hier der nini, sie ist sehr lieb und hat mir sehr geholfen, vielen dank meine liebe...

denny



Re: MRT fähiger ICD

#3
Vielleicht wär das nächstesmal was für mich... Die hochgradigen Stenosen der Pulmonalarterie wurden nämlich hauptsächlich darüber ermittelt, daß sich die Rhythmusstörungen verschlechtert hatten - da der Defi davor ist, kann man das nicht gut einsehen. Mit MRT könnte man da vermutlich diese Arterie, die von Anfang an mein Haupt-Herzproblem war, durchgehend genau einsehen.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: MRT fähiger ICD

#4
Oh ja Evi,

das leuchtet mir ein, daß so ein Defi für Dich eine gute Sache wäre! Wär ja klasse, dann könnte man schneller reagieren, vor allem, bevor Du wieder so große Schwierigkeiten durch neue Stenosen bekommst.
Kannst Du ja gleich mal anschneiden, wenn Du bei den Münchnern bist - was die davon halten (jetzt ist ja endlich März).

Viele Grüße - Carmen



Re: MRT fähiger ICD

#6
Hallo Carmen, am 27. März werde ich im Deutschen Herzzentrum München (Lazarettstraße, früher lag der Eingang in der Lothstraße) stationär aufgenommen. Letztesmal betrug der Aufenthalt eine Woche. Meine Mutter und mein Freund begleiten mich nach München. Ich habe doch etwas Bammel vor der Reise, da ich auf Anstrengungen und Erschöpfung noch immer mit Rhythmusstörungen und/oder Übelkeit reagiere und fürchte, die weite Fahrt wird eine Belastung sein. Ich bin aber sehr erleichtert, daß der Termin endlich näherrückt und das Werk bald "vollendet" wird. Ich spüre, daß es noch nicht in Ordnung ist (wenn auch momentan besser) und erhoffe mir eine weitere Besserung vom nächsten Eingriff. Ich zähle schon seit langem die Tage und in Gedanken ist der Koffer längst gepackt. Nun muß ich mich aber noch in Geduld üben.
Bevor der Defi nicht "leer" ist, bzw. dessen Batterie, werden sie mir wohl keinen neuen spendieren... Ca. ein Jahr oder so soll der noch halten, zumal die Schrittmacherfunktion wieder viel weniger aktiv ist. Außerdem denke ich, daß wenn sie nichtmal beide Arterienäste auf einmal gemacht haben, die Belastung für eine gleichzeitige Defi-OP etwas zu groß wäre. Den Arm und beide Beine danach kaum bewegen können wäre doch etwas "happig"... Andererseits wäre dann alles gleich in einem Aufwasch erledigt, hätte auch was... Theoretisch fragen könnte man natürlich wirklich, wenn ich schonmal da bin... Den nächsten Defi bekomme ich aber vermutlich wieder hier im Lande. Haben diese MRT-gängigen Defis sonstige "Einschränkungen" oder muß man da bestimmte Kriterien erfüllen, wie z.B. bei denen ohne Sonden?


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: MRT fähiger ICD

#7
Mann Evi -

endlich les ich wieder was von Dir - ich dachte schon, mit Dir ist etwas nicht in Ordnung, weil Du Dich länger nicht gemeldet hast.
DHM - sehr gut. Da bist Du wirklich auch sehr gut aufgehoben.
Ich habe nach dem Augustinum gefragt, weil ich mitbekommen habe daß "mein" mich damals transplantierender Arzt nunmehr dort tätig ist.

Ja, ich kann mir gut vorstellen, daß Du die Zeit jetzt fast nicht mehr abwarten kannst, aber Du wirst sehen - auf einmal ist der Tag da, an dem Ihr ins Auto steigt und losfahrt!!! Was Deine Sorgen wegen der Hinfahrt betrifft: fahrt Ihr privat? Oder mit dem Sanka?
Ich hätte wegen der Fahrt so oder so keine so großen Bedenken, selbst wenn Ihr privat fahrt. Du machst es Dir im Auto schön bequem und durch die Autobahn seid Ihr schneller in München, als ich im Allgäu, grins. Der Winter ist auch vorbei - wegen Schnee meine ich -.
Ünd falls wirklich was mit Dir nicht in Ordnung sein sollte unterwegs, steuerst Du die Innsbrucker an, die sollen kardiologisch auch ganz gut drauf sein ;-).


Also Evi, wenn das jetzt kein guter Frühjahrsstart wird!

Liebe Grüße - Carmen



Re: MRT fähiger ICD

#8
Hallo Carmen,

Dochdoch, mit mir gehts aufwärts, seit ich die Hälfte vom Betablocker weglassen konnte.
Wegen der Fahrt haben wir lange hin- und herüberlegt, zumal mir ab und zu schlecht wird beim Fahren. Wenn es mir mal wieder kreislaufmäßig nicht gut gehen sollte, wegen der anstrengenden Reise... wir haben uns sogar überlegt, ob ein organisierter Rettungstransport möglich wäre. Vermutlich ohnehin nicht. Außerdem ist es nicht wirklich notwendig und somit nicht ok. Es hat sich nun aber eine Lösung gefunden. Mein Freund fährt uns, er gibt mir Sicherheit, dann sind zwei Leute dabei, bei Bedarf machen wir halt Pause. Innsbruck wäre erst ein Drittel der Fahrtstrecke. Es sind 250 km.
Im Deutschen Herzzentrum werde ich auf jeden Fall schon gut aufgehoben sein. Ich bin zuversichtlich, daß auch dieser zweite Eingriff klappen wird. Einmal haben sie´s ja schon geschafft, und früher die größeren Sachen auch. Heute in drei Wochen ist es dann wieder soweit.
Ja, so geht der Frühling gut los!
Wie läuft´s bei dir?

Liebe Grüße

Evi


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: MRT fähiger ICD

#9
Ich hatte meinen Doc vor ein paar Monaten auf einen MRT-fähigen Defi angesprochen.
Er hat mir erklärt, dass dann auch die Sonden spezielle Anfoerderungen erfüllen müssen. Auch die müssen MRT-Fähig sein, was auch immer das heißt.
Daher wird es für mich wohl ein solches Gerät nicht geben. Ich möchte nämlich die Sonde nicht deswegen tauschen lassen.

Ich habe aber überlegt, ob ich nicht jetzt nicht kurz vor der Austausch OP mal ein MRT machen lassen könnte. Vielleicht während ich im Krankenhaus bin. Da kann an dem Defi ja nicht mehr viel kaputt gehen. Der käme ja dann eh raus.
Wäre die Frage, ob ich durch in Schwingung gesetztes Metall Schaden nehmen könnte.

Ich würde ja die Zyste in meinem Rückenmarkskanal mal kontrollieren lassen. Allerdings sitzt die im Brustwirbelbereich, daher weiß ich nicht, ob das gehen würde.



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Re: MRT fähiger ICD

#10
Hallo Zusammen,

alle, die bereits einen Defi haben und bei denen im Rahmen eines Wechsels ein neues Gerät an die alten Sonden angeschlossen wird, haben leider keine Chance auf ein MRT-Geeignetes System. Die MRT-Eignung ist immer nur mit den dafür zugelassenen Sonden möglich, also mit neuen Sonden bei einer Erstimplantation. Auch hierbei gibt es eine sogenannte Ausschlusszone. Das heisst,für Kardio-MR-Untersuchungen ist das Gerät nicht zugelassen. Lt. einer Statistik der Barmer-GEK wurden im Jahre 2009 bei allen Patienten, die ein MRT bekommen haben lediglich ca 12 % im Brustkorb-Bereich gemacht, also in der Ausschlusszone. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ca 88% der MRT-Scans gemacht werden können. Kopf, HWS, Teil der LWS, Beine, Arme. Natürlich kann man einen solch neuen Defi auch wegen seiner anderen neuen Funktionen bekommen, aber es fehlen halt die Sonden und damit die MRT-fähigkeit.

Eine MRT-Untersuchung kurz vor einem Aggregatwechsel hat auch bei einem nicht MRT-geeigneten Gerät Risiken. Das Problem ist nämlich nicht der Defi, sondern die Sonden. Sie heizen sich durch die Wechselmagnetfelder auf. Bei zu hoher Temperatur an der Spitze der Sonde, kann das dortgige Herzmuskelgewebe dadurch veröden und der Schrittmacherimpuls des Defis später dann nicht mehr wirksam sein. Es handelt sich dann um einen starken Reizschwellenanstieg oder einen sogenannten Exit-Block. Dazu hatte ich auch schon mal was geschrieben. Bitte schaut mal im Technik-Bereich.

Einen sogenannten sicheren MRT-fahoigen Defi oder auch Schrittmacher gibt es nirgendwo. Bei allen Geräten müssen spezielle Programme aktiviert werden vor der Untersuchung und nach der Untersuchung wieder eine Nachsorge und Rückprogrammierung auf das alte Programm.

Ein Voll-MRT geeignetes System wäre eines, wo überhaupt nichts beachtet werden muss. Das ist derzeit physikalisch nicht möglich und wird noch Jahre daueren, bis so etwas vielleicht mal gebaut wird.

Wer sich mal mit der Thematik genauer befassen möchte, der kann sich mal das Filmchen bei NTV anschauen.

Viel Spass dabei und hier der Link

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/wissen/MRT-fuer-Herzschrittmacher-Patienten-article4849531.html

Beste Grüße

Gerd