vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie bei Defibrillatoren

#1
Hallo zusammen!

Wichtig: Ich habe den Namen der Firma sowie die Bezeichnung des Aggregates herausgenommen und den reinen Inhalt wiedergegeben.

Gruß
Roger

Herzinsuffizienz-Therapiesystem gewährleistet eine vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie.
Wichtige Daten zur Herzfunktion und zur Systemintegrität werden drahtlos an ein Service Center übertragen und auf einer geschützten Internetplattform zur Verfügung gestellt. Das ermöglicht dem behandelnden Arzt eine sichere Früherkennung von Komplikationen und die rechtzeitige Intervention im Bedarfsfall.
Die Datenübertragung per Home Monitoring geschieht automatisch. Empfangene Daten enthalten Hinweise auf sich verändernde Parameter bzw. Prädiktoren auch bei einer sich schleichend oder asymptomatisch zuspitzenden Herzinsuffizienz, ohne dass der Patient aktiv werden muss. Das erhöht seine Sicherheit des Patienten und des nachsorgenden Arztes.
Durch die kontinuierliche Erfassung und tägliche automatische Übertragung an das Home Monitoring Service Center kann der behandelnde Arzt Komplikationen frühzeitig erkennen und – wenn notwendig rechtzeitig intervenieren.
Zusätzlich kann man die kardialen Bedingungen des Patienten wie auch den Systemstatus kontinuierlich mit Home Monitoring überwachen, womit die maximale Sicherheit für den Patienten erreicht wird.
Dies ermöglicht die Planung von Nachsorge-Intervallen entsprechend den klinischen Erfordernissen des Patienten. Der Aufwand kann bei den Follow-ups reduziert werden.

Re: vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie bei Defibrillatoren

#2
Hallo Roger,

das Gerät wurde mir bzw. der Defi-Liga vor einem Jahr schon vorgestellt. Ist also nichts neues!

Du schreibst bzw. zitierst:

„Zusätzlich kann man die kardialen Bedingungen des Patienten wie auch den Systemstatus kontinuierlich mit Home Monitoring überwachen, womit die maximale Sicherheit für den Patienten erreicht wird.“

Dem kann ich nicht zustimmen! Wie ich dem Vertreter des Herstellers damals schon sagte gibt das Gerät nicht die maximale Sicherheit.
Die währe gegeben wenn das Gerät bei bei akuten Problemen die an den Center meldet und das Gerät geortet werden kann.
Was nutzt das Gerät wenn es Probleme an den Center meldet und ich z.B. mit dem Hund im Wald bin und ich umkippe?

Re: vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie bei Defibrillatoren

#3
Hallo Roger, hallo Tom,
ihr beide bezieht euch mit Sicherheit in der Frage des Home-Monitorings auf eine Studie der Kardiologischen Gemeinschaftspraxis im Tangramhaus in Düsseldorf.
Im folgenden ein Auszug dieser Studie:

"Biotronik-ICD Home-Monitoring Studie (Zusammenarbeit mit Biotronik)
Patienten mit implantierbaren Cardioverter Defibrillatoren (ICD) müssen regelmäßig durch einen Kardiologen nachgesorgt werden.
Durch die Entwicklung einer Telemetrie können erstmals Implantatdaten vom Wohnort des Patienten direkt zum niedergelassenen Kardiologen (NK) und zum implantierenden Zentrum (IZ), im Sinne eines "Home Monitorings" (HM) übertragen werden. Im Rahmen dieser Studie wird untersucht ob durch HM eine bessere Planbarkeit der ICD-Nachsorge erreicht werden kann. Hierfür werden 150 Patienten über einen Zeitraum von 2 Jahren in Hinblick auf folgende Zielparameter nachbeobachtet:
  1. Häufigkeit der Nachsorge beim NK/IZ
  2. Dauer der Nachsorge beim NK/IZ
  3. Häufigkeit der Konsultationen zwischen NK/IZ
5. Kosten für die Krankenversicherung und den Patienten
Erste Zwischenergebnisse wurden von den Co-Initiatoren der Studie, Dr. Perings und Dr. Bläse anlässlich der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Herz-Kreislaufforschung veröffentlicht."

Mit vielen Grüßen aus der mittlerweile wieder kurzfristig kalten Eifel
Heinz



DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
grauer Star links, OP. Rechts beginnend. Innenohrschwerhörigkeit ( 2 Hörgeräte )


DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!

Re: vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie bei Defibrillatoren

#4
Hallo Tom, Hallo Heinz!
der Ansatz des Home Monitorings ist sicherlich gut und ein Schritt in die richtige Richtung. Soweit ich weiß, gibt es eine Funkausstattung bei Biotronik, mit der die Daten sofern ein Empfang-Sendung der Signale möglich, von überall aus übertragen werden kann.
Ein weitere Fall ist, wenn man sich im Urlaub befindet. Funktioniert auch hier die Überwachung?
Ich denke, dass derzeit dieser technischen Lösung noch Grenzen gesetzt sind, die Zukunft wird es zeigen, was machbar und vielleicht auch bezahlbar ist! Ich denke, dass alle Hersteller über kurz oder lang solche Überwachungsfunktionen anbieten werden, die den Patienten in seinem Alltag überwachen können.
Schön wäre es, wenn sich abzeichnende Komplikationen durch solche Überwachungsfunktionen schnellstmöglich, (~im Frühstadium vorzeitig dem Defi-Träger od.Arzt) gemeldet werden und nicht erst nach Fehlschocks oder bei Batterieausfall etc.
PS: Danke, dass Du zu denen gehörst, die auch mal ihre Kommentare/ Erfahrungen mitteilen
Gruß
Roger

Re: vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie bei Defibrillatoren

#5
Hallo zusammen,
ich bin in einer Studie bezüglich des Home-Monitorings. Ich habe ein kleines Gerät neben meinem Bett, das nachts die Daten der letzten 24H vom Defi abfragt. Das ist so eingestellt worden. Theoretisch wäre es möglich, wohl dauernd Daten ans Zentrum senden zu lassen. Dann müßte man den Sender immer dabei habe- ist etwas größer als ein Handy.
Sicher rettet mich das Ding nicht, wenn ich beim Joggen im Wald umfalle, aber sollten sich z.B. bei der Abfrage nachts Ereignisse zeigen, die ich gar nicht wahrgenommen habe oder Auffälligkeiten, dann werde ich am nächsten Morgen angerufen und einbestellt.Ich finde das ziemlich beruhigend. Ebenso kam es vor, das es mir schlecht ging und ich dann dort anrufen konnte und nachfragen, ob alles okay sei. Dann haben die noch mal ein Extra- Auge auf die Daten.
Wenn ich verreise kann ich das DIng mitnehmen und es sendet dann eben vom Urlaubsort.
Zuerst war ich wenig überzeugt davon- kam mir so ein bisschen wie die totale Überwachung vor, aber jetzt bin ich ganz zufrieden damit. Immerhin erspare ich mir manchmal auch unnötige Arztbesuche, weil ich eben nachfragen kann, ob eine gefährliche Rhythmusstörung aufgezeichnet wurde oder es eben mal wieder bloß zu viele einzelne VES waren/ sind, die mich plagen.
Ich wünsche allen ein schönes Weihnachten und Freude im Herzen !!!
Gruß Moni



Re: vollautomatische Überwachung der Herzfunktion mittels Telekardiologie bei Defibrillatoren

#6
Ich habe es seit Mai zu Hause und es kommt auch von der berliner Firma. Der Sender ( wie ein Handy ) übermittelt nachts um 2.00 Uhr die Tagesdaten in so eine Art SMS verschlüsselt übers Handynetz ( D1, D2 usw.)zum Hersteller. Sollten irgendwelche Sachen passiert sein ,bekommt der behandelnte Arzt im Klinikum bei uns eine Nachricht und am Gerät leuchtet dann oben ein kl. Telefon , soll soviel heißen : Bitte unbedingt melden. Ist schon ne tolle Sache, aber übern Tag hilft es auch nicht viel. Grüße an alle aus Suhl