Defi - Batterien

#1
Hallo,
die Batterien in meinem 1 Defi waren nach 2 Jahren leer. Kurz vor Schluß hat der Defi noch mehr
als 35 Schocks abgegeben, bis er total entleert war.
Bei meinem neuen Defi, der noch keine 3 Jahre alt ist sind die Batterien schon wieder fast leer, obwohl man mir
versicherte, dass man bei St. Jude Medical die Sache "im Griff" hat, was aber wohl nicht der Fall ist.
Der Defi sollte 4-5 Jahre halten. Schocks hat er keine abgegeben, nur der Schrittmacher lief zu 100 % mit.
Am 09.01.06 soll ich nun den 3. Defi (innerhalb 5 Jahre) erhalten.
Ich hoffe, dass der Defi, den ich jetzt noch habe, kurz vor Ende nicht auch wieder so viele Schocks abgibt.
Erholt habe ich mich von den vielen Schocks des 1. Defis nie. Mein Leben ist total verändert.
Sollte ich jetzt wieder das gleiche erleben, ich kann mir nicht vorstellen was dann ist.
Hat jemand schon ähnliches erlebt?
Herzliche Grüße
Günter

Re: Defi - Batterien

#2
Hallo Günther!

Ich habe inzwischen auch meinen dritten Defi und hatte Gott sei Dank (und der Technik) nicht solch eine Erfahrung wie du.
Ich denke aber, das war damals eine einmalige Fehlfunktion oder ein Programmierfehler und etwas gleichartiges wird nicht wieder auftreten.
Seh dem Wechsel positiv entgegen - Du hast dann ein neues und wahrscheinlich auch moderneres Gerät.
Übrigens bin ich bei meinem letzten Wechsel - ich habe den Defi noch im Bauchraum - auch schon am nächsten Tag aus der Klinik entlassen worden - alles war gut gelaufen.

Alles Gute für Dich!

Theo



Re: Defi - Batterien

#4
Hallo R.,

ich hatte einen Zweikammer-Defi.
Seit Januar d.J. einen Defi mit einer dritten Elektrode,
die auf das Herz aufgenäht werden mußte. (aufgerüstet,
nennen das die Ärzte)
Bei dieser Operation werden die Rippen auseinander gebogen,
die Elektrode dann auf das schlagende Herz genäht.
Die Operation soll etwa eine Stunde dauern, wie man mir
sagte.
Man hofft, daß die Batterien bei diesem Defi ca. 4 Jahre
halten.

Herzliche Grüße
Günter

Re: Defi - Batterien

#5
Hallo Günter,

die dritte Sonde wurde epikardial platziert (Epikardiale Sonden werden auf das Herz genäht.), weil der venöse Zugang stenosiert bzw. thromobsiert ist. Ist das bei Dir der Fall?

Grundsätzliches zum Zweikammer- System:

  • Warum hast Du einen Zweikammer Defi bekommen (kranker Sinusknoten, höhergradiger AV- Block, der permanent oder ab und an kommt)?
  • Stimuliert der Schrittmacher des Defis mehr als 50%?
  • Wieviele Schocks oder Therapien hat Dein Defi in den vergangenen Jahren durchschnittlich abgeben müssen (hast Du eher ventrikuläre Tachykardien oder Flimmerereignisse)?

Der durchschnittliche Zweikammer Defis halten zwischen 4-5J, es gibt aber auch Systeme die zwischen 5 und 8 Jahre halten. Man sollte hierzu auch seinen behandelnden Arzt fragen, ob es nicht auch Fabrikate gibt, die eine bessere Batterie haben. Wobei nicht jede Klinik mehrere Firmen implantiert! Du hattest ja St. Jude angesprochen. Ist Dein neuer denn auch von dieser Firma? Um welches Modell handelt es sich denn? Wichtig zu wissen sind aber die Antworten auf die oben gestellten Fragen. Die solltest Du beantworten können.

Gruß
Roger

Re: Defi - Batterien

#6
Hallo Roger,

kurz in Stichworten: Infarkt 1982, Riva verschlossen.
3 Bypässe 1996. 2000 kardiopulmonale Reanimation.
Dann AICD.
Nov. 2001 wurden 49 Kammertachykardien festegestellt,
alle ohne Schocks beseitigt.
Jan. 2003 relzidivierende Kammertachycardien. Der Defi hat
so oft geschockt, bis er leer war, bei 35 Schocks haben wir auf-
gehört, mitzuzählen. Es wurde eine AICD Fehlfunktion nachgewiesen.
Neuer Defi von St. Jude Modell Atlas. 1 Elektrode gewechselt.
Jan. 2003 - Jan. 2006 beschwerdefrei. Ab Sommer 2005 Batterie-
erschöpfung. Jan. 2006 neues Gerät: Medtronic INSYNC MAXIMO.
Der Schrittmacher stimuliert so bei 98 %, Frequenz 60/min.
EF ca. 15 - 20 %, ausgedehntes Spitzenaneurysma.
Die Sonde mußte epikardial platziert werden, weil ein venöser
Zugang nicht möglich war. AV Block I°.

Herzliche Grüße
Günter

Re: Defi - Batterien

#7
Hallo Günter,

das ist ja eine steile Karriere vom ersten Defi im Jahr 2000 zum 3. ICD im Jahr 2005.
Du hast erwähnt, dass der 2. Defi von St. Jude Modell Atlas implantiert 2003 nach nur 2-2,5 Jahren leer war (Zitat:Ab Sommer 2005 Batterie-
erschöpfung., Jan. 2006 neues Gerät)

Warum so kurz? Fehlschocks?
wieviele Therapien hat er denn abgegeben?
und wieviel %- Stimulation hast Du benötigt/ wurde programmiert?
Was war zwischen Sommer 2005 bis zum neuen Aggregat 2006 los?
Wurde das Gerät im Sommer 2005 gewechselt oder bis 2006 beibehalten?


Das neue Gerät von Medtronic 'INSYNC MAXIMO' ist ein CRT-ICD, also Biventrikulärer Schrittmacher mit einem Defi kombiniert.
Diese Schrittmacher- Defibrillatoren soll die Kontraktion der beiden Herzkammern synchronisieren, damit sich u.a. die Pumpleistung Deines Herzens verbessert und Du leistungsfähiger wirst.

Die Laufzeit wird mit bis zu 6Jahre angegeben (bei 100% DDD-Stimulation, atrialer Synchronisation 2,5V 0,4ms im Vorhof/rechter Ventrikel sowie 3V 0,4ms im linken Ventrikel, halbjährlicher Kondensatoraufladung und einer durchschnittlichen Elektrodenimpedanz von 700 Ohm)
Kurz zwischen 4-6 Jahren mußt Du rechnen, ich hoffe für Dich, dass er länger hält als die zuvor implantierten.

Gruß & Schönes Wochenende
Roger

Re: Defi - Batterien

#8
Hallo an alle , habe gestern vom DCM-Forum einen Link mitgebracht . Mal sehen ob ich den hier rein stellen kann http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/02/15/029a1302.asp?cat=/medizin/herzkreislauf




Seit 1984 gibt es gibt es implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD). Sie überwachen dauerhaft die Herzfrequenz, bei lebensbedrohlichen Veränderungen geben sie einen elektrischen Stromstoß ab. 2005 wurden in Deutschland 8000 ICD implantiert. Nachteil der ICD: Ist die Batterie leer, muss das Gerät nach drei bis fünf Jahren durch eine Op ausgetauscht werden. Pro Op fallen 20 000 Euro an.

"Ein 50-Jähriger mit einer Lebenserwartung von 75 Jahren braucht fünf bis sieben ICD", sagt Professor Michael Niehaus von der Medizinischen Hochschule Hannover. Das Team um den Kardiologen hat einen ICD entwickelt, der mithilfe einer externen Ladespule direkt durch die Haut wieder aufgeladen werden kann. Ein Prototyp funktioniert im Langzeitversuch beim Schaf bereits. "Wir gehen von einer Laufzeit des neuen Geräts von mindestens 15 Jahren aus, so Niehaus.




Das Leben ist wie ein Pralinenkasten , man weiß nie was man kriegt ( Forest Gump )

Re: Defi - Batterien

#10
    Zitat: Günter
    Hallo,
    die Batterien in meinem 1 Defi waren nach 2 Jahren leer. Kurz vor Schluß hat der Defi noch mehr
    als 35 Schocks abgegeben, bis er total entleert war.
    Bei meinem neuen Defi, der noch keine 3 Jahre alt ist sind die Batterien schon wieder fast leer, obwohl man mir
    versicherte, dass man bei St. Jude Medical die Sache "im Griff" hat, was aber wohl nicht der Fall ist.
    Der Defi sollte 4-5 Jahre halten. Schocks hat er keine abgegeben, nur der Schrittmacher lief zu 100 % mit.
    Am 09.01.06 soll ich nun den 3. Defi (innerhalb 5 Jahre) erhalten.
    Ich hoffe, dass der Defi, den ich jetzt noch habe, kurz vor Ende nicht auch wieder so viele Schocks abgibt.
    Erholt habe ich mich von den vielen Schocks des 1. Defis nie. Mein Leben ist total verändert.
    Sollte ich jetzt wieder das gleiche erleben, ich kann mir nicht vorstellen was dann ist.
    Hat jemand schon ähnliches erlebt?
    Herzliche Grüße
    Günter
Hallo!
Heute muss ich mal ein wenig Werbung in eigener Sache machen. Am 3. und 4. März hat die Defi-Liga ihre Tagung in Münster NRW. Diese findet jetzt schon das 14. mal statt. Es gibt unter anderem Fachleute aus Medizin Technik usw. die uns Unterstützen. Viele Fragen können dort persönlich gestellt und beantwortet werden. Es gibt für Sorgen und Ängste offene Ohren. Schaut euch doch mal unser Programm unter dem Link:

http://defi-liga.eu/html/jahrestagung_2007.html

an.

Vielleicht habt ihr ja Zeit zu kommen. Die Fragen wie lange hält die Batterie im Defi ist zum Beispiel sehr komplex. Mein Defi hielt zum Beispiel genau 9 Jahre.
Diese Veranstaltung zeigt uns ganz klar, der persönliche Austausch ist wichtig.

Gruß
Geli






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Wer sich auf den Weg macht, kann anderen begegnen.